Spanien Herbst 2020
Der Sommer und Frühherbst waren in Bremen ‚gigantisch‘ gewesen. Sonne ohne Ende. Wir konnten uns überhaupt nicht vorstellen, nach Spanien zu reisen, zumal die Wetterberichte von dort nicht vielversprechend waren. Da wir jedoch im April den Platz C064 bei Marjal in Catral für den 1. November und der 2. Über-winterung vorbestellt hatten, mussten und wollten wir auch losfahren. Ich hatte die Reise über Bordeaux geplant, um Bilbao, Saragossa, Merida, Sevilla, Jerez, und Gibraltar zu besuchen. Lory wollte lange zu Hause bleiben. So blieben wir über meinen Geburtstag im Oktober in Bremen. Die Arbeiten im und am Haus waren beendet, das Womo war durch den TÜV gekommen und kleinere Reparaturen waren durchgeführt worden. In der Woche vor unserer Abreise wurde, natürlich bei Sonnenschein, das Womo gewaschen und im Wesentlichen beladen. Es konnte losgehen.
Die. 23.10. Es nieselte, als ich den Bus vollgetankt und vollbepackt zum Vereinsheim brachte. Als ich dann zuletzt unsere Räder auflud, war es kurz nach 16 Uhr. Beim Frühstück hatte Lory geäußert, dass sie lieber die Ostroute nach Spanien fahren würde, ich stimmte zu, damit war unser 1. Ziel Trier. Es ging trotz Regens flott voran. Erst hinter Köln klarte es auf. Gegen 22:30 Uhr fuhren wir auf den Stellplatz an der Mosel. Der Platz war ‚knüppeldicke‘ voll, ich lief über den Platz und fand nahe an der Reception einen Platz mit freiem Netzstromanschluss. Da es spät war, verzichteten wir auf TV. Ich schlief schlecht und fror an den Füßen, denn ich hatte vergessen, meine Schlafsocken herauszuholen. (49°44’25″N,06°37’27″E)
Mi. 24.10. Der Morgen war grau und der Schreck groß, denn die Leuchte am Kühlschrank blinkte. Netzausfall warum?? Ich checkte zunächst die Karte, war geladen mit 19,40€, hielt sie noch einmal vor den Elektroblock und alles funktionierte wieder. Ich konnte den Wasserkocher an den neu eingebauten Steckdosen benutzen. Beim Herausfahren steckte Lory die Checkkarte in den falschen Schacht, sodass sich die Schranke nicht öffnete und erst ein herbeigerufener Techniker uns befreite. Wir trödelten etwas und waren erst gegen 12:30 beim Supermarkt und nach 13 Uhr auf der Straße. Nach dem Tanken in Wasserbillig (116,9 ct/l) fuhren wir bis Chalon sur Saone auf der E17 (32 €) und dann querab bis Vichy. Die letzten 50 km im Dunkeln waren anstrengend, die Straßen waren schmal und es herrschte viel Gegenverkehr. In Vichy mussten wir, wie immer, etwas herumkurven, bis wir den Platz in Bellerive-sur-Allier, nahe Vichy, erreichten. Lory musste zwischendurch sogar Richtungs- und Sperrsschilder auf der Straße beiseite räumen, damit wir weiterkamen. Wir installierten uns gegen 20 Uhr. Der Platz war weit voller als vor fast einem Jahr. Sofort wurde die SAT Antenne herausgefahren, der Abend konnte beginnen. (46°06’54″N,03°25’50″E)
Do. 25.10. Die Nacht war nicht so kalt gewesen, der Morgen jedoch wieder grau. Nach dem Frühstück inspizierte Lory das Servicehäuschen, das diesmal offen war. Ich ging danach mit dem Abwasch hin und siehe da, es gab kochendes Wasser. Danach fuhren wir zum Carrefour in Vichy, konnten hier tanken (150ct/l) und fanden einige Sachen im Laden, die es in Spanien nicht gab. Ganz vorsichtig kam die Sonne durch. Wir verließen Vichy über die Landstraße und fuhren und fuhren und fuhren. Irgendwann fiel uns auf, dass wir uns nicht der A75 näherten. Da fiel Lory ein, dass sie im Navi die Option ‚ Autobahnen‘ ausgeschlossen hatte. Als wir dieses korrigierten, waren wir schon südlich von Clermond-Ferrant. Bevor wir auf die A75 fuhren entdeckte ich einen Parkplatz neben der Straße, der sich zum Mittagessen eignete. Sonne war inzwischen herausgekommen und schien kräftig.
Bald darauf waren wir auf der A75 und nun ging es zügig in Richtung Leucate. Um 19:30, wieder im Dunkeln, konnten wir, wieder mit kurzen Problemen bei der Öffnung der Schranke, auf den Platz fahren. Ich versuchte sofort die SAT Antenne zu starten, Pleite, entweder war die Batterie wieder defekt oder es gab Kontaktprobleme, sodass der Spannungsabfall zur SAT Antenne zu groß ist. Nun denn, so musste jeder lesen und ich machte Archivarbeit. Es ging auf jeden Fall früh ins Bett. (42°55’01″N,03°01’03″E)
Frei. 26.10. Auf nach Spanien!! Wir ließen uns mit dem Frühstück Zeit und kamen erst um 11 Uhr los. Die Sonne schien, wir kamen gut voran und konnten bald die Grenze überqueren. Le Perthus war voll von Touristen. Wie wir Google entnahmen, hat dieser Ort zwei Teile, den spanischen und französischen, daher einen besonderen Steuerstatus und daher die vollen Straßen. In Figueras fuhren wir Carrefour an, um zu tanken. Die Einfahrt zwischen den Tanksäulen war so eng, dass ich kaum durch die Tür kam. Weiterhin gab es Probleme mit dem Tanken per VISA Karte. Mein lautes Fluchen half, denn die Bedienstete eilte herbei und half mir. Danach wurde noch Wasser und ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt eingekauft und dann ging es Richtung Sant Pere de Pescador, dort waren wir schon auf unserer Reisen 2011 und 2013 gewesen. Um kurz nach 14 Uhr installierten wir uns auf dem CP ‚Aquarius‘. Es war kühler geworden. Wir entschieden uns, sofort die Bodega aufzusuchen, die wir vor Jahren mit unseren Tennisfreunden besucht hatten. Die Räder wurden abgeladen und bald konnten wir verschiedene Weinsorten probieren. Vollbeladen kehrten wir zurück und probierten am Abend gleich die mitgebrachten ‚Schätze‘. (42°10’38″N,03°06’29″E)
Sa. 27.10. In der Nacht hatte es schon angefangen zu tröpfeln, dann regnete es. Es regnete die ganze Nacht. Der Morgen war grau und regnerisch, wir kuschelten uns ein, schalteten zwischendurch die Heizung an und ‚verdaddelten‘ den Tag. Nach den beiden Abendfilmen ging es dann ins Bett.
So. 28.10. Der Morgen war, wie der Tag zuvor, grau und unansehnlich. Der einzige Unterschied war, dass es weniger regnete. Wir organisierten unsere Weiterreise, allerdings im Regen. Zu Allerletzt füllte ich durchnässt Trinkwasser auf und dann ging es weiter nach Süden. Unterwegs kaufte Lory an der Straße ein paar gut schmeckende Äpfel. Kurz vor unserer Ankunft in Mataró hörte der Regen auf, wir fuhren auf den CP ‚Barcelona‘ und installierten uns. Nach einem Standortwechsel hatten wir SAT Empfang. Wir gingen danach an der Straße entlang, um zum Strand zu gelangen. Der Versuch misslang, da die Bahnlinie den Zugang verhinderte. Wir kehrten zurück, Lory kochte zunächst und setzte sich dann in die Sonne, die jetzt herausgekommen war. Ich wartete auf die Fußballübertragung. Nach dem Tatort schaute ich mir noch die Spielzusammenfassung der Spiele an und ging dann ins Bett. Lory hatte sich schon vorher verabschiedet. (41°33’02″N,02°29’00″E)
Mo. 29.10. Nach dem Frühstück warteten wir gespannt auf den kostenlosen Shuttle, der uns nach Barcelona bringen sollte. Um 11:20 fuhr er fast pünktlich ab, wir fanden unsere vorbestellten Plätze im Bus und eine Stunde später standen wir in einer Nebenstraße zur ‚Plaza Cataluña‘. Die Zufahrt zur ‚Plaza‘ selbst war gesperrt und der Busfahrer hatte uns an einem andern Punkt als vorgesehen herausgelassen. Ich fragte daher zur Sicherheit den Busfahrer, wo er uns abholen würde und prägte mir den Namen ein, ohne ihn zu verstehen. Wir gingen zunächst zu einer Bushaltestelle direkt an der ‚Plaza‘, um später am richtigen Ort zu warten. Der eingeprägte Name war jedoch nirgends zu finden. So sprach ich einen Passanten an und sprach ihm das besagte Wort vor. Er verstand sofort und erklärte mir den Ort. Wir marschierten los und das unbekannte Wort entpuppte sich als ‚Hard Rock Café‘, eben spanisch ausgesprochen. Wir lachten beide. Der restliche Tag verlief in gewohnter Weise, über die ‚Rambla‘ zum ‚Mercado‘, wo dann etwas gegessen wurde und danach ließen wir uns treiben. Wir entdeckten viele nette kleine Plätze und bestaunten das ‚Gewusel‘. Pünktlich um 17 Uhr kam der Shuttle Bus und brachte uns zurück zum CP. Das Wetter war den ganzen Tag bedeckt, jedoch trocken gewesen. Das war wiederum ein schöner Barcelona Besuch gewesen.
ie. 30.10. Es ging weiter. Nach dem Duschen konnten wir vor 11 Uhr abfahren, da wir unser Abwasser bereits auf der Hinfahrt auf einer Tankstelle ablassen konnten. Als Zwischenziel hatte ich Benicassim eingegeben, um dort im Supermarkt einzukaufen, zu tanken und die leere spanische Gasflasche gegen eine volle zu tauschen. Außer dem Gasflaschentausch konnten wir alles erledigen. Durch diese Pause wurde es spät und langsam dunkel, als wir auf den CP ‚Valencia‘ in El Saler, südlich Valencia, fuhren. Tagsüber war es sonnig gewesen, jetzt fing es an zu tröpfeln. Wir zogen uns im Bus zurück und genossen den Abend. (39°23’08″N,0°19’55″W)
Mi. 31.10. Heute stand Valencia, unsere Lieblingsstadt in Spanien, auf dem Plan. Nach Frühstück und Duschen wollten wir kurz vor 11 Uhr bei Sonne mit den Rädern vom CP rollen, da schrie Lory auf ‚ich habe einen Platten‘. Wir änderten schnell unseren Plan und fuhren mit dem Bus, der 2 Minuten später vor dem CP abfuhr. Laut Zeitplan, den wir an der Reception erhalten hatten, sollten wir an der Endstation aussteigen. Wir fuhren und fuhren und warteten darauf , dass die Endstation ausgewiesen wurde. Da nichts geschah, blieben wir weiter im Bus sitzen und fuhren dann 2 Stationen wieder zurück Richtung ‚El Saler‘. Na ja, so mussten wir eine längere Strecke wandern, bis wir an unserem ‚Mercado Central‘, der angeblich größten und schönsten Markthalle Europas, ankamen. Nach Einkauf leckerer Sachen ging es dann weiter kreuz und quer durch die Stadtviertel. Zum Abschluss tranken wir etwas in einem Café an der ‚Plaza de la Reina‘. Danach gingen wir zurück zu dem Punkt, an dem wir im Bus so lange gewartet hatten. Hier wartete schon der 25er Bus, der uns zurück nach El Saler brachte. Es nieselte wieder. Wir ‚mummelten‘ uns ein und genossen den Abend.
Do. 01.11. So, heute mussten und wollten wir in Catral an kommen. Nach Frühstück und Duschen packten wir zusammen und kurz nach 11 Uhr waren wir auf der Straße. Als erstes Ziel hatte ich Elche eingegeben, da wir dort noch einige Sachen einkaufen wollten. Es war sonnig, als wir auf der A35 so dahin rollten. Groß war unser Erstaunen, als wir nach 2 Stunden bei unserer Ankunft in Elche einen leeren Parkplatz vorfanden, Feiertag!! Nun dann, nach einem kurzen Mittagessen zogen wir weiter nach Catral und tauschten an einer Tankstelle zuerst unsere Gasflasche. Gegen 14:30 Uhr fuhren wir auf den CP ‚Marjal‘, belegten unseren vorbestellten Platz C064 und installierten uns. Dann ging es zu unseren Freunden, wo wir mit großen Hallo empfangen wurden. Es gab viel zu erzählen. (38°10’40″N,00°48’34″W)
Frei. 02.11. Wir waren angekommen, von nun ab begann der Urlaub auf Marjal. Zunächst begannen wir, die verschiedenen Sportangebote zu sondieren und für uns auszuwählen. An diesem Tag begannen wir mit Padel Tennis.
Die. 13.11. Heute erweiterten wir unsere Campingausstattung, wir bauten unser neu gekauftes Markisen Vorzelt auf. Da es das erste Mal war und jeder Schritt erst aus der Bedienungsanleitung ermittelt werden musste, dauerte es entsprechend lange. Nachmittags um 15 Uhr war alles fertig. Wir genossen den ’neuen‘ Raum.
Mi. 14.11. – So. 16.12. Die Wochen waren für mich mit Terminen gefüllt. Ich hatte verschiedene Sportaktivitäten, Lory neben dem Sport noch Spanischunterricht und Gymnastik. Zwischendurch musste noch eingekauft werden. Wann sollte man sich da erholen? Das Wetter war angenehm. Bis auf insgesamt 4 Tage in der Zeit bis Weihnachten hatten wir nur Sonnenschein, aber deswegen waren wir ja auch nach Spanien gefahren. Die 4 Tage hatten es allerdings in sich, Starkregen und Sturmböen. Ich hatte das neue Markisen Vorzelt in weiser Voraussicht mit mehreren starken Sturmleinen gesichert und somit gab es keinen Schaden.
Wir beabsichtigten zuerst, am Tag unserer Abreise, mit dem Taxi nach Crevillente, mit dem Regionalbus dann nach Alicante und von dort mit dem Stadtbus zum Flughafen zu fahren. Die Abfahrtszeiten für den Regionalbus waren uns sehr unübersichtlich, sodass wir an einem Tag mit dem Rad nach Crevillente fuhren, um uns zu informieren. Die Fahrt dorthin war beschwerlich, Crevillente liegt auf einer Anhöhe, zudem war es sehr warm und uns blies ein heftiger Wind entgegen. Nassgeschwitzt kamen wir an und mussten uns erstmal im Park ausruhen.
Zurück ging es dann viel schneller. Wir kamen an Dattelpalmenhainen – die Stauden waren mit Plastiktüten gegen Insekten geschützt -, undriesigen Orangenplagen und Palmenhainen vorbei, die wir auf der Hinfahrt wegen der Anstrengung gar nicht gesehen hatten.
Mo. 17.12. Heute ging es mit dem Flieger nach Hause. Der ‚Check in‘ war durchgeführt. Am Vormittag wurde das Vorzelt abgebaut (man weiß ja nie…..), Tisch und Stühle in der Garage verstaut. Um 14 Uhr brachte uns unsere Padelkameradin zum Flughafen Alicante. Um 16:50 ging der Flug nach Bremen, gegen 20 Uhr waren wir wieder daheim, der 1. Teil des Winterurlaubs in Spanien war vorüber.