Spanien Herbst 2013


So. 22.09.   Wir wollten eigentlich früh los, um weit nach Frankreich kommen, aber es wurde wieder später. Wir änderten also unsere 1. Zieladresse. Ein Womo Kollege hatte uns einen CampingPlatz an der Mosel in Trittenheim empfohlen, den wir gegen 17 Uhr erreichten. Der Platz war ziemlich voll, am Ende der Wiese, jedoch ohne Stromanschluss, konnten wir uns installieren. Bei strahlender Sonne packten wir sofort Tisch und Stühle aus und genossen den Nachmittag. Als wir am Abend den ‚Tatort‘ anschauten, bekamen wir einen Schreck, denn unser SAT Empfänger schaltete sich noch vor dem Ende der Sendung ab, die Gel Batterie war fast leer. Sie war wahrscheinlich durch eine Tiefentladung während der Standzeit im Winterlager defekt geworden. Nun dann,  so kamen die Tolinos zum Einsatz.  (49°49’16,5″N,6°54’14″E) 

Mo. 23.09.   Ich hatte wegen des Batterieproblems schlecht geschlafen. Es war grau und nebelig draußen, ein guter Grund, um weiter nach Süden zu fahren. In der Nähe von Trittenheim  fanden wir ein Einkaufszentrum, wo wir noch fehlende Sachen einkaufen konnten. In Wasserbillig wurde vollgetankt (122ct/l), danach ging’s über die Grenze nach Luxemburg und bald waren wir in Frankreich. Um 16:30 Uhr rollten wir auf den ‚Place Bel Air‚ in Langres, einem großen Parkplatz, installierten uns, jedoch ohne Netzstrom und machten uns auf den Weg, den Ort zu erkunden. Langres ist ein schöner  alter Ort. Überall Blumenrabatten und eine sehr mächtige Kathedrale. Nach unserer Rückkehr wurden wieder die Tolinos herausgeholt, denn TV fiel wegen des fehlenden Netzanschlusses aus.          (47°51’30,7″N,5°19’54,6″E) 

Die. 24.09.   Auf dem großen Platz hatten wir ruhig geschlafen, erst am Morgen weckte uns der Berufsverkehr. Wir hatten eine relativ lange Fahrt vor uns, frühstückten daher zügig und waren bereits um  9 Uhr ‚on the road‘. Hinter Dijon fanden wir an der Straße ein Einkaufszentrum und konnten hier preiswert volltanken (134ct/l). In Vichy verfuhren wir uns trotz Navis und brauchten lange um auf die kostenfreie A75 bei Clermont-Ferrand zu kommen. Diese AutoBahn führt durchs Gebirge, erst um 20 Uhr waren wir in Millau. Aus dem Campingführer hatte ich mir mehrere Campingplätze herausgesucht, die wir nacheinander anfuhren. Zu unserem Erstaunen waren die meisten CPs schon geschlossen. Schließlich fanden wir einen offenen CP und konnten uns installieren. TV fiel auch heute aus, da der SAT Receiver wegen der dichten Bäume keinen Satelliten fand. Nun dann, der Platz war ruhig und wir hatten Elektro.   (44°05’42″N,03°04’55″E)

Mi. 25.09.   Am Morgen begrüßte uns strahlende Sonne, im Schatten der Bäume war es jedoch sehr kühl, sodass wir im Bus frühstückten. Wir hatten hier freien WiFi Zugang, konnten also unsere Mails abrufen. Nach Versorgung/Entsorgung und Dusche kamen wir um 12 Uhr los. Die 180 km bis Leucate wurden rasch geschafft, unterwegs wurde im Supermarché eingekauft und bereits um 16:30 Uhr standen wir auf dem StellPlatz am Etang. Die freien Plätze direkt am Ufer, auf denen wir vor 25 Jahren gestanden hatten, gab es nicht mehr. Jetzt war alles parzelliert und kostete 7,20 € incl. täglich 10 Min. freien WiFi Zugang. Wir luden sofort die Räder ab und besuchten Leucate Village. Alles war größer und moderner geworden, der alte Flair jedoch war weg. Um 20 Uhr fuhr ich die SAT Antenne hoch und siehe da, wir konnten bis nach 22 Uhr fernsehen. (42°54’48.8″N,03°01’08.5″E) 

Do. 26.09.   Als wir um 9 Uhr aufstanden war es draußen wieder nebelig und ungemütlich, jedoch nicht kalt, also ideal, um eine Radtour zu machen. Gegen Mittag fuhren wir durch Leucate Village und dann über den Berg nach Franqui. Eine sehr schöne Tour, teils durch unwegsames Gelände, sodass wir manches Mal die Räder schieben mussten. Auch in Franqui hatte sich alles verändert, nur wenige Stellen erkannten wir wieder. Nach Rückkehr und Mittagessen packten wir alles zusammen und dann ging es in Richtung Spanien. In Perpignan wurde bei Carrefour eingekauft und getankt und dann ging es flott über die Pyrenäen. Von unserer Reise 2011 kannten wir den CP ‚Aquarius‘ in Sant Pere Pescador. Kurz vor 20 Uhr erreichten wir den Platz, wo wir von Lothar und Regina, unseren Womo Kollegen aus Bremen, erwartet wurden. Der Platz war so voll, dass wir zunächst auf dem Parkplatz vor dem Gelände übernachten mussten. Wir hatten Elektro und danach wurde das Wiedersehen mit viel Wein gefeiert. (42°10’37″N,3°06’29″E)

Frei. 27.09.   Nach dem Frühstück konnten wir unsere reservierten Plätze einnehmen und bald hatte uns der gewohnte Camping Alltag wieder. Am Nachmittag fuhren wir mit den Rädern zum nahegelegenen Weinbauern und ‚testeten‘ den Wein, er war gut. Die SAT Anlage fand den Satelliten, alles war bestens.

Sa. 28.09. – Do. 03.10.   Sonne und bedecktes Wetter wechselten sich ab. Diese Tage auf diesem Platz waren mit Baden, Lesen und Radfahren ausgefüllt, die Abende mit Grillen und viel Wein. Das Grillgut, meistens Fisch, bekamen wir in den Supermärkten der Umgebung.

Frei. 04.10.   Nach dem Frühstück, das Wetter war wieder grau und machte uns daher den Abschied leicht, wurde V/E gemacht. Der Platz war günstig gewesen (118,20 € für 7 Nächte). Die letzten Mails wurden abgerufen und dann wurden beim Weinbauern einige Liter Wein und Portwein gekauft, „man weiß ja nie, wann man wieder  was in Spanien bekommt“. In l’Escala wurde im Supermercado eingekauft und dann ging es Richtung Barcelona. Aus dem Campingführer hatte ich nahe Sitges einen CP ausgesucht, der uns von der Entfernung und Ausstattung zusagte. Nach einigen Kilometern Landstraße und stockendem Verkehr beschlossen wir, die mautpflichtige Autobahn nach Barcelona zu nehmen. Gegen 18 Uhr rollten wir auf den CP ‚Vilanova Park‘ in Vilanova i la Geltrú. Es war problematisch einen Platz mit SAT Empfang zu finden, denn die meisten Plätze lagen unter dichten Bäumen. Nach mehrmaligem Umrangieren und unzähligen Runden der SAT Antenne gab ich auf. Wir blieben auf dem zuletzt gewählten Platz und verzichteten auf TV. Zu Wein lasen wir in unseren Tolinos. (41°13’55″N,01°41’26″E)


 

Sa. 05.10.   Am Morgen empfing uns strahlende Sonne, außerdem war der Nebenplatz mit freiem Blick nach SSO frei geworden. Ich ging also zur Reception, buchte einen weiteren Tag auf dem neuen Platz und weiterhin eine Stunde auf dem Tennisplatz. Danach wechselten wir den Platz und diesmal wurden der Satellit gefunden. Um 11 Uhr spielten wir Tennis und nachmittags relaxten wir dann am Pool. Danach gab es dann einen gemütlichen Abend.

So. 06.10.   Der Tag wurde in der Sonne mit Baden und Lesen am Pool ‚verdaddelt‘.

Mo. 07.10.   Vormittags standen wir wieder auf dem Tennisplatz, am frühen Nachmittag schwangen wir uns auf die Räder, um Vilanova i la Geltrú zu besichtigen. Die Hinfahrt war recht entspannt, da es nur bergab ging. Die Sehenswürdigkeiten im Ort waren recht begrenzt, so saßen wir eben im Café und schauten dem Treiben zu. Es begann zu dunkeln, als wir die Rückfahrt antraten. Der Anstieg war dann doch nicht so schwer, wie wir bei der Hinfahrt befürchtet hatten und bald waren wir wieder am Bus.

Die. 08.10.   Heute wollten wir weiterfahren, wir brauchten den Platz aber erst um 16 Uhr verlassen, also nutzten wir die Möglichkeit, und spielten zunächst um 10 Uhr Tennis. Um 14 Uhr war danach V/E fertig, wir verließen den Platz Richtung Zaragoza, unserem nächsten Ziel. Gegen 18 Uhr erreichten wir den CP ‚Municipal Ciudad de Zaragoza‘. Wir installierten uns und ich begann sofort den Grill aufzubauen, um die Fische, die wir unterwegs im Supermercado gekauft hatten, zu grillen. Bald war alles fertig und gegessen, wir genossen einen warmen spanischen Abend. (41°38’17″N,0°56’35″W)


Mi. 09.10.   Es war sonnig, an der Reception gab es Brötchen, also ein schöner Morgen. Danach machten wir uns auf, Zaragoza zu ‚erobern‘. Das war gar nicht so einfach, wir mussten erst mal hingelangen, denn der neue CP lag in einem Neubaugebiet, weit außerhalb der Stadt. Mehrfach mussten wir nachfragen, bis wir nach 8 km die riesige Kathedrale ‚De Nuestra Señora del Pilar‘ vor uns sahen. Eine schöne Stadt, wir ließen uns treiben. Bald waren wir hungrig und konnten am Ebro an den Ständen, eine Kleinigkeit essen. Die Rückfahrt war ebenfalls mit mehrfachem  Nachfragen verbunden, bis wir wieder den CP erreichten. Es war noch hell, sodass wir auf dem Tennisplatz noch einige Bälle schlagen konnten.

 

Do. 10.10.  Madrid, wir kommen!! Wir kamen gegen 10 Uhr in Zaragoza los, fuhren jedoch zunächst auf Rat unserer Campingnachbarn in Zaragoza nach Belchite. (41°19’47.5″N,0°42’05.8W). Dieses Dorf wurde  im spanischen Bürgerkrieg total zerstört und blieb in diesem Zustand als Mahnmal gegen den Krieg. Wir wanderten beklommen entlang dieser grausigen Ruinen.

Danach ging es zunächst durchs Gebirge. Bald jedoch waren wir auf der freien Autovia Richtung Madrid. Ziel des heutigen Tages war der CP  ‚Madrid Arco Iris‘ in Villaviciosa de Odón ca. 25 km von Madrid entfernt. Die letzten Kilometer hatten es in sich. Madrid schien nur aus Autobahnen und Autobahnkreuzen zu bestehen. Mehrfach erwischten wir die falsche Ausfahrt oder die Ausfahrt war für unser Navi zu neu. Es begann zu dämmern, als wir endlich den CP erreichten. Die Stellplätze, jeder mit einem Sanitär Häuschen ausgestattet, waren Großteils leer, die Saison war vorbei. Wir installierten uns und hatten einen ruhigen und gemütlichen Abend. (40°22’52″N,03°54’25″W)

Frei. 11.10.   Im Restaurant am CP bekam ich Baguette, außerdem konnten wir draußen frühstücken. Wir waren gespannt auf Madrid. Die Bushaltestelle war nur 500 m entfernt, wir mussten jedoch fast 45 Minuten warten, bis der Bus bis nach Villaviciosa kam. Dort wartete bereits der Bus nach Madrid. Bewaffnet mit einem übersichtlichen Stadtplan machten wir uns zunächst auf den Weg zum ‚Palacio Real‘, dem königlichen Palast. Auf dem Weg dahin merkten wir, dass wir in der Hauptstadt Spaniens waren, wir sahen große Parkanlagen und viele imposante Gebäude. Am ‚Mercado San Miguel‘ aßen wir ein paar leckere Tapas und dazu gab es ein Bier. Über die ‚Calle Mayor‘, dem ‚Plaza Mayor‘ und dann die ‚Calle de Atocha‘ gelangten wir zum ‚Real Jardin‘, neben dem der ‚Prado‘, das Nationalmuseum, liegt. Dieses wollten wir am nächsten Tag besuchen. Wir hatten einen ersten Eindruck von Madrid gewonnen und machten uns auf den Rückweg, . Am Busbahnhof wartete bereits der ‚518er‘ nach Villaviciosa, ebenso der ‚567er‘ zum CP. Abends gab es dann gebratene Gambas und dazu natürlich Wein, also ein echt spanisches Essen.

Sa. 12.10.   2. Tag Madrid. Wir beeilten uns, zur Busstation zu kommen, der ‚567er‘ verspätete sich jedoch über eine halbe Stunde, dafür bekamen wir sofort den Anschlussbus. Im Eiltempo ging es durch Madrid und mit Glück konnten wir uns als Letzte in die Warteschlange vor dem ‚Prado‘ einreihen. Um 14 Uhr wurden wir endlich in die ‚heiligen Räume‘ eingelassen und waren sofort gefangen von der Pracht der Gemälde. Wir beschränkten uns auf wenige Gebiete der Malerei. Um 18 Uhr konnten wir nichts mehr aufnehmen, wir machten uns gemütlich auf den ‚Heimweg‘. Die ‚Gran Via‘ war voller Menschen, wir kamen nur langsam voran. Am Busbahnhof fuhr uns der ‚518er‘ vor der Nase weg und verpassten so auch den Anschlussbus. Erst um 20:30 saßen wir bei Wein, Käse in unserem ‚Brummi‘.

 

So. 13.10.   Der Morgen begann mit einem Schreck, ich fand mein Handy nicht. Alle Taschen wurden durchsucht, nichts. Entweder hatte ich es am vorigen Tag beim eiligen Ausstieg aus dem Bus liegengelassen oder es war mir beim Aussteigen aus der Tasche gefallen. Ohne groß zu frühstücken ging ich zur Reception und schilderte ihnen mein Malheur. Ich gab meine Mobilfunknummer an und bat sie, unter dieser Nummer tagsüber mehrfach anzurufen. Außerdem schrieb ich mir in spanischer Sprache auf, was ich die Busfahrer fragen sollte, denn nach Madrid wollten wir noch einmal fahren. Wir hatten uns am Vortag Tickets für das Museum ‚Thyssen Bornemitza‘ gekauft. Die Ausstellung dort war phantastisch, jedoch dachte ich die ganze Zeit nach, was ich noch tun könnte, um mein Handy zu finden. Rechtzeitig zum Tatort waren wir wieder zurück.

Mo. 14.10.   3. Tag Madrid. Heute wollten wir in Madrid shoppen gehen. Bei Sonnenschein durchstöberten wir etliche Geschäfte an der ‚Calle Mayor‘. Immer wieder merkte ich, wie sehr mir das Handy fehlte, sei es das Wörterbuch oder die Offline Karte. Im ‚Mercado San Miguel‘ wurde wieder gegessen. Nach der Rückkehr zu unserem Bus hatte ich mich entschlossen, mein Handy sperren zu lassen. Dazu ging ich zur Reception, dort gab es den Internetzugang. Ich fragte dort nach den letzten Ergebnissen bei der Suche. Der Receptionist sagte nur „One Moment“ und reichte mir mein Handy. Ich konnte es nicht glauben, es war wieder da. Der Busfahrer hatte es gefunden und nach Anruf des Receptionisten am Campingplatz abgegeben. Jetzt konnten wir zufrieden Madrid verlassen.

Die. 15.10.   Abfahrtstag! Mit einem kleinen Zwischenstopp beim Outletcenter in Rozas, in der Umgebung von Madrid, machten wir uns auf den Weg nach Toledo, unserem nächsten Ziel. Nach 90 km erreichten wir gegen 16 Uhr den CP ‚El Greco‘. Der Platz war sehr gepflegt, leer und teuer (30€/ Nacht). Da keine hohen Bäume auf dem Platz standen, war die Auswahl des Platzes einfach. Wir installierten uns, hatten sofort TV Empfang und tranken danach zuerst einmal in der Sonne eine Tasse Tee. (39°51’55″N,04°02’49″W)

  

Mi. 16.10.   Die Sonne kam raus, es war jedoch zu kühl, um draußen zu frühstücken. Toledo liegt auf einem Berg, um den sich der ‚Tajo‘ windet und der CP liegt im Tal. Uns erschien die Fahrt mit Rädern zu anstrengend, daher wählten wir den örtlichen Bus, um in die Stadt zu gelangen. Die Haltestelle war direkt vor dem CP, wir wählten zunächst jedoch die falsche Straßenseite, sodass wir eine Rundreise durch die Vorstädte Toledos machten. Endlich erreichten wir den quirligen ‚Plaza Zocodover‘, wo wir uns erst einmal eine Kleinigkeit zum Essen kauften und dort verspeisten. Von dort aus ging es zum ‚Alcazar de Toledo‘ einer Festung, die im spanischen Bürgerkrieg Bedeutung erlangt hatte. Dort hatten wir einen schönen Blick auf den ‚Tajo‘ und Umgebung Toledos. Durch malerische Gassen ging es dann zur Kathedrale und danach ins jüdische Viertel. Wir bestiegen in einem jüdischen Museum den zugehörigen Turm und hatten erneut einen wundervollen Rundblick. Toledo ist wirklich eine schöne Stadt. Wir hatten genug gesehen, kehrten zur ‚Plaza‘ zurück und warteten auf den 72er Bus, der uns dann bald zum CP zurückbrachte.

Do. 17.10.   Lory wachte auf, obwohl ihre Uhr doch erst halb drei zeigte. Nun ja, es war 8:30 Uhr und ihre Uhr war stehen geblieben. Nach dem Frühstück machten wir den Bus abreisebereit, riefen an der Reception unsere Mails ab und machten uns auf den Weg Richtung Cordoba. Unterwegs, in ‚Valdepeña‘, kauften wir auf Empfehlung der Reception Wein ein. Um 18 Uhr rollten wir auf den CP  ‚El Brillante‘. Der CP war Stadt nah und sehr einfach, jedoch so teuer wie in Toledo (30€).   (37°54’00″N,04°47’14″W)

Frei. 18.10.  Diesmal war es am Morgen grau, jedoch warm, sodass wir wieder einmal draußen frühstücken konnten. Die Bäume auf dem Areal wurden beschnitten, daher störte etwas der Lärm der Kettensägen. Wir beeilten uns mit dem Frühstück und fuhren mit den Rädern in die Altstadt. Auf der Straße empfing uns ein Verkehrschaos. Für Radfahrer gab es offenbar keine Verkehrsregeln, rechts, links, auf den Fußwegen, überall wurde gefahren auch in Anwesenheit von Polizisten, ok, wir passten uns an. Bald waren wir an der ‚Plaza de las Tendillas‘. Hier schlossen wir die Räder an und begannen unsere Erkundungstour. Das Erste, das uns in der Altstadt auffiel, war, dass selbst in engsten Gassen sich noch ein Auto durchquetschen musste. Die Passanten mussten in die Hauseingänge flüchten. Aber dieses schien Niemanden zu stören. Na ja, wir wollten die Sehenswürdigkeit von Cordoba besichtigen und das ist die ‚Mezquita Catedral‘, eine Kombination aus Kathedrale und Moschee. Allein die Architektur mit den über 400 Säulen und daneben die vielen Seitenaltäre war schon faszinierend. Nachdem wir lange alles betrachtet und bestaunt hatten, ließen wir uns in der Altstadt etwas treiben, kamen zur ‚Römerbrücke‘ und aßen dann im jüdischen Viertel ein paar Tapas. Wir hatten einen kleinen Eindruck von Cordoba gewonnen und kehrten zufrieden und müde zum Bus zurück.

Sa. 19.10.   Die Gegend um Cordoba ist in Spanien wegen des Weins und des Olivenöls bekannt. Man gab mir an der Reception beim Bezahlen den Rat, in ‚Montilla‘ Wein und in ‚Lucena‘ Öl zu kaufen. In ‚Montilla‘ fanden wir sofort die ‚Cooperative‘ und deckten uns nach ausgiebigem Probieren ein. In ‚Lucena‘ war das etwas schwieriger, die ‚Cooperative‘ lag abseits des Ortes. Ein freundlicher Señor geleitete uns aber auf unsere Nachfrage direkt dorthin und auch hier wurden wir fündig. Vollbeladen machten wir uns nach Süden auf. Zunächst überlegten wir uns, einen CP in der Nähe von Sevilla zu suchen, das verwarfen wir aber, denn wir hatten genug Städte gesehen, wir wollten zum Meer und nun ‚Urlaub‘ machen. 2011, bei unserer 1. Reise mit dem jetzigen Bus waren wir in ‚Torre del Mar‘ gewesen und hatten damals idyllisch direkt am Strand gestanden. Ich gab die GPS Koordinaten ein und so standen wir am frühen Nachmittag am Strand, auf einem erstaunlicherweise leeren Parkplatz. Allein wollten wir aber nicht stehen, also besichtigten wir die beiden in der Nähe befindlichen Campingplätze. Wir entschieden uns für den zweiten, da er etwas näher dem Ort lag. Er war relativ voll belegt, wir fanden jedoch einen Platz mit freier Sicht nach SSO. Zuerst fuhren wir mit dem Rad zum Supermercado und kauften fürs Wochenende ein. (36°44’00″N,04°05’56″W).

So. 20.10.   Es war diesig, jedoch warm, wir konnten draußen frühstückten. Ein Campingnachbar klärte uns auf, warum der große Parkplatz, auf dem wir gestern waren, leer war, denn es war jetzt verboten, dort nach 21 Uhr zu stehen und wurde mit 400 € Strafe geahndet. Da hatten wir uns ja richtig entschieden. Ich fuhr die Markise raus, denn wir beabsichtigten hier einige Tage zu bleiben. Die Gasflasche war leer und wurde an der Reception getauscht. Wir holten uns Kuchen für den Nachmittagstee und danach warteten wir in der Sonne auf den wöchentlichen Tatort.

Mo. 21.10. – Sa. 26.10.   Wir genossen es, so in den Tag hineinzuleben. Im Ort hatten wir einen Tennisplatz entdeckt, auf dem wir mehrere Male spielten, dann wurde mit dem Fahrrad ausgiebig die nähere Umgebung erkundet und abends wurde immer gegrillt. Unser Gas Außenanschluss bewährte sich.

 

So. 27.10.   Es war Zeit-Umstellung auf Winterzeit, so kamen wir, da wir früh aufwachten, auch früh los. In Torre del Mar wurde eingekauft und getankt und dann rollten wir gen Osten. Es ging an Granada vorbei Richtung Murcia. Aus dem Campingführer hatte ich die Koordinaten des CPs ‚Marjal‘ in Catral bei Crevillente eingegeben, den wir gegen 17 Uhr erreichten. So etwas Großes kannten wir bisher nicht. Vor uns lagen ca. 1200 Plätze mit nagelneuen Sanitäranlagen, dazu eine Freizeitanlage mit Wellnessbereich, Tennis-und Sportplätze, Riesenpoolbereich, Restaurant und freiem WiFi Zugang an der Reception. Jeder Platz hatte natürlich Elektro- und Wasseranschluss. Mit ACSI kostete der Platz 14 €/ Nacht und was wichtig war, wegen fehlender Büsche gab keine Mücken und Fliegen auf dem Platz. Wir verlebten einen ’spanischen Abend‘  mit Rotwein, Käse und Wurst. (38°10’50″N,00°48’46.5″W) 

Mo. 28.10. – Die. 29.10.   Wir blieben einen Tag länger als geplant und genossen die Annehmlichkeiten. Die Größe und Anonymität dieses riesigen Campingplatzes störte uns inzwischen nicht mehr. In dem 5 km entfernten ‚Catral‘ wurde eingekauft. Als wir zurückfuhren standen dunkle Wolken am Himmel, wir kamen jedoch trocken zurück zum Bus.

Die. 30.10.   Da wir den Platz verlassen konnten, wann wir wollten, spielten wir zunächst um 10 Uhr Tennis. Nach Duschen und Wasser-Bunkern verließen wir gegen 13 Uhr den Platz mit Ziel Pinedo, südlich Valencia. Hier waren wir auch schon einmal 2011 gewesen. Der Platz erschien uns dieses Mal sehr ’schrabbelig‘. Wir hatten jedoch Elektro und freie Sicht nach SSO, damit ließ sich alles ertragen. (39°23’47″N,00°19’58″W) 

Mi. 31.10.   Valencia! Wir freuten uns beide auf diese Stadt. Die Räder wurden abgeladen und um 11 Uhr radelten wir auf dem Radweg entlang des Strandes. Uns erschien diesmal die Strandstrecke viel kürzer, wahrscheinlich , weil uns alles schon bekannt war. Der Radweg um den Containerhafen war erweitert und erneuert worden. Bald sahen wir die gigantischen Bauwerke des ‚Oceanográfic‘, des ‚Museu de les Ciéncies‘, des ‚Palau de les Arts‘ und die fantastische Brücke ‚Pont de l’Assut de l’Or‘ vom spanischen Architekten Calatrava. Beim ‚Museu‘ entdeckten wir einige Erweiterungen. Gegenüber im Carrefour kauften wir uns für unsere Tour einige Getränke und die brauchten wir auch, denn es war warm. Wir fuhren darauf im alten Bett der ‚Turia‘, probierten die Fitnessgeräte aus und erfreuten uns wieder an der Parkanlage. Die ‚Turia‘, der Fluß durch Valencia, wurde beim Bau des Containerhafens umgeleitet und ist jetzt ein riesige Parkanlage mit Spiel- und Sportanlagen, Rasenplätzen, Ruheanlagen rund um Teichen, kurzum eine schöne große Freizeitanlage. Unter den Brücken ging es entlang und dann die Schräge am früheren Fluss hoch und schon waren wir in der Altstadt. Zunächst besuchten wir die Kathedrale, wir sind immer wieder über den Prunk dieser Bauwerke begeistert, danach schlossen wir unsere Räder an der ‚Plaça de la Reina‘ an und dann ging es zuerst zur, nach unserer Meinung, größten und schönsten Markthalle Europas, dem ‚Mercat Central‘. Vor der Halle aßen wir an einem Stand die bekannte ‚Paella Valenciana‘ und danach konnten wir Markthalle und Umgebung durchstöbern. Spät am Nachmittag ging es dann auf gleichem Wege wieder zurück. Es wurde langsam dunkel und kühl, als wir den Strandweg und danach den Bus erreichten. Als Abendbrot gab es heute die gekauften Tortillas.

Frei. 01.11.   Abreisetag, der CP war auch nicht zum längeren Aufenthalt geeignet. Wir freuten uns auf unser nächstes Ziel, nämlich ‚Vilanova i la Geltrú‘, der CP hatte uns auf der Hinfahrt gut gefallen. Das Wetter war ideal zum Reisen, sonnig und nicht zu warm. In Castelló de la Plana verließ ich die Autovia und konnte in einem Einkaufszentrum günstig tanken (127 ct/l). Dabei kauften wir 2 Doraden fürs Abendessen. Relativ früh (15:30 Uhr) waren wir am ‚Vilanova Park‘ und mussten zu unserer Enttäuschung erfahren, dass der Platz vollbelegt war. Der Wachmann empfahl uns den zweiten CP  ‚Platja Vilanova‘. Der CP entpuppte sich als großer Familien CP, vorwiegend von Einheimischen besucht. Nach einem Standortwechsel hatten wir auch TV Empfang. Der Platz kostete 22,50 €/ Nacht incl. Strom, WiFi und Tennisplatz. Das Grillen verschoben wir auf den nächsten Tag. (41°12’28″N,01°41’17″E)

Sa. 02.11.   Wir konnten wieder draußen frühstücken und um 11 Uhr standen wir auf dem Tennisplatz. Danach ruhten wir uns in der Sonne aus und schauten dem Treiben rundherum zu. Am Nachmittag installierte ich den Grill, bald lagen die vorbereiteten Doraden darauf und ‚bruzzelten‘ so vor sich hin. Nach 25 Minuten waren sie fertig, dazu gab es Gurken/ Tomatensalat. Der Abwasch danach dauerte fast länger als das Zubereiten, da wir in 2 Etappen abwaschen mussten, das Abwaschbecken war einfach zu klein.

So. 03.11.   Wir beschlossen, an diesem Tag bis ‚Pals‘ zu fahren, um dann in ‚Sant Pere Pescador‘ wieder Wein zu kaufen.

Wir wählten die Hauptstraßen und das war nördlich ‚Sitges‘ sehr eng und kurvenreich. Das Umfahren von Barcelona ging reibungslos vonstatten. Wir wählten in ‚Pals‚ nicht den CP ‚Interpals‘, den wir von früheren Reisen her kannten, denn der hatte geschlossen, sondern einen kleineren an der Straße nach ‚Palafrugell‘, den CP  ‚Mas Patoxas‘. Der Platz hatte zwei Tennisplätze, jedoch waren wir zu müde zum Spielen. Wir installierten uns und genossen danach den Nachmittag in der Sonne.    (41°57’19.2″N,03°09’27.1″E)

Mo. 04.11.   Heute begann eigentlich unsere Rückreise, denn wir verließen Spanien. Damit mussten wir uns leider auch auf ungemütlicheres Wetter einstellen. Die nächsten Tage wollten wir auf Stellplätzen zubringen, daher wurde der Frischwassertank gefüllt. Zunächst fuhren wir nach Palafrugell, um Wein zu kaufen und günstig zu tanken. Die empfohlene Bodega hatte geschlossen, jedoch auf dem Wege zu Carrefour fanden wir eine günstige Tankstelle und dabei wurde uns eine Bodega in l’Escala empfohlen, die sicher geöffnet hätte. Wir wurden fündig, kauften ein und bald darauf konnten wir die Grenze nach Frankreich überqueren. Der Verkehr ging schleppend voran. Gegen 16 Uhr rollten wir wieder auf den SP am Etang in Leucate. Der Platz war leerer als auf der Hinreise. Wir suchten uns einen einigermaßen ebenen Platz aus und machten Abendessen. Um 20 Uhr fuhr ich die SAT Antenne hoch. Die TV Anlage lief bis 22:30 Uhr, dann schaltete der SAT Receiver ab. Unsere Gel Batterie war offensichtlich doch defekt und musste für die nächste Reise ausgetauscht werden. Wir lasen danach noch etwas und gingen zu Bett. Der recht starke Wind schaukelte uns in den Schlaf. (42°54’48.8″N,03°01’08.5″E)

Die. 05.11.    Es war diesig und windstill, als wir um 8 Uhr aufstanden. Surfen fiel also flach. Nach dem Frühstück ließen wir unser Brauchwasser ab und waren bald auf der A75 Richtung Clermont Ferrand. Es begann zu regnen und in den Cevennen stand der Nebel auf der AB. Als Ziel des Tages hatte ich einen SP in Riom, nördlich Clermont Ferrand, ausgesucht. Es begann zu dämmern, als wir diesen erreichten. Der SP entpuppte sich als kleiner leerer Parkplatz in einer  hässlichen Umgebung. Kurzentschlossen suchte ich den nächsten SP, der war in Digoin und war 110 km entfernt. Wir kannten ihn von unserer Reise 2011.  (46°28’50″N,03°58’15″E)     

 Die Strecke war anstrengend, im Dunkeln, bei Regen und schmalen Straßen. Gegen 18:30 Uhr standen wir auf dem uns bekannten SP. Nach dem Abendessen wollten wir etwas fernsehen, dieses ging 1,5 Std. lang, dann schaltete der SAT Receiver wieder ab, die Batterie war leer.  ‚Lesen bildet‘, heißt es ja so schön.

 

Mi. 06.11.   Beim Bäcker um die Ecke bekam ich Baguette. Mit meinem Navigon App hatte ich einen Hypermarché mit Tankstelle gefunden (129,9 ct/l). Die Fahrt über die Dörfer war wegen der vielen ‚Kreisel‘ zähflüssig. So kamen wir an diesem Tag nur bis ‚Pont-a-Mousson‘, einer Kleinstadt südlich Metz. Beim Jachthafen an der Mosel gab es einen SP, wo wir für 8 € stehen konnten incl. Strom, Wasser, Toilette und Dusche. Zuerst wurden die gekauften Gambas gebraten und dann konnten wir in voller Länge fernsehen. (48°54’09″N,06°03’41″E)

 

Do. 07.11.   Ich wachte früh auf und ging über die Moselbrücke, um Baguette zu kaufen. Um den zentralen Platz des Ortes gibt es Arkaden mit Bistros, in denen die Ersten schon ihren Espresso tranken. Es  war kühl, ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass ich vor wenigen Tagen im T-Shirt herumgelaufen war. Nach dem Frühstück wurde ausgiebig geduscht und dann machten wir uns auf, Richtung Metz. Unterwegs fanden wir ein Einkaufszentrum, wo wir die letzten Mitbringsel einkaufen und günstig tanken (120,4 ct/l) konnten. Wir überlegten, wie weit die Fahrt heute gehen sollte, Trier war zu nah, also beschlossen wir, auf dem SP in Wertheim, bei Würzburg, zu übernachten. Eigentlich wollten wir noch nicht nach Haus. Der SP liegt neben dem ‚Wertheim Village‘, einem Outlet Center. Dort konnten wir kostenfrei stehen und hatten für 1 €/3 Std. Elektro. So konnten wir ausgiebig fernsehen. (49°46’25.4″N,9°34’50.2″E)

Frei. 08.11.   Am Morgen kam ein Bäckereiwagen und verkaufte Brötchen, richtige deutsche Brötchen. Das Frühstück schmeckte dadurch schon viel besser. Danach gingen wir ins Campingcenter ‚Hymer World‘, wo wir einige fehlende Artikel für den Bus kaufen konnten und natürlich einmal ins Outletcenter. ‚Nur schauen, nichts kaufen‘ war die Devise… Als wir dann doch alle Sachen eingeladen hatten, planten wir als Ziel Düsseldorf, wo wir unsere Tochter mit Familie besuchen wollten. Es regnete und es war spät geworden, also suchten wir einen SP in der Nähe der AB nach Köln. Wir steuerten zuerst den SP in ‚Lohmar‘ an. Im Dunkeln rollten wir auf eine Wiese mit ausrangierten Wohnwagen, nein, das war uns zu ungemütlich. Wir kehrten also zur AB zurück und parkten wenig später auf dem Rastplatz ‚Siegburg-Ost‘. Fernsehen gab es nicht, so verkrochen wir uns früh ins Bett und lasen. (50°48’31.3″N,07°13’13.1″E)

Sa. 09.11.   Ich wachte auf und traute meinen Augen nicht, Sonnenschein und blauer Himmel. Im Rasthof bekam ich Brötchen und nach dem wie immer schönen Frühstück gingen wir im Rasthof duschen. Dann ging es nach Düsseldorf und fanden in einer ruhigen Nebenstraße einen Parkplatz, wo wir auch übernachten konnten. Den Tag und den Abend verbrachten wir dann bei unserer Tochter und der Familie.

So. 10.11.   Ich stand auf und machte zum ersten Mal auf unserer Reise die Heizung an, so war das Frühstück erträglich. Ab 11 Uhr besuchten wir wieder die Familie und, da wir für Montag in Bremen einen Arzttermin hatten, mussten wir uns leider um 14 Uhr wieder verabschieden. Die Fahrt nach Hause verlief flüssig, um 18:30 Uhr parkten wir vor der Haustür, konnten ausladen und bereit eine Stunde später konnte ich den Bus ins ‚Winterlager‘ fahren. Damit ging eine schöne Spanienreise über 7 Wochen und 6958 km zu Ende.