Spanien Herbst 2011

Do. 26.05.  Nach dem letzten  Urlaub mit dem T4 im September 2010 hatte auch Lory ‚die ‚Nase voll‘. Der fehlende Komfort, die Enge, machten die Reisen gerade bei schlechtem Wetter zur Qual. Wir beschlossen, uns 2011 ein größeres Wohnmobil zu kaufen. Ich las seit geraumer Zeit diverse Womo Zeitschriften und liebäugelte mit dem Adria Coral 660 SL. An einem Tag im Mai fuhren wir nach Dülmen zum Womo Center und schauten uns diverse Modelle an. Für Lory waren sie alle viel zu groß und viel zu ‚hässlich‘. Zu ihrem Geburtstag  im Juni schenkte ich ihr  ein Wochenende mit einem Wohnmobil, einem Adria Compact SL. Ich mietete das Womo für ein Wochenende, wir konnten mit diesem   jedoch schon am Do., 26.5. losfahren. Alles, was wir für 3 Tage brauchten + Fahrräder hatten wir in den T4 geladen und erreichten aufgeregt den Übergabeort in Neubruchhausen. Die Beladung und das Erklären der Bedienelemente des Womos ging rasch vonstatten und bereits um 19:30 Uhr rollten wir vom Gelände der Verleihfirma. Die ‚Breite‘ des Busses und die ‚Enge‘ der Straße war für mich anfangs sehr ungewohnt. In Harpstedt verfuhr ich mich und so konnte ich das Rückwärtsrangieren üben. Das erste Ziel war die Thülsfelder Talsperre. Ich fuhr auf den 1. Parkplatz in der Nähe eines Hotels, für Lory war die Nähe zu dem Hotel jedoch unangenehm, so fuhr ich weiter, wir machten dann in einem Seitenweg  abseits der Hauptstraße Abendbrot. Welch ein Gefühl, wieder einen Tisch, Sitzgelegenheiten und Platz zu haben. Beim ‚Gasthof Sieger‘, am nördlichen Ende der Talsperre, beschlossen wir, zu übernachten. Wir fanden einen leeren Parkplatz und ich probierte sofort die SAT-Anlage aus. Wegen der Bäume fand die Antenne keinen Satelliten und somit gab es an diesem Abend kein Fernsehen. Wir lasen und freuten uns über das Womo. (52°56’10″N,07°55’46″E) 

Frei. 27.05.  Wir hatten gut geschlafen. Nach dem geruhsamen Frühstück ging es weiter Richtung Emden. Gegen Mittag rollten wir auf den StellPlatz am Jachthafen und beobachteten zunächst das Treiben im Hafen. Danach machten wir einen Gang in die Stadt. Wir fühlten uns schon wie Womo Besitzer. Abends genossen wir zum 1. Mal TV im Womo. Es war schon toll. Wir schliefen wieder gut. (53°21’58″N,07°12’24″E)

Sa. 28.05.  Nach dem Frühstück besuchten wir das ‚Nannen Museum‘, interessant. Es nieselte und war ungemütlich,  sodass wir weiter nach Greetsiel fuhren. Schnell wurde mit unserem Navi der SP gefunden. Beim Rundgang über den Platz fand Lory ‚unser‘ Wohnmobil am schönsten und gar nicht mehr soo groß. Wie sich die Ansichten doch ändern. Danach ging’s ins Dorf und hier fanden wir ein Wellness Zentrum und beschlossen, dieses am nächsten Tag zu besuchen. Die Stellplatzgebühr von 10€ beinhaltete weiterhin eine Ermäßigung im Zentrum.   (53°29’55″N,07°06’19″E)

So. 29.05.  Nach gutem Schlaf und gemütlichem Frühstück packten wir unsere Badesachen zusammen und ab ging’s ins Wellness Zentrum. Nach 2 Std. Relaxen brachen wir zur Rückfahrt und Rückgabe des Busses auf. Der Vermieter inspizierte den Bus, es wurde umgeladen und bereits um 18:30 waren wir wieder zu Hause. Ein schönes Wochenende war beendet und uns war klar, dass wir ein solches oder ähnliches Womo kaufen wollten.

Im Juli 2011 fand in Düsseldorf die Caravan Messe statt. Dort wurde u.a. der Adria Sport 572 SL ausgestellt. Unser Vermieter aus dem Mai, war ebenfalls auf der Messe und bot uns eben diesen  (1 Saison gefahren) an. Wir mussten uns schnell entscheiden, wir unterschrieben ein paar Tage später den Vertrag und ließen bis zur Übernahme noch einige Einbauten, wie SAT Anlage und Solaranlage, vornehmen.

Die 1.Reise

Sa. 24.09.  Endlich konnten wir das fertige Womo abholen. Ausführlich wurden mir alle Einbauten erklärt. Ich fuhr los und erschrak, denn es war kaum Diesel im Tank und ich musste 30 km bis Bremen fahren. Mit Herzklopfen fuhr ich die Straße entlang und suchte eine Tankstelle. Erleichtert fand ich wenig später eine auf halber Strecke und konnte nach dem Tanken den Bus vor unserem Tennisverein in Bremen parken, in unserer Wohnstraße zu parken traute ich mir noch nicht zu. Stolz präsentierten wir den Bus bald unserem Sohn. Auch von ihm bekamen wir ein ‚ok‘. Am meisten bewundert wurde die automatische SAT-Antenne und der brillante Fernsehempfang.

Mi. 28.09.   Eigentlich hatten wir geplant, sofort zu starten, jedoch hatte Lory diverse Arzttermine und erst nach dem letzten OK des Arztes, fuhr ich nachmittags den Bus erstmals mit Beklemmung vor die Haustür,  wo wir die fehlenden Sachen einluden.

Do. 29.09.  Es ging los. Morgens fand noch eine Untersuchung statt, gegen 14:00 Uhr holte ich den Bus vom Vereinsgelände ab, um die Lebensmittel und Fahrräder ein- bzw. aufzuladen. Und dann fuhren wir los. Wie lange hatten wir auf diesen Augenblick gewartet! In Tagträumen hatte ich mir vorgestellt, auf der Straße mit einem Womo zu rollen. Nach dem Tanken waren wir bald auf der Autobahn nach Westen. Unterwegs wurde auf einem Parkplatz zum 1. Mal gekocht. Wir erreichten Düsseldorf. Der 1. StellPlatz wurde nicht gefunden, wenig später jedoch der 2. am Rheinufer. Mehrfach musste ich rangieren, bis wir den richtigen Standplatz hatten. Wir waren auf die erste Nacht im Bus gespannt. Aufgeregt lag ich zunächst lange wach.    (53°29’55″N,07°06’19″E)

Frei. 30.09.  Die Sonne lachte uns an, als wir das 1. Frühstück im Bus machten. Mittags fuhren wir mit den Rädern in  die Stadt, um noch einige Einkäufe für die Reise zu machen. Am Nachmittag trudelte dann auch unsere Tochter mit den Enkeln ein. Diese saßen mit Begeisterung am Lenkrad und wären am liebsten gleich mitgefahren. Gegen 14:00 Uhr ging es für uns weiter. Wir fuhren nach Miel, in der Nähe von Bonn, wo wir Freunde besuchten. Wir übernachteten bei ihnen in der Garageneinfahrt.

Sa. 01.10.  Nach dem Frühstück bei ihnen wurden wir zunächst zum Supermarkt geleitet, wo wir die fehlenden Lebensmittel einkauften und dann ging’s weiter zu weiteren Freunden inMannheim. Mir war beim Fahren aufgefallen, dass etwas bei  jeder Bewegung knarrte. Auf einem Parkplatz tauschten Lory und ich die Plätze. Während sie zum 1. Mal am Steuer unseres ‚Brummis‘ saß, so hatte Lory unseren Bus getauft, schraubte ich nacheinander Bretter der Treppe ab und fand so den ‚Störenfried‘. Das Brettchen wurde dann solange mit einem Messer bearbeitet, bis kein Knarren mehr zu hören war. Dann sah ich beim Blick in den Seitenspiegel, dass die Abdeckklappe des Wassertanks flatterte. Diese wurde mit Streichhölzern verkeilt. Das waren die ersten Reparaturen am Bus. Wir erreichten Mannheim, am Ende der Straße unserer Freunde fanden wir vor dem Friedhof einen ruhigen Stellplatz. Am Nachmittag und Abend wurde bei ihnen gegrillt  und froh gelaunt gingen wir dann in der Nacht zu unserem Bus. (49°29’25″N,08°31’52″E)

So. 02.10.   Unser nächstes Ziel war Freiburg. Mit Hilfe des Navis und des Stellplatzführers fanden wir am südlichen Ende der Bissierstraße den nächsten StellPlatz (8€/ Nacht).  Die Sonne schien und wir konnten zum 1. Mal unseren Tisch mit Stühlen auspacken. Wir wollten Freiburg besuchen, daher beschlossen wir, ein paar Tage hier zu verbringen. Abends konnten wir zum 1. Mal den ‚Tatort‘ in unserem Bus anschauen. (47°59’58″N,07°49’32″E)Mo. 03.10.  Es war Feiertag, wir fuhren bei strahlendem Wetter in die Stadt und besuchten zuerst das ‚Münster‘, dann die Altstadt. Wir ließen uns treiben.

Die. 04.10.  Vor der Abfahrt reinigte ich zum 1. Mal unsere Toilette und bekam dabei Stellplatz Tipps für unsere weitere Reise. Um 16 Uhr rollten wir weiter zum Stellplatz an der Therme in Bad Krozingen.  Der Platz war mit 9€/Nacht inklusive Strom und der Option einer zusätzlichen Stunde in der Terme preiswert. Wir luden die Fahrräder ab und besichtigten den Ort. Alles war so vertraut, denn mein Vater hatte Jahrzehnte dort gewohnt und der Ort war für uns immer die erste  Zwischenstation für unsere Reisen in den Süden gewesen. Wir waren erstaunt über die baulichen Veränderungen im Ort, nun denn, wir waren ja auch seit 1998 nicht mehr hier gewesen. (47°55’01″N,07°41’23″E)

Mi. 05.10.  Nach dem Besuch der Therme ging’s dann über Heitersheim, Neuenburg auf die Autobahn Richtung Besançon. Gegen 19:30 Uhr, kurz vor Sonnenuntergang, erreichten wir den SP in Digoin, östlich Clermont-Ferrand. Der Platz an der Loire war gut gefüllt. Nachdem die Sonne untergegangen war, wurde es kühl, sodass wir für den Spaziergang in den Ort den Fleece anziehen  mussten. Das Sehenswerte an diesem Ort ist, dass ein Kanal per Brücke über die Loire geführt wird. Nach dem Spaziergang, ein paar Gläsern Wein und etwas TV ging’s dann ins Bett. (46°28’50″N,03°58’23″E)

Do. 06.10.  Der Tag begann, wie die letzten Tage zuvor, mit Sonne. Lory kaufte in einer nahen Bäckerei ein Baguette, während ich den Kaffee machte. Nach schönem, ruhigem Frühstück ging’s um 10 Uhr in Richtung A75. Unser Navi wies uns zunächst immer den Weg über die Autobahn nach Lyon. Dieses merkte ich jedoch erst kurz vor Chalon sur Saone. Wir verloren durch diesen Umweg gut 2 Std., bis wir wieder auf der freien Autobahn A75 Richtung Millau waren. Die Brücke bei Millau mussten wir natürlich besichtigen, machten eine Pause auf dem Rastplatz davor und bezahlten dann die 10€ Maut. Durch diese Pause erreichten wir erst im Dunkeln den SP am Strand bei Narbonne. Die letzten 10 km waren eine Qual. Die Straße war schmal, kurvig, gebirgig, ohne Mittelstreifen und dann hatten wir noch Neumond. Ich machte 3 Kreuze, als wir um 20:30 Uhr vor der Schranke standen. Diese war jedoch geschlossen, ich versuchte sie zu heben und siehe da, sie ließ sich mit der Hand öffnen. Bald darauf schaukelte uns der Wind  in den Schlaf. (43°08’55″N,03°09’23″E   

Frei.07.10.  Die Sonne schien, jedoch ließ der kalte Wind kein Frühstück draußen zu. Ich fuhr mit dem Fahrrad am Strand entlang in den Ort, etwa 3-4 km entfernt und bekam nach einigem Suchen auch ein Baguette. Nach dem Frühstück machten wir einen Spaziergang an dem fast leeren Strand und danach fuhren wir zum Supermarkt, um die letzten Sachen in Frankreich einzukaufen. Beim Tanken versuchte ich vergeblich, den Reifendruck zu kontrollieren. Irgendetwas funktionierte nicht. Inzwischen war es 14 Uhr geworden und wir bekamen Hunger. Wir wollten in Argeles sur Mer am Strand Mittag machen, das Navi wollte uns jedoch immer wieder auf die Autobahn führen. Wir fanden schließlich einen Parkplatz an der Straße. Nach dem Essen war alles ok und wir gelangten ohne Navi über Le Boulou nach Spanien und dann mit Navi nach Peres de Pescador auf den Camping Platz Aquarius.  Lothar und Regina, unsere Tenniskollegen aus Bremen, empfingen uns mit großem Hallo. Am Ende des CPs, gegenüber unseren Freunden, fanden wir einen Platz, wo wir, da der Platz etwas schräg war, unsere Keile zum ersten Mal einsetzen konnten. Schnell wurden Stühle und Tisch herausgeholt, das zünftige Camping Leben konnte beginnen. Wir beabsichtigten zunächst nur 3-4 Nächte zu bleiben, denn es sollte ja weiter nach Süden gehen. Abends saßen wir dann mit den Freunden zusammen und genossen Wärme und Wein. (42°10’38″N,03°06’29″E)

Sa. 08.10.  Wir machten mit den Rädern die Umgebung unsicher. Es war sonnig, aber windig. Mit unseren Freunden besuchten wir einen Weinbauer in der Umgebung. Dort deckten wir uns mit süffigen Landwein  ein. Abends wurde dieser gleich probiert.

So. 09.10.  Der Wind ließ nach, wir fuhren zum Markt nach l’Escala, 10 km entfernt. Obst aus der Region war jedoch das Einzige, das wir hier einkauften. Die Märkte sind eben überall gleich. Danach gab’s noch ein Bier und gut gelaunt fuhren wir einer alten Burg in der Nähe. In dem Restaurant nebenan konnten wir gut speisen. Danach ging’s gemächlich zurück zum Platz. Der Abend verlief in gewohnter Weise.

Mo. 10.10.  Nach dem Frühstück (immer noch drinnen) signalisierte die Toilette, dass sie voll war, also nahm ich sie raus (zum 2. Mal) und zog zum Entsorgungsplatz. Nach Säubern klemmte etwas beim Einsetzen. Als sie dann endlich eingerastet war, lies sie sich nicht öffnen. Nur mit sehr viel Ruckeln und Zerren konnte ich die Kassette wieder herausziehen und neu einsetzen. Als ich sie dann in der Nacht benutzt wurde, blieb die Wasserpumpe still. Damit war eine neue Reparatur fällig. Ich schlief sehr schlecht in dieser Nacht.

Die. 11.10.  Wegen der Reparatur verlängerte ich an der Reception unsere Aufenthaltsdauer. Beim Prüfen der Sicherung im Kassettenschacht sah ich, dass ein Kabel zum Relais abgebrochen war. Ich baute also die Relaisplatine heraus. Dabei lösten sich drei weitere Kabel. Defekte Lötstelle. Ich musste also neue Verbindungen herstellen. Mit Lothar fuhren wir auf den Rädern zum nur wenige Kilometer entfernten Campingshop und bekamen dort Kabelstecker und Lüsterklemmen. Nach mehreren Versuchen wurden die Verbindungen zum Relais wieder hergestellt und danach wurde zur Sicherheit alles mit Epoxidharz versiegelt. Nun konnten wir wieder unsere Toilette benutzen. Ich war glücklich über die erfolgreiche Reparatur.

Mi. 12.10.  Nun sollte es doch weitergehen. Die Fahrräder wurden aufgeladen und dabei fand ich Lorys lange gesuchten 2. Bade Latschen wieder, der vom Winde verweht war. Um 11 Uhr fuhren wir zur Entsorgungsstation und endlich kurz vor 12 Uhr war alles fertig,  wir konnten den Platz verlassen. Ich merkte bei dieser Reise, dass ich viel mehr Gelassenheit bei Abreiseterminen als früher im T4 hatte. Das lag wahrscheinlich, weil wir jetzt keinen Zeitdruck mehr hatten und außerdem genoss ich unseren neuen ‚Brummi‘. Wir fuhren zunächst Richtung Palamos. In dieser Gegend waren in letzter Zeit viele neue Straßen angelegt worden, sodass unser Navi Probleme mit der Orientierung hatte.  Palamos war eine Enttäuschung, der Strand, auf dem wir vor Jahren mit dem T4 übernachtet hatten, war jetzt für Womos gesperrt. Neue Einkaufsmeilen hatten weiterhin die Idylle des Ortes zerstört. Also ging es weiter Richtung Barcelona. Unser Navi fand sofort den CP ‚3 Estrellas‘  in Gavá nahe Barcelona und bald schauten wir aus dem Fenster aufs Meer. Einzig die Flugzeuge des nahen Flughafens störten tagsüber im Minutentakt.  Abends machten wir, wie gewohnt, einen Rundgang über den Platz, er war ziemlich leer, denn er war nur noch bis zum 15.10. geöffnet.  (41°16’21″N,02°02’35″E)

Do. 13.10.  Die Sonne schien recht warm, wir konnten draußen frühstückten. Wir fuhren die Markise heraus und machten einen Sonnentag, also Faulenzen. Ich schwamm im Mittelmeer und machte einen langen Spaziergang am Strand entlang. Hierbei entdeckte ich nette Sachen, wie z.B. kostenloses WLAN in diesem Strandabschnitt im Juli + August . Nach dem Spaziergang musste ich mich erholen, lag am Strand und hörte ein Hörbuch. Nach 50 Min. hatte ich mir einen leichten Sonnenbrand geholt.

Frei. 14.10.  Heute wollten wir Barcelona neu entdecken. Wir waren ja vor Jahren in Sitges mit dem T4 gewesen und hatten von dort Barcelona zum 1. Mal besucht. Vor dem CP fuhr der N95- Bus ab und 45 Min. später standen wir auf der ‚Plaça Cataluna‘. Alles war so wohl vertraut. Zunächst gingen wir die ‚Gracias‘ entlang, die Prachtstraße mit den wunderschönen Jugendstilfassaden.  Als nächstes Ziel hatten wir die ‚Sagrada Família‘ ausgesucht, die berühmte Kirche von Gaudi, die nie fertiggestellt wird. Wir beschlossen, den Aufzug zur Spitze zu nehmen, um einen Überblick über Barcelona zu haben und danach die Kirche innen zu besichtigen. Als wir jedoch die riesige Schlange vor der Kirche sahen, verschoben wir die Besichtigungen auf einen späteren Termin. Über die ‚Ramblas‘ ging’s zum Hafen, dann über die Hafenflaniermeile am Marinemuseum vorbei zum Viertel ‚Barceloneta‘, wo wir Fisch essen wollten. Das Wetter war sonnig und warm,  und in guter Stimmung sahen wir dem munteren Treiben auf der Flaniermeile zu. Wir fanden ein nettes Restaurant, wobei Lory darauf achtete, dass im Restaurant Großteils Spanier saßen. Sie meinte, dass dies ein Qualitätskriterium wäre. Ich bestellte Tintenfische + Salat, Lory gegrillte Sardinen. Sie meinte, dass ihre zu stark gegrillt worden waren, etwas bitter, mein Gericht schmeckte gut. Nun denn, nach jeweils einem halben Liter Bier machten wir uns dann in der Dämmerung auf den Weg zurück zur ‚Plaça Cataluna‘, wo wir um 20 Uhr den Bus erwarteten. Er kam sogar 5 Min. früher als angekündigt. Angespannt und aufmerksam verfolgten wir die Ansagen der Stationen. Endlich kam das Schild ‚Tres Estrellas‘ und wenig später konnten wir den CP über die Strandpforte betreten. Alles war ok.

Sa. 15.10.  Wir wollten nochmal nach Barcelona fahren, um das ‚Olympiastadion‘ und die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung zu besuchen. Als wir den CP verlassen wollten, wurden wir von der Reception angesprochen. Wir müssten die Gebühren bis 12 Uhr bezahlen, da der CP am folgenden Tag geschlossen würde. So rechneten wir zuerst ab und fuhren dann routiniert mit dem Bus nach Barcelona, dieses Mal jedoch bis zur ‚Plaça España‘. Dort ging’s zunächst mit dem Fahrstuhl auf das Dach der alten Stierkampfarena. Das Innere der Arena war entkernt worden und zu einem Einkaufszentrum umgebaut worden. Nachdem alles ‚abgegrast‘ war, ging’s in Richtung ‚Museu National d’Art‘, dann weiter mit Rolltreppen zum ‚Estad Olimpic‘ und danach ins ‚Miro Museum‘. Dort waren leider ’nur‘ 4 Säle zu besichtigen, da ein Teil der Ausstellungsstücke auf Reisen war, aber auch der übrig gebliebene Teil war sehr interessant. Zu Fuß ging es dann den Berg herunter und bereits gegen 15:00 Uhr nahmen wir den Bus zurück zum CP. Es waren nur noch wenige Womos auf dem Platz und auch wir bereiteten die Abreise vor. Wir brauchten für die Reise noch einige Lebensmittel, fuhren daher mit den Rädern zum ca. 7 km entfernten Einkaufszentrum. Dieses gestaltete sich zunächst als recht schwierig, da die Autobahn zwischen CP und Einkaufszentrum verläuft. Nach einigem Suchen fanden wir einen Übergang. Während Lory im Supermarkt einkaufte, bewachte ich die Fahrräder und schaute dem Treiben zu. Es dämmerte bereits, als wir den Rückweg antraten, außerdem bewölkte es sich so sehr, dass wir Regen befürchteten. Es blieb jedoch trocken, wir erreichten den CP und genossen den Abend in gewohnter Weise mit dem Dröhnen der Flugzeuge.

So. 16.10.  Wir frühstückten früh,  denn wir mussten den Platz bis 10 Uhr verlassen haben. Einpacken, Versorgung/Entsorgung gingen schon sehr routiniert von statten. Danach noch einmal duschen und bald waren wir ‚on the road‘ gen Süden. Diese Tagestour war relativ kurz. Südlich Tarragona, in Peñiscola , hatte ich mehrere SPs gefunden. Der erste war geschlossen, der zweite jedoch noch offen. Dieser Platz war wohl so etwas wie eine Drehscheibe für die nach Süden fahrenden und den vom Süden kommenden Womos. Er war gut gefüllt. Am Nachmittag fuhren wir mit den Rädern am Strand entlang in Richtung ‚Castell‘. Ein stetiger Wind kam uns entgegen und im Schatten war es deshalb recht kühl. Vor Sonnenuntergang waren wir wieder zurück in unserem ‚Brummi‘. An diesen Platz hatten wir noch einige Tage später eine Erinnerung, denn Dornen, wie kleine Morgensterne, hatten sich in unseren Sandalen festgesetzt und stachen, gottseidank hatten unsere Fahrräder dieses heil überstanden. (40°23’52″N,0°24’45″E)

Mo. 17.10.  Nach dem Frühstück wurde zunächst gelesen und danach schwangen wir uns auf die Räder, um das ‚Castell‘ selbst zu besuchen. Es war warm, man merkte die Breitengrade südlich Barcelona. Der alte Ort war um den Berg drapiert und wir machten einen schönen Spaziergang durch die malerischen Gassen. Die Saison war vorbei, wir erlebten ein ruhiges Spanien. Auf dem Rückweg suchten wir lange einen Bargeldautomaten und mussten uns dann, nach dem wir einen gefunden hatten, uns lange durch englische Menüs kämpfen. Nach unserer Rückkehr räumte  Lory auf und las, ich ging die paar hundert Meter zum Strand, um zu schwimmen. Es war sehr erfrischend. Nach dem Abendbrot gab’s diesmal Filme von der Festplatte.

Die. 18.10.  Nach dem Frühstück, dieses Mal draußen, ging’s weiter. Um 12 Uhr waren wir auf der Ausfallstraße Richtung Valencia. Unser Navi zeigte merkwürdige Routen an, ich hatte bei der Eingabe  des Zielortes E(ast) mit W(est) verwechselt. Das Problem liegt eben meistens zwischen den Ohren. Kurz vor Valencia sahen wir rechts von der Autobahn einen Supermarkt, bogen ab, jedoch hatte dieser keine Tankstelle. Während Lory also zum Einkaufen ging, bastelte ich mir einen spanischen Satz zusammen, um nach einer billigen Tankstelle zu fragen. Nahebei hatte ich zuvor eine Shell Tankstelle gesehen, wo wir danach preiswert tanken (1,27€/l) und den Reifendruck kontrollieren konnten. Auf dem Weg zum CP führte uns unser Navi durch die Innenstadt Valencias, vorbei an hypermodernen Gebäuden. Ich hatte  den CP  ‚Coll Vert‘ in ‚Pinedo‘ 6 km südlich Valencias herausgesucht. Wir fanden einen schönen Platz teils unter Bäumen und installierten uns. Wir waren hungrig und versuchten zunächst die spanische Gebrauchsanweisung für ein Fertiggericht zu entschlüsseln.  Es gelang und schmeckte sogar sehr gut. TV gab es nicht, da dichter Baumbestand dieses verhinderte. Also wurde gelesen, auch nicht schlecht. (39°23’4/“N,0°19’58″W)

Mi. 19.10.  Ich wachte früh auf und machte zunächst etwas Archivarbeit, danach wurde innen gefrühstückt. Um 11:20 Uhr fuhr der Linienbus vor dem CP in die Stadt. Nach einer halben Stunde Fahrzeit konnten wir in der Nähe des Nordbahnhofs aussteigen und waren sofort mitten im ‚Getümmel‘. An Hand des Stadtplanes wanderten wir  an grandiosen Gebäuden entlang zur ‚Markthalle‘. Der 1. Eindruck von Valencia war, dass alles unglaublich sauber und geordnet war. Gebäude, Geschäfte, Sehenswürdigkeiten, in dieser Reihenfolge durchstöberten wir die Stadt. Valencia liegt in einer landwirtschaftlich genutzten Umgebung, dennoch, fand ich, waren die Lebensmittelpreise höher als in Deutschland, merkwürdig. Zu aller Letzt kehrten wir zu den ‚Markthallen‘ zurück, da Lory gerne Paella essen wollte. Die Hallen waren jedoch geschlossen, ebenso die Marktstände, sodass wir in einem Bistro gegenüber Fisch und Calamari bekamen. Es schmeckte uns beiden. Inzwischen ging es auf 17:30 Uhr zu und wir bewegten uns langsam in Richtung Bushaltestelle. Erst um 18:20 Uhr kam der Bus endlich und brachte uns zum CP.

Do. 20.10.  Heute waren wir 3 Wochen mit unserem ‚Brummi‘ unterwegs und jeder Tag war schöner als der vorherige. Bei der Rückfahrt am Vortage hatten wir vom Linienbus aus die hypermodernen Gebäude gesehen und beschlossen daher, mit den Rädern nach Valencia zu fahren. Von der Reception ließen wir uns den Weg auf der Karte beschreiben und los ging’s. Das Wetter war verhangen, zum Radfahren also ideal. Die ersten 5 km längs des Strandes kannten wir, da wir sie 2 Tage zuvor spät nachmittags schon mal abgefahren waren. Danach ging’s am neuen Containerhafen vorbei, über eine Fußgängerbrücke und da waren die atemberaubenden Gebäude in greifbarer Nähe. Wir umrundeten das ‚Wissenschaftsmuseum (Ciudad de las Artes y las Ciencias)‘. Alles sah wie in einem Science Fiction Film aus. Danach fuhren wir durch das ehemalige Flussbett der Turia, jetzt eine Parkanlage, in die Stadt. Das 1. Ziel war die ‚Markthalle‘, wo Lory jetzt ihre Paella bekam und ich kleine Hackbällchen in scharfer Soße, beides sehr gut. Nächster Zielpunkt war eine Straße mit mehreren Schuhläden, wo Lory fündig wurde. Zurück ging es wieder durch den Park, am Ende erblickten wir einen riesigen Supermercado. Lory wartete an den Rädern, während ich in dem riesigen Komplex einige Lebensmittel einkaufte. Vollbepackt erreichten wir im Dämmerlicht den CP. Es wurde kühler und wir waren froh, das warme Innere unseres Brummis aufsuchen zu können.

Frei. 21.10. Weiter nach Süden! Wir kamen um 11:30 Uhr los. Auf der freien Autovia kamen wir zügig  voran. Wir umfuhren Alicante und Murcia und erreichten den ausgewählten SP in Ramonete bei Puerto de Mazzaron, westlich von Cartagena. Der SP war sehr rudimentär, eigentlich nur für eine Übernachtung geeignet. Die deutsche Betreiber waren sehr darauf bedacht, dass die  Kiesplätze säuberlich geharkt blieben. Am Nachmittag gingen wir, nachdem wir mehrfach den Bus umgestellt hatten, in den kleinen Supermercado des Dorfes. Abends wurde gebrutzelt, gegessen und diesmal hatten wir danach TV. (37°31’32″N,01°25’59″W)

Sa. 22.10.  Dieser Tag war als ‚Gammel Tag‘ festgelegt. Nach dem Frühstück setzten wir uns hin und überlegten, was wir im und am Bus verändern, bzw. verbessern wollten. Am Nachmittag dann fuhren wir mit den Rädern hinunter zum Hafen und dann weiter ins nächste Dorf. Dazwischen lag dann ein Mini Dorf mit nur einem Haus, witzig. Der  Rückweg war dann doch etwas beschwerlich, es ging eben bergauf. 

So. 23.10.  Weiter. Zum Entsorgen musste ich etwas rangieren, das behagte dem Betreiber überhaupt nicht, er brummelte etwas von Harken, was mich nicht weiter störte, wir fuhren vom Platz. Es ging durch die Ausläufer der Sierra Nevada, also eine kurvenreiche Strecke. Nach ca. 60 km waren wir jedoch wieder auf der freien Autobahn Richtung Granada. Der 1. Eindruck dieser Stadt war etwas enttäuschend, spanische Plattenbauten, so weit das Auge reichte. Auch einen Stellplatz zu finden war schwierig. Die 1. Adresse entpuppte sich als eine Parkbucht an einer viel befahrenen Straße. Der Parkplatz an der Alhambra sollte 26€/Nacht kosten.  So entschlossen wir uns, einen CP zu suchen. Dies war mehr als schwierig, da unser Navi uns mehrfach in die ‚Wüste‘ schickte. Ich war nahe dran, das Projekt ‚Alhambra‘ aufzugeben, als wir doch an einer Abzweigung den Eingang zum CP ‚Suspiro del Moro‘ fanden. Der Platz war recht schön angelegt und nach mehrfachem Rangieren hatten wir sogar TV Empfang und konnten den Tatort sehen. (37°04’06″N,03°39’09″W)

Mo. 24.10.  Vormittags ging’s mit dem Linienbus rein nach Granada. Mit Hilfe eines Stadtplanes wurden, außer der ‚Alhambra‘, die Sehenswürdigkeiten und vor allem die Geschäfte ‚abgegrast‘. Um 20 Uhr fanden wir die richtige Bushaltestelle für die Rückfahrt und wenige Minuten später saßen wir drin und verfolgten aufmerksam die Haltestellen. Endlich sahen wir das Schild unseres CPs ‚Suspiro del Moro‘. In unserem Bus schaute ich sofort nach unserem Reiseportemonaie, das wir am Morgen, als wir unseren Bus verließen, vermisst hatten. Aber es war nicht dort, wo ich es vermutet hatte. Hatte ich es etwa verloren? Alles wurde durchsucht, nichts. In der Nacht schlief ich schlecht, ich suchte in Gedanken noch überall noch einmal. Hinzu kam ein dumpfes Geräusch mitten in der Nacht, als ob ein Ast auf den Bus gefallen wäre, denn es war regnerisch und windig. Ich hatte Angst um unsere Solaranlage. Endlich schlief ich ein.

Die. 25.10.  Beim Frühstück lösten sich  alle Probleme auf. Der dumpfe Schlag in der Nacht war das Schlüsselbund, das vom Haken auf das Trittbrett gefallen war und das Portemonnaie fand sich im Handschuhfach. Wir fuhren mit dem ‚Brummi‘, da  wir nur 2 Nächte auf dem CP gebucht hatten, auf den Parkplatz nahe der ‚Alhambra‘ und lösten dort Tickets am Automaten. Groß war unser Erstaunen, als wir die Menschen Schlange sahen. Wir bekamen eine Besuchszeit für das ‚Alhambra‘ für 14 – 16 Uhr und für den ‚Nasriden Palast‘ für 17 Uhr. Bis dahin war noch viel Zeit, wir gingen den Berg hinunter und besuchten ein zweites Mal Granada. Pünktlich um 14 Uhr standen wir schweißgebadet vor dem Eingang zur ‚Alhambra‘, denn der Anstieg auf dem Rückweg hatte es in sich. Nun meinte Lory, dass sie die Besichtigung ohne Schuheinlagen nicht schaffen würde, also zog sie los zum ‚Brummi‘, um diese zu holen. Ich setzte mich in die Sonne auf eine Bank und verfolgte das rege Treiben. Nach ca. 30 Min. erschien Lory, nun glücklich und zufrieden und das Abenteuer ‚Alhambra‘ begann. Das Gesamtobjekt ist schon der helle Wahnsinn und nicht umsonst die meist besuchte Sehenswürdigkeit der Welt, also voll von Menschen aller Nationalitäten. Alles wurde jedoch getoppt durch den ‚Nasriden Palast‘, den wir ab 17 Uhr besuchten. Ich hätte endlos filmen und fotografieren können. Um 18 Uhr mussten wir das Gelände verlassen und gegen 19 Uhr waren wir wieder auf der Autovia nach Süden.

In der Ferne leuchteten die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada. Bis Motril überquerte die freie Autobahn ein wunderschönes Tal nach dem anderen. Eigentlich wollten wir bis Torre del Mar fahren, jedoch war es zu spät, sodass wir den CP ‚El Pino‘  in Torrox, 12 km vor Torre del Mar, anfuhren. Der CP war weitreichend in den Berg hineingebaut, auf mehreren Ebenen, wir fanden in der oberen Ebene einen baumfreien Platz, der mit 13€ sogar recht preiswert war. Nach Essen und etwas TV gingen ging’s ins Bett.  (36°44’22″N,03°56’59″W)

Mi. 26.10.  Nach Frühstück und Abwasch verließen wir um 12 Uhr den Platz, um wenig später einen empfohlenen CP in Torre del Mar anzusteuern. Wir ließen den Bus vor dem Eingang stehen und liefen über den Platz, grauenvoll. Das sah aus wie in einer Legebatterie, Box an Box. Selbst ein kostenloser WLAN Zugang konnte den 18,75 € teuren Platz nicht reizvoll machen. Wir drehten ab und fanden 100m vor dem CP einen großen Parkplatz für die Strandbesucher, auf dem vereinzelt Womos standen. Ein Deutscher, den wir ansprachen, erzählte uns, dass er seit drei Tagen dort stehen würde, kostenlos. Also stellten wir uns daneben. An diesem Strandabschnitt gab es eine Dusche und eine Trinkwasserstelle. Im Ort, 1km entfernt, gab es mehrere Supermärkte. Da keine Bäume da waren, hatten wir auch TV-Empfang, super. Wir verbrachten einen schönen Abend. In der Nacht fing es an zu regnen. (36°43’44″N,04°06’05″W)

Do. 27.10.  Am Morgen hatte es sich aufgeklart, vereinzelt kam die Sonne durch. Nach dem Frühstück fuhren wir mit den Rädern in den Ort und besuchten dort zunächst einen großen spanischen Wochenmarkt, daneben dann die Fischhalle. Vollbepackt kehrten wir zum ‚Brummi‘ zurück. Alles wurde ausgeladen und danach wollte ich mit dem Rad eine Bodega suchen, denn unser Wein ging zur Neige. Ich düste also Richtung Torox los, fand auch eine Bodega, die jedoch geschlossen hatte, so fuhr ich also weiter und fand einen Supermercado. Wieder vollgepackt kam ich zurück. Abends gab es dann Rotbarbe, die Lory ausnahm, dazu Reis und geschmorte Tomaten, perfekt. Im TV sahen wir dann, dass hier in der spanischen Region, in der wir uns befanden, das Wetter am besten war und so beschlossen wir, einige Tage länger hier zu bleiben, uns trieb ja nichts.

Frei. 28.10.  – Die. 01.11.  Wetter und Umgebung waren toll. An einem Tag fuhren wir zum Einkaufen in den Nachbarort, einmal joggte ich den Strand entlang, alles war optimal. Am 1.11. konnte ich noch im Mittelmeer baden. Am Abend  verlor Lory leider am Strand ihre Brille und trotz intensiven Suchens wurde sie nicht gefunden, schade.

Mi. 02.11.  Am Morgen wurde am Strand nochmals nach der Brille gesucht, vergebens, sie blieb verschollen. Es war kühl geworden. Unser nächstes Ziel war Ronda. Wir fuhren entlang der Costa del Sol, vorbei an Bettenburgen in Marbella. Danach ging es nordwärts in die Berge. Die Suche nach dem CP in Ronda war ähnlich schwer wie in Granada. Wir merkten, dass die Datenbank unseres Navis lange nicht mehr aktualisiert worden war. Durch enge Straßen ging es hin und her, selbst Nachfragen auf der Straße halfen uns nicht weiter. Schließlich, wir waren schon ganz verzweifelt, fanden wir an einem Punkt, an dem wir schon einmal vorbeigefahren waren, den unbeleuchteten CP ‚El Sur‘. Der CP war leer und so fanden wir schnell einen baumfreien Platz. Es bewölkte sich und fing an zu regnen, sodass wir im Bus blieben. Im Dunkeln verlegte ich das Elektrokabel und wir starteten das Aufladen aller Geräte. Der Regen nahm zu und hatte bald sintflutartige Ausmaße. Wir  schliefen dennoch gut. (36°43’16″N,05°10’18″W)

Do. 03.11.  Am Morgen klarte es auf. Bei tröpfelndem Regen ging ich zum Sanitärraum und konnte nach mehreren Tagen wieder warm duschen. Danach wurde Ronda, 3 km entfernt und eine der ältesten Städte Spaniens, besichtigt. Die Brücke über die Schlucht und der Ausblick auf die angrenzende Ebene waren grandios. Wir durchstöberten die Stadt, kreuz und quer, besuchten die Stierkampfarena und fanden danach eine kleine Kneipe, in der wir etwas zu essen bekamen. Danach machten wir uns auf den Weg zurück zum Bus. Die letzten 1,5 km ging es wieder bergauf, also anstrengend. Es begann zu dämmern, als wir im Bus saßen und es war rechtzeitig, denn es begann wieder zu regnen. In der Nacht wurde der Regen von Blitz und Donner begleitet.

Frei. 04.11.  Nach Frühstück, Duschen wurde wieder V/E gemacht. Bald waren wir wieder ‚on the road‘ in Richtung Sevilla. Die Ausfahrt wurde, wie häufig, zunächst nicht gefunden. Das spanische Beschilderungssystem bereitete uns wieder mal Probleme. Eine schöne Landschaft (Nationalpark von Grazalema) glitt an uns vorbei. Das Wetter war bedeckt und unfreundlich, daher beschlossen wir, den Nationalpark ein anderes Mal zu besuchen. Vorbei  ging es an Sevilla, auch das wollten wir ein anderes Mal besuchen. Es tauchten Ortsnamen auf, die wir von früheren Reisen her kannten. Vorbei an Huelva, im Hintergrund, wie früher, die Papierfabrik, rauchend und stinkend. Dann ging’s bei Ayamonte über die Brücke nach Portugal. Die Anfahrt war uns sehr fremd, denn früher mussten wir den Rio Guadiana mit einer Fähre überqueren. Der 1. angefahrene Parkplatz bei Manta Rota war explizit für Womos gesperrt. Zusammen mit einem holländischen Womo fanden wir in Playa Verde einen leeren Parkplatz und übernachteten dort. Es war kühl und klar.  (37°10’31″N,07°28’51″W)

Sa. 05.11.  Strahlende Sonne und absolute Ruhe begrüßten uns. Nach dem Frühstück zunächst ein Gang zum Strand. Alles war, gegenüber dem Zustand vor 25 Jahren, neu und bestechend sauber. Wir verabschiedeten uns von den Holländern und dann ging’s zurück zum Einkaufen nach Vila Real de St. Antonio.  Als wir die Uferpromenade in Vila Real erreichten, erkannten wir alles wieder. Mit den Fahrrädern durchkreuzten wir die Stadt. Auf dem Markt gab es honigsüßes Schmalzgebäck und eine gekochte Süßkartoffel.

Dann ging s auf der neuen A125 nach Cabanas durch Dörfer, die wir von früher nicht kannten. Wir waren 1987 das letzte Mal hier gewesen. Der 1. Eindruck von Cabanas war daher verwirrend, alles war neu, nichts war bekannt. Vor 24 Jahren war Cabanas ein idyllisches Fischerdorf gewesen.  Zudem war die Suche nach dem Haus unseres  Freundes  Wolfgang mehr als schwierig. Nach einigen Nachfragen fanden wir den Weg, der uns näher an sein Grundstück führte. Der Schotterweg war eng von alten Olivenbäumen gesäumt, sodass ich Angst um unsere Solaranlage hatte. Wir parkten daher vor diesem Weg und riefen unseren Freund an, der dann kam und uns einen Platz in einem Neubaugebiet zeigte, wo wir zunächst übernachten konnten. Am nächsten Tag wollten wir dann die überhängenden Äste freischneiden. Wir besuchten sein Anwesen  zu Fuß,dann  wurde viel erzählt und gelacht. Es war ein vergnüglicher Tag. Abends gingen wir dann durch das nächtliche Cabanas zurück zu unserem Bus. Portugal liegt in einer anderen Zeitzone, daher kamen wir früh ins Bett. Wir schliefen unruhig, in einem Wohngebiet zu übernachten, war für uns ungewohnt. (37°08’38″N,07°35’50″W)

So. 06.11. – Frei. 11.11.     Nach dem Frühstück fuhren wir kreuz und quer durch Cabanas und schwelgten in Erinnerungen. Danach wurden dann die auf den Weg überhängenden Äste der Olivenbäume beschnitten, soweit, dass wir unbeschadet mit dem Bus durchfahren konnten. Auf dem Grundstück fanden wir dann, mitten der Natur, einen schönen freien Platz. Es war absolut idyllisch, rundherum Orangen-,Mandarinen- und Mandelbäume und absolut ruhig. Die einzigen Geräusche waren das weit entfernte Kirchengeläut und zwei Mal am Tag in 500m Entfernung das Rattern der regionalen Eisenbahn . An einigen Tagen fuhren Lory und ich mit den Rädern vorbei an den Salzfeldern nach Tavira zum Einkaufen. Tavira hatte sich im Innenstadtbereich fast überhaupt nicht verändert. Die Tage in Cabanas vergingen im Flug wie vor 24 Jahren. Da alle Früchte reif waren, konnten wir wie im Paradies sie direkt ernten und uns versorgen. Die Sonne verwöhnte uns zudem, zumindest tagsüber. Anfang Dezember wollten wir wieder in Bremen sein, daher planten wir, um den 20.11. unsere Abreise.

Sa. 12.11.   Wir wollten einmal etwas anderes sehen und machten einen Ausflug nach Loulé. Dort war an diesem Tag Markttag. Loulé ist das Lederzentrum im Süden Portugals. Wir liehen uns einen PKW. Ab Tavira ging es auf der N270 nur schleppend voran. Die Strecke war kurvenreich und es war viel Wochenendverkehr unterwegs.  Der Markt war nett, jedoch hatten wir mehr erwartet und nach 1 Stunde machten wir uns wieder auf den Weg zurück Richtung Olhao. Im Sumpfgebiet machten wir eine lange Wanderung und aßen danach gut in einer Strandkneipe. Danach ging es zurück nach Cabanas. Das war eine nette Abwechslung gewesen.

Sa. 19.11.  Wir  machten Vorbereitungen für unsere Rückreise.

So. 20.11.  Apfelsinen und Mandarinen wurden eingeladen. In der Nacht zuvor hatte es geregnet, der Boden war nass und schwer. Mehrfach musste ich nach dem Gang zum Haus meine Badelatschen vom Lehm befreien. Und dann sollte es losgehen. Ich ließ den Motor an und wollte zurückstoßen. Nichts bewegte sich, die Räder drehten durch. Noch ein Versuch, nichts. Der feuchte Lehmboden in Verbindung mit dem Gras ergab eine Masse wie Schmierseife. Die Arbeit begann. Zunächst wurden Spaten und Bleche besorgt. Mit einer Spitzkelle wurden die Erdhügel hinter den Rädern entfernt, denn die Räder waren inzwischen durch Gewicht und Feuchtigkeit 10 cm tief im Erdreich eingesackt. Zwischendurch dann immer Motor anlassen, probieren, die Räder drehten durch.

Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen, der Bus war hinten durch die Zuladung einfach viel zu schwer!!Mo. 21.11.  Das Wetter war gnädig mit uns, die Sonne kam raus und gab mir neuen Mut. Nach dem Frühstück beschlossen wir, sofort anzufangen und nicht erst das Abtrocknen durch die Sonne abzuwarten. Zunächst wurde der gesamte Inhalt der Garage ausgeräumt und auf Planen ausgebreitet, da das Gras noch feucht war. Dann wurden die Hindernisse hinter den Rädern in gewohnter Weise ausgefüllt. Jetzt kam der Bus soweit aus den Löchern, sodass ich mit dem Wagenheber den Bus anheben und Holzplanken jeweils unter die Antriebsräder schieben konnte. Ja und dann konnte ich mit Schwung ca. 2m von der Wiese freikommen. Dieser Vorgang wurde mit etwas Kurvenfahrt 3 mal wiederholt und so kam ich mit auf den Zufahrtsweg. Es war inzwischen  13:00 Uhr geworden. Glücklich über den Ausgang des ‚Abenteuers‘ beluden wir wieder den Bus. Zum Abschluss wollte ich die Räder, die Seitenwände des Busses und mich vom roten Lehm reinigen. Geduscht und rasiert setzte mich danach in den Bus, startete und … die Räder drehten auf der kleinen Anhöhe wieder durch. Mit vielem Hin-und Her, Lory setzte sich zwischenzeitlich ans Steuer, und mit Schaukeln und leichtem Einschlagen der Räder setzte sich endlich im 2. Gang der Bus in Bewegung. Lory fuhr und fuhr, ich musste hinterherrennen, erst auf dem ebenen Schotterweg, der nach Cabanas führte, hielt sie an. Bus und Räder sahen wieder verdreckt aus, wir aber waren glücklich, endlich wieder festen Boden unter den Rädern zu haben. Auf der Straße nach Conceicao hörten wir das Klackern der sich lösenden Lehmbrocken. In Vila Real de St. Antonio fuhren wir zunächst den Supermercado an, um noch ein paar Esswaren einzukaufen. Da es spät geworden war und wir hungrig waren, beschlossen wir, am Hafen in Vila Real zu übernachten. Wir fanden einen schönen SP mit Blick über den Fluss auf die spanische Seite. Zufrieden gingen wir ins Bett. (37°11’58″N,07°24

Die. 22.11.  Wir wachten, wie meistens, um 7:30 Uhr auf. Es empfingen uns zarte Sonnenstrahlen. Der Himmel war klar, jedoch kälter als die Tage zuvor in Cabanas. Es war richtig schön, wieder ‚on the road‘ zu sein, festen Untergrund zu haben und nicht nach jedem Gang nach draußen die Schuhe reinigen zu müssen. Zunächst ging’s nach Mertola, das wir vor 20 Jahren einmal besucht hatten. Am Eingang des Ortes erkannten wir die das Kloster wieder, das wir damals besucht hatten. Hinter der alten Brücke fanden wir einen großen Parkplatz, dort wurde der Bus abgestellt und die Erkundung der alten Festung gestartet. Mértola ist eine uralte Kleinstadt, deren gesicherte Besiedlung um 750 v. Chr. erfolgte. Die Ausgrabungen rund um die Festung waren, wie damals, im vollen Gange. Oben hatten wir einen wundervollen Rundblick über den Rio Guadiana und den Ort. Der Wind war kalt und so beschlossen wir bald, weiter zu fahren.

Über die freie Autobahn erreichten wir schnell  Badajos und danach Cáceres. Nach einigen Mühen fanden wir vor der Stadt den CP. Wir waren überrascht über die Anordnung, denn zu jedem Stellplatz gehörte ein festes Sanitärhäuschen  mit Dusche. Am Abend wechselten wir den Stellplatz, um TV empfang zu bekommen. Zufrieden fielen wir nach Wein und TV ins Bett. (39°29’18″N,06°24’46″W)

Mi. 23.11.  Nach ausgedehntem Frühstück genossen wir die große Dusche und danach ging’s per Fahrrad in den 4 km entfernten Ortskern. Es war gebirgig und daher manchmal etwas anstrengend. Bei manchem Aufstieg vergaß ich, die schöne Landschaft rundherum zu betrachten. Es gab keine Radwege, wir mussten konzentriert auf der Autostraße fahren. Das letzte Stück bis zum ersten größeren Park ging es dann endlich leicht bergab, somit konnten wir uns erholen. Lory hatte sich tags zuvor den Bügel ihrer Fernbrille abgebrochen, somit suchten wir zunächst nach einem Optiker, um den Bügel ersetzen zu lassen. Wir fanden einen und nach einer halben Stunde war der Schaden behoben. Danach ging’s in die Altstadt von Cáceres. Auch hier mussten wir einige Male die Räder wegen der Anstiege schieben. Anschließend gönnten wir uns auf der schönen ‚Plaza‘ einen Café bzw. ein Bier. Wir bummelten durch diese schöne  Stadt und gegen 18 Uhr begannen wir mit der Rückfahrt. Ein Verkehrskreisel reihte sich an den anderen, endlich tauchte das Fußballstadion auf, hinter dem der CP lag. Im Dämmerlicht waren wir endlich da. Es war kalt, wir  genossen dennoch hier die 2. Nacht.

Do.24.11.  Wie immer, begannen wir nach dem Frühstück mit V/E. Gegen 11 Uhr verließen wir den CP. An der Ausfallstraße nach Salamanca entdeckten wir dann ein Einkaufszentrum, wo wir einige Sachen als Mitbringsel für die Lieben daheim entdeckten. Wir erreichten Salamanca im Dämmerlicht. Der  erste SP aus meiner Datenbank lag 4 km außerhalb der Stadt und war geschlossen. Der erste CP, den wir anfuhren, war leer und verlassen und ebenfalls weit außerhalb der Stadt. Wir hatten beide Beklemmungen, auf diesem zu übernachten. In meiner Datenbank war noch ein weiterer SP auf einem Parkplatz vor einem  Einkaufszentrum angegeben, also hin. Der Parkplatz entpuppte sich als Volltreffer. Zentral gelegen mit Blick auf die Kathedrale. Kein Verbotsschild für Womos, also suchten wir uns einen ebenen Platz weit weg von der Hauptstraße. Es hatte aufgeklart und so beschlossen wir, noch einen Spaziergang durch die Stadt zu machen. Zunächst ging es etwas bergan, immer im Blick die herrlich beleuchtete ‚Kathedrale‘. In der Altstadt waren wir überwältigt vom regen Treiben in den Straßen und auf der ‚Plaza Mayor‘, übrigens der größten in Spanien. Müde nach diesem schönen Spaziergang und froh über den schönen SP ging es ins Bett. (40°57’27″N,05°40’35″W)

Frei. 25.11.  Ein kalter, sonniger Morgen empfing uns. Nach dem Frühstück gingen wir nochmals in die Stadt und konnten jetzt die ‚Kathedrale‘ von innen besichtigen. Die ‚Plaza‘ zeigte sich jetzt von einer ganz anderen Seite. Nun war es hier ein geschäftiges Treiben. Auf dem Rückweg zum Bus bekam jeder von uns ein Brötchen mit leckeren spanischen Schinken. Und bald waren wir wieder ‚on the road‘. Es ging nach Norden. Über Burgos erreichten wir am späten Nachmittag die Randbezirke von San Sebastian. Der Verkehr wurde hektisch. Unser Navi führte uns kreuz und quer durch die Gegend. Schließlich landeten wir in einer Vorstadt von San Sebastian und waren froh, überhaupt einen SP gefunden zu haben. Ich hatte mich auf einen Blick auf die Bucht gefreut, hier waren jedoch nur Wohnblöcke. Der Platz war anfangs leer, füllte sich zusehends mit Womos. Wir verzichteten auf einen Spaziergang und ‚verkrümelten‘ uns im Bus. (43°18’28″N,02°00’52″W)

Sa. 26.11.  Die Nacht erschien mir nicht so kalt wie zuvor in Salamanca. Nach dem Frühstück erkundete ich die Umgebung, fand jedoch nichts, was mich an das San Sebastian erinnerte, das wir vor Jahrzehnten gesehen hatten, den Strand, die noblen Hotels, die Altstadt, wir waren in einem ganz anderen Stadtteil gelandet. So packten wir zusammen und schon bald waren wir mitten im Wochenendverkehr. Es dauerte fast 1 Std. bis wir uns über Irun Bordeaux näherten. Auf der Suche nach der freien Autobahn und einem CP verfuhren uns mehrfach. Ich hatte mir aus dem Campingführer einen CP nahe Brive-la-Gaillarde herausgesucht. Unser Navi führte uns zunächst in die Berge, dieses brach ich ab und fuhr zurück in die Stadt. Auf der Suche nach der Ausfahrt landeten wir plötzlich in einer Fußgängerzone, dann waren wir auf der Straße nach Cahors, also nach Süden und damit falsch.  Dann ging es über steile Wege wieder zurück in die Berge, teils hatte Lory beim Wenden Angst, dass der Bus umkippt. Endlich fanden wir den gesuchten CP, der unbeleuchtet und geschlossen war. Also zurück. Nach langer Irrfahrt zurück erreichen wir schließlich wieder Brive-la-Gaillarde und bei einem Stopp beschlossen wir, auf die Autobahn zu fahren und auf dem nächsten Rastplatz zu übernachten. Wir fanden die Auffahrt nach Clermont-Ferrand und bald auch die ‚Aire de la Corréze‘. Wir stellten uns zu zwei anderen Womos. Schneidende Kälte empfing uns beim Ausstieg. Wir waren allein froh, alles überstanden zu haben und gingen sehr früh zu Bett. (45°34″N,01°56’13″E)

So. 27.11.  Als wir aus dem Fenster blickten, trauten wir unseren Augen nicht, die Scheiben waren angefroren. Schnell wurde gefrühstückt und kurz darauf rollten wir weiter. Clermont -Ferrand ließen wir rechts liegen, über Baune ging’s dann Richtung Dijon. Hier wurde an der Autobahn gebaut, sodass wir nicht sofort die Route nach Norden, nach Langres, fanden. Es war schon nach 18:00 Uhr, als wir endlich nach langer ‚Kurbelei‘ die Ausfahrt nach Nancy/ Chaumont fanden. Vor Langres sollte der CP sein. Auf schmalen Straßen und zudem im Dunkeln tasteten wir uns voran und endlich fanden wir den CP ‚Hautoreille‘. Er war gottseidank noch offen und wir waren nicht allein auf dem Platz. Ein baumfreier Platz ermöglichte TV und bald saßen wir bei Tatort, Wein und Kuchen, den ich in Baune gekauft hatte. Ein soweit erfolgreicher Sonntag ging zu Ende. (47°53’42″N,05°23’40″E)

Mo. 28.11.  Es war kalt, sehr kalt. Ich fühlte kaum meine Füße, als ich mit Badelatschen in den Sanitärraum ging. Schnell wurde rasiert und danach ging’s unter die Dusche. Unsere Bus Toilette musste noch geleert werden und danach ging’s gegen 11 Uhr über Chaumont Richtung Nancy. In einem Supermarkt konnten wir unterwegs preiswert nachtanken und die letzten Mitbringsel einkaufen.

An Metz vorbei erreichten wir Luxemburg, dort wurde vollgetankt (121,2 Ct/l). Es war kurz vor 18 Uhr als wir wieder auf den SP an der Mosel in Trier fuhren. Auf dem großen Platz standen 6 richtig große Womos, neben denen wir klein wirkten. Am Abend machten wir zum 1. Mal die Heizung an und genossen französischen Wein bei Bratkartoffeln und Spiegelei in gemütlicher Umgebung.  Spät ging’s ins Bett. (49°44’25″N,06°37’29″E)

Die. 29.11.   Nach dem Aufwachen um 8 Uhr machte ich zunächst wieder die Heizung an, es war kälter als in Frankreich. In wohliger Wärme konnten wir frühstücken. Danach fuhren wir mit den Rädern an der Mosel entlang in die Innenstadt. Wir froren an den Händen, also kauften wir uns in einem 1€-Shop Fleece Handschuhe außerdem erstand Lory ein Paar gefütterte Stiefel. Jetzt waren wir etwas winterlich gekleidet. Von einem Café riefen wir unsere Freunde in Trier an und verabredeten uns zum Mittagessen in der alten Tuchfabrik, die wir nach einigem Hin-und Her auch fanden. Anhand eines Stadtplanes wurden dann ‚Porta Nigra, Kaiserthermen, Amphitheater und Dom‘ besichtigt. Abends trafen wir uns dann wieder in  einer alten, urigen Kneipe und es wurde sehr fröhlich. Gegen 22:30 Uhr waren wir wieder im Bus. Ohne TV und Lesen wurde das Licht ausgemacht.

Mi. 30.11.  Es war nicht ganz so kalt wie am Tag zuvor. Dennoch machte ich die Heizung an.  Nach ruhigem Frühstück machten wir uns gegen 11 Uhr auf, Richtung Bonn. Wir fanden auf Anhieb den  tristen SP in Bonn, auf dem sich 2 weitere Womos befanden. Eins schien eine Unterkunft für Arbeiter oder ein mobiles Bordell zu sein. 2 Mal wechselten wir den Standort bis wir TV-Empfang hatten. Dann hatten wir einen gemütlichen Abend. In der Nacht gab vor einem PKW etwas ‚Gerangel‘, aber das legte sich kurz darauf und Ruhe kehrte ein.   (50°45’11″N,07°04’54″E)

Do. 01.12.  Der Morgen war grau und regnerisch. Unser nächstes Ziel war die Adresse unserer Tochter in  Düsseldorf. Hier gab es viel von unserer ersten Reise mit dem neuen Bus zu erzählen und daher war es gegen 18 Uhr, als wir uns verabschiedeten. Im Stadtbereich wurde getankt und bald waren  wir auf der A43 Richtung Münster. Wir parkten, wie schon mal früher, auf dem Rastplatz ‚Münsterland Ost‘. Nach einigen Versuchen und Stellplatzwechseln hatten wir TV Empfang und gegen 23 Uhr ging’s ins Bett. (51°56’30″N,07°33’04″E)

Frei. 02.12.  Es regnete ununterbrochen, dennoch wollten wir Münster besichtigen. Nach Duschen und Rasieren auf dem Rastplatz wurde das Navi auf Münster eingestellt. Der 1. SP aus meiner Datenbank war voll. Danach fuhren einen zweiten etwas entfernteren an. Unterwegs fanden wir jedoch freie Parkplätze, auf dem wir die Räder abladen konnten. Mit diesen fuhren in die Innenstadt und hatten viel Zeit zum Bummeln. 

Um 15 Uhr waren wir wieder am Bus. Aus Münster riefen wir unsere Verwandten in Cloppenburg an und kündigten uns an. Erneut mussten wir von unserer Reise erzählen. Gegen 21 Uhr wollten wir weiter. Zum Übernachten steuerte ich den Parkplatz beim Museumsdorf an, Lory ging ins Bett, ich stellte mir TV an. Um 23 Uhr war auch für mich Schluss.  (52°51’07″N,08°03’11″E)

Sa. 03.12.   Wir hatten noch 70 km bis in die Heimat. Vor dem Haus war ein Parkplatz frei, sodass wir relativ schnell alles aus und abladen konnten. Es war schon verrückt, wieviel so in den Bus passte. Um 14 Uhr waren wir fertig, ich fuhr den Bus ins ‚Winterlager‘, damit war die 1. aufregende Fahrt mit unserem neuen Bus zu Ende. Ich hätte sofort wieder losfahren können. Gesamtstrecke 7360 km