Italien Frühjahr 2014

Dieser Frühjahrsurlaub begann in Sonntag, einem Ort in der Nähe von Bludenz (Österreich), wo wir mit den Enkeln Ole und Moritz eine Woche Skifahren waren.

Frühjahr_2014So. 20.04.   Abfahrt! Trotz Ostersonntag kamen wir über Feldkirch, Chur relativ schnell nach Bivio. Von hier quälte sich unser Womo mit 2 Urlaubsladungen – den Skisachen und denen für den folgenden Urlaub – den Julierpass bis auf 2284m hoch. Einige Male musste ich in den 1. Gang schalten. Bald danach ging’s jedoch bergab und ab Silvaplana fuhren wir auf der uns bekanntem Route.

Maloja03_2014Colico1Etwas ‚Kurbelei‘ den Malojapass abwärts und um 18 Uhr waren wir dann in Colico am Comer See . Diesen Stell Platz hatten wir vor Jahren schon mehrere Male besucht, damals noch mit unserem VW T4. Der SP war mit Wochenendurlaubern gefüllt. Es regnete sporadisch, somit verzogen wir uns nach einem kurzen Strandspaziergang in den Bus. Der Urlaub in Italien wurde standesgemäß mit Pasta und Wein begonnen.      (46°08’23″N,09°22’23″E)

Mo. 21.04.   Es hatte die ganze Nacht geregnet, somit wurde der Tag nach dem Frühstück mit Räum- und Organisationsaufgaben verbracht. Die italienischen Womos waren abgefahren, zurück blieben drei deutsche, die alle auf dem Sprung nach Süden waren.

Die. 22.04.   Die Sonne weckte uns, jedoch war es uns noch zu kühl, um draußen zu frühstücken. Gegen 10 Uhr waren wir ‚on the road‘, diesmal an der Westseite des Sees. In Domaso schauten wir uns für künftige Surfurlaube mehrere Camping Plätze mit Seezugang an, am besten gefiel uns der CP ‚Piccolo‘ (46°09’06″N; 09°20’17″E). Weiter ging es vorbei an Como und Novara Richtung Turin. Rechts und links der Straße breiteten sich riesige überschwemmte Felder aus. Wir vermuteten Reisanbau.

Avigliana3aUnser Navi führte uns um Turin herum zu dem in 30 km entfernten CP in Avigliana. Um 17 Uhr konnten wir auf dem einfachen Platz unsere Stühle herausstellen und im Sonnenschein den ersten Wein genießen.     (45°03’33″N,07°23’09″E)

Mi.23.04.   Turin !!! der freundliche Receptionist hatte uns ausreichend Informationsmaterial für Turin mitgegeben, wir fuhren mit den Rädern zum 4 km entfernten Bahnhof. 6,10€/ Person kosteten Hin-und Rückreise. Bis zur Abfahrt hatten wir noch Zeit und konnten uns in der Sonne auf Bänken mit dem Infomaterial beschäftigen. Es dauerte nur 20 Min. bis wir an der ‚Porta Nuova‘ aussteigen konnten.

Im Sonnenschein schlenderten wir an den alten Lagerhallen vorbei zur ‚Mole Antonelliana‘. Dieses Gebäude (fertiggestellt 1888) war mit 168m bis 1953 das höchste Ziegelsteingebäude der Welt. In den oberen Stockwerken ist jetzt ein Filmmuseum und ganz oben eine Aussichtsplattform. Beides wollten wir uns ansehen. Zunächst waren wir jedoch von der langen Menschen Schlange auf der Straße etwas geschockt. Wir wollten aber nach oben und nach ungefähr einer Stunde konnten wir endlich den gläsernen Fahrstuhl betreten. Die Aussicht dort oben entschädigte uns für die Warterei.

Die Sonne schien schon warm, die Parks luden zum Verweilen ein. Über die ‚Via Roma‘ mit den schönen Arkadengängen gelangten wir zum ‚Palazzo Madama‘ und zum ‚Palazzo Reale‘. Den Museumsbesuch verschoben wir auf den folgenden Tag. Wir brauchten Obst und Gemüse und fanden dieses in einer großen Ansammlung von Marktständen an der ‚Piazza della Repubblica‘. Vollbepackt traten wir den Heimweg an. In einer Seitenstraße übersah Lory beim Betrachten der Auslagen einen steinernen Poller und landete mit einer eleganten Bewegung auf der Obsttüte. Wir begannen sofort bei der Rückfahrt nach Avigliana, das zerquetschte Obst zu ‚vertilgen‘. Dann ging es mit den Rädern zurück zum CP. Die letzten 500m führten steil an und verlangten von uns die letzten Kraftreserven. Bei einem schönen Essen danach erholten wir uns wieder schnell.

Do. 24.04.   Der 2. Tag in Turin. Diesmal wählten wir die Parallelstraße zur ‚Via Roma‘, schauten in die Nobelläden und erreichten über die ‚Via Po‘ den gleichnamigen Fluss.

r Besuch der ‚Mole‘ hatte unseren Zeitplan etwas durcheinander gebracht. Wir ließen daher den Besuch des Museum aus. Statt dessen schauten wir uns die interessanten Plastiken in antiker Umgebung an! So schlenderten wir langsam zum Bahnhof zurück, schauten in die Auslagen der Modehäuser und gönnten uns Café und Eis. Die Rückfahrt mit der Bahn ging rasch vonstatten und bald waren wir wieder auf ‚unserem‘ CP. Den Spätnachmittag verbrachten wir mit Lesen.

Avigliana2014Frei. 25.04.   Das Wetter hatte sich rasch verändert, in der Nacht waren ein paar Tropfen heruntergekommen. Wir beschlossen, uns den alten Stadtkern von Avigliana anzuschauen. Dieser liegt auf einer Anhöhe oberhalb der Seen. Wir fuhren mit den Rädern bis zum Ortsanfang, mussten die letzten 100m schieben, da es so steil war, stellten die Räder dann ab und durchstöberten den Stadtkern zu Fuß. Wir waren etwas enttäuscht, da viele eigentlich schöne Gebäude arg verfallen waren. Auf dem Rückweg fanden wir einen Supermarkt, in dem wir uns für die nächsten Tage mit Lebensmittel versorgten. Es war bedeckt und kühl, daher verbrachten wir den Rest des Tages im Bus.

Sa. 26.04.   Wir wachten früh auf, nach dem Frühstück und den Abreisemodalitäten waren wir vor 11 Uhr auf der Autostrada Richtung Genua. Auf der Nationalstraße dahin wäre es sicherlich abwechslungsreicher gewesen, jedoch mussten wir die Apennin überqueren und zu der ‚Kurbelei‘ hatte ich keine Lust.

Genua05_2014Ich hatte von einem CP hinter Voltri nur die Adresse, keine GPS Daten, somit fuhren wir mehrere Male am Eingangstor vorbei. Wir fanden ihn, den CP ‚La Vesima‘ und hatten Glück, ein schöner Platz war gerade frei geworden. Die Station des Regionalbusses liegt vor dem CP, somit kommt man schnell nach Genua. Obwohl die ACSI Ermäßigung erst ab Mai angegeben war, wurde sie uns schon jetzt gewährt. 

Genua04_2014Der Platz war gut gefüllt, Großteils von Einheimischen. Wir installierten uns und verbrachten den Nachmittag auf unseren Stühlen in der Sonne. Den nahe gelegenen Strand kann man durch einen Tunnel unter der Eisenbahn hindurch erreichen. Ein paar Mutige waren sogar schon im Wasser.  (44°24’51″N,8°42’18″E)

So.27.04.   Wetterumschwung, es regnete den ganzen Tag. Da ich tags zuvor Probleme mit der SAT-Anlage hatte (die Spannungsversorgung hatte einen Wackelkontakt), bot sich dieser Tag für eben diese Reparatur an, Lory las ununterbrochen. Am Nachmittag gab es Risotto mit grünem Spargel und abends, ich hatte den Fehler beseitigt, den obligatorischen ‚Tatort‘.

Mo. 28.04.   Obwohl es weiterhin grau in grau war, beschlossen wir, mit dem Regionalbus nach Genua reinzufahren. Den 1. Bus verpassten wir, der nächste ging erst um 12:43 Uhr, daher gingen zunächst zu unserem Womo zurück. Im 2. Anlauf erwischten wir dann den richtigen Bus, der uns in 6 Min. nach Voltri brachte, dort mussten wir umsteigen und auf den nächsten Bus nach Genua warten. Er kam bald, jedoch ging die Fahrt durch die Vorstädte. Es dauerte über 1 Std. bis wir am Hafen, vor dem Nachbau einer alten Fregatte aussteigen konnten. Mit dem Original dieser Fregatte sind angeblich Columbus und Co. nach Amerika gesegelt. Wir begannen hier unsere Entdeckungsreise von Genua.

In Genua begegnet man auf Schritt und Tritt dem unglaublichen Reichtum der Familie Doria, prachtvolle Paläste und Stadthäuser. Daneben verfallen die Arbeiterhäuser am Hafen, auch aus dieser glanzvollen Epoche. Wir ‚arbeiteten‘ uns durch die Stadt. Mit einem Fahrstuhl gelangten wir in die Oberstadt und hier sieht man, wie dicht gedrängt Genua ist, es kann sich nur nach Osten und Westen ausbreiten. So wurden eben die Arbeiterhäuser in die Höhe gebaut, manchmal 6-stöckig. Zuletzt gingen wir zum Hafen zurück und betrachteten die skurrilen Kunstwerke und dann war auch Zeit für die Rückfahrt, die noch länger als Hinfahrt dauerte, denn es ging durch noch weiter entfernte Vorstädte. Danach mussten wir noch in Voltri auf den Anschlussbus zum CP warten, sodass wir erst bei beginnender Dämmerung erschöpft unser Womo erreichten. Trotzdem, das war ein ereignisreicher Tag.

Die. 29.04.   2. Tag Genua. Wir fuhren fort, die Stadt zu Fuß zu ‚erobern‘. Wir entdeckten alte, zauberhafte Plätze mit netten Cafés. Daneben gab es skurrile Sachen, wie die Kirche über dem Einkaufsladen und das kleine Geburtshaus von Christoph Columbus.

Natürlich suchten wir die Markthalle auf und probierten die eine und andere Köstlichkeit der Region aus. Der Tag verging wie im Fluge, bald standen wir wieder an der Haltestelle nach Voltri. Nach langer Fahrt durch die Vorstädte mussten wir in Voltri 40 Min. warten, da der Bus aus Genua Verspätung hatte und der Anschlussbus schon weg war, Pech, wir waren dennoch rechtzeitig zum Fußball wieder im Bus.

Mi. 30.04.   Wir wollten noch etwas weiter nach Westen. Womo Fahrer hatten uns einen CP in San Bartolomeo al Mare, mitten in Ligurien, empfohlen. Nach Duschen (50 ct) und Entsorgung waren wir um 11 Uhr auf der Straße Richtung Savona. Es regnete, das Wasser stand auf der Straße. Als wir in einem kleinen Ort an der Ampel mit leichtem Anstieg anfahren wollten, drehten die Räder unseres Busses durch. In Savona fanden wir einen Supermarkt mit Tankstelle und konnten uns mit allem versorgen. Diano02Bald waren wir in San Bartolomeo al Mare und mussten einige Male hin-und herfahren, bis wir den CP  ‚Il Frantolo‘ fanden. Er liegt etwas oberhalb der Küstenstraße SS1. Wir waren das 2. Womo auf dem Platz,  richteten uns ein und warteten im Bus auf Sonne. (43°55’54″N,08°05’54″E)

Diano01Diano03Diano04Do. 01.05.   Mit dem Mai kam auch das gute Wetter, strahlende Sonne, der Feiertag wurde von den Einheimischen gebührend am Strand verlebt. Wir besuchten mit dem Rad den Ort Diano Marina. Lory stellte fest, dass sie hierher ihre Reise nach dem Abitur gemacht hatte. Sie konnte sich an den Strand und an die Ansicht des Ortes erinnern. Nach der Erkundungstour durch Ort und Umgebung kehrten wir zum CP zurück, bekamen freien WiFi Zugang und konnten somit unsere Mails abrufen. Danach hatte ich wieder ein Problem, der Satellit wurde nicht gefunden, der Abend verlief ohne TV.

Frei. 02.05.   Rückfahrt, zunächst wollten wir jedoch erst noch in Ligurien Olivenöl kaufen, da dieses hier besonders gut sein sollte. Die Receptionistin gab uns hierfür eine Kaufempfehlung. Wegen des vorhergehenden Feiertags waren die Straßen von Einkaufenden überfüllt, somit fanden wir natürlich im Ort keinen Parkplatz. Ich ließ also Lory aussteigen, fuhr weiter auf einen Platz weit außerhalb des Ortes, las etwas und lud sie nach  Telefonat wieder ein. In Savona wurden die letzten italienischen Spezialitäten eingekauft und dann ging es auf die Autostrada oberhalb der SS1. Zwischendurch sahen wir von oben unseren CP bei Voltri. Der Verkehr war zähflüssig, es war sehr windig und zwischendurch regnete es. Schnell wurde Mailand umrundet und gegen 19 Uhr waren wir wieder auf  ‚unserem‘ SP in Colico. Der Satellit wurde nicht gefunden, wir gingen zunächst am See spazieren und danach wurde im Bus gelesen.

Sa. 03.05.   Strahlend blauer Himmel, wir waren nach kurzem Frühstück früh ‚on the road‘. Über Chiavenna gelangten wir hoch zum Maloja Pass. Ich hatte etwas Bedenken wegen des Anstieges und unserer Zuladung an Wein, Öl, usw. Bis Landeck waren es 190 km, im Anzeigemenü unseres Busses wurde die Reichweite mit 290 km angegeben, es musste also reichen. Groß war der Schreck, als an einer Passkehre die Meldung auftauchte ‚zu wenig Treibstoff‘, denn damit hat man noch Diesel für ca. 70 km. Gottseidank verlosch die Anzeige an der nächsten Kehre. Ab St. Moritz ging es abwärts und bald konnten wir an der Tankstelle in Landeck volltanken. Danach gab es nur noch den Fernpass zu ‚bezwingen‘ und um 17 Uhr standen wir auf dem SP ‚Alpencamp‘ in Garmisch-Partenkirchen. Es regnete inzwischen heftig. Nach dem Essen schaute ich mir im ‚Stüble‘ die Sportschau an, denn ich hatte ja keinen Satellitenempfang. Der Abend wurde mit Lesen und einem Film von meiner mobilen Festplatte verbracht. (47°30’15″N,11°06’25″E)

So.04.05.   Es war nebelig und kalt, als ich um 8 Uhr aufstand und Frühstück machte. Ich schaltete sofort die Heizung an und bald war es schön warm. In der Stellplatzgebühr von 14€ waren auch Benutzung der Dusche und WiFi enthalten, was wir beides nutzten. Als 1. Ziel an diesem Tag hatten wir das Outlet Center ‚Village Ingolstadt‘ ausgewählt. Es war Sonntag, somit kamen wir flüssig um München herum und waren viel zu früh zum Übernachten in der Nähe des Outlet Centers. Ich hatte in Womo Foren häufig von Stellplätzen am ‚Brombachsee‘ und ‚Altmühlsee‘ gelesen, diese wollten wir uns beide einmal ansehen. An den Brombachsee kamen wir nicht so recht ran, wir gaben auf und fuhren über Gunzenhausen zum Altmühlsee. Der SP beim ‚Segel Center Altmühlsee‘ war von einigen Womos belegt. Er war schön gelegen, wir notierten die Koordinaten für einen späteren Besuch. (49°07’54″N,10°44’07″E) Es war immer noch zu früh zum Übernachten, also fuhren wir weiter nach Wertheim. Hier fanden wir einen SP auf einer Wiese am Main und erlebten einen wundervollen Sonnenuntergang bei malerischer Stadtansicht.  (49°45’54″N,09°30’43″E)

Mo. 05.05.   Die Sonne schien, als wir aufstanden. Während des Frühstücks kam der Besitzer des Stellplatzes und kassierte 5€ für die Übernachtung. Danach brachen wir zum Outlet Center nahe Wertheim auf und stöberten bis 16 Uhr herum. Dann ging es auf die AB Richtung Frankfurt und um 22 Uhr parkte ich unser Womo auf dem Rastplatz ‚Tecklenburger Land‘.

Die. 06.05.   Wir hatten relativ ruhig geschlafen, trotz unmittelbarer Nähe zur AB. Nach dem Frühstück steuerten wir vor Bremen den Rastplatz Wildeshausen an und verstauten den Inhalt des Kühlschranks in Taschen und alles Übrige in Stapelboxen, um das Ausladen in unserer Wohnstraße rasch durchführen zu können. Ein Parkplatz vor der Haustür war frei und bereits nach 1 Stunde konnte ich den Bus in unser ‚Winterlager‘ bringen.

Fazit: ein schöner Urlaub, einzig der Ausfall der SAT Anlage nervte ein wenig.   

Gesamtstrecke   –>   3429 km