Spanien Herbst 2016

 

Die. 18.10.   Es geht los!!! Nachdem das Problem mit der SAT Anlage gelöst war (Kontaktfehler), kamen wir tatsächlich um 14 Uhr los und erreichten den BAB Rastplatz ‚Eifel‘ vor Trier um 21:30 Uhr. Die SAT Antenne fuhr nicht aus, es gab also kein TV, statt dessen lasen wir im Tolino.

Mi. 19.10   Ich vermutete, dass die Batterie defekt war, daher steuerten wir Camping Berger in Kenn, vor Trier, an. Dort konnte man uns nicht helfen, also weiter nach Trier. Nach Einkauf der Sachen, die wir in Spanien nicht bekamen, ’stromerten‘ wir etwas durch Trier, genossen unseren Urlaub. Gegen 13 Uhr verließen wir Trier, tankten in Wasserbillig (98ct/l) und waren kurz darauf in Frankreich. Kurz hinter Nancy verließen wir die freie Autobahn. Gegen 21 Uhr erreichten wir Langres. Laut Energieanzeige war die Batterie geladen, jedoch ließ sich die SAT Antenne wieder nicht richtig ausfahren, die Spannung brach schnell zusammen. Die Batterie war also defekt. Statt Fernsehen wurde wieder der Tolino herausgeholt.  (47°51’17″N,5°20’06″E)

Do. 20.10.    Beim Frühstück beschloss ich, zurück zum Adria Händler in Egelsbach, südlich Frankfurt, zu fahren, um die Batterie austauschen zu lassen. Kurz nach 17 Uhr waren wir dort, zu spät, die Techniker waren bereits fort. Wir machten es uns auf dem Firmenparkplatz gemütlich und warteten auf den nächsten Tag.

Frei. 21.10.   Nach dem Frühstück standen wir um 9 Uhr ‚auf der Matte‘ und wurden sofort bedient, die Batterie wurde ausgetauscht und 2 Stunden später waren wir bereits wieder auf der Autobahn Richtung Freiburg.

Um17 Uhr rollten wir auf den CP aMöslestadion, richteten uns ein, fuhren dann mit den Rädern in die Stadt und genossen den Flair dieser schönen Stadt. (47°58’51″N,7°52’53″E) 

Sa. 22.10.   Die Sonne schien, als wir Freiburg gegen 12 Uhr in Richtung Besanςon verließen. Wir rollten zügig voran, bis wir bei Montceau plötzlich gestoppt wurden. Demonstranten hatten die Fahrbahn gesperrt und verbrannten dort Autoreifen. Die Autofahrer reagierten besonnen, wendeten gegen die ursprüngliche Fahrtrichtung und fuhren zurück zur nächsten Abfahrt. Von dort aus ging es dann über Landstraßen bis zur nächsten Auffahrt und von dort bis nach Digoin, unserem nächsten Zielort. An der Loire gibt es einen schönen kostenlosen StellPlatz mit WC, auf dem wir uns einrichteten.

 Das Besondere an diesem Ort ist, dass ein Kanal über eine Brücke  über die Loire geführt wird.  (46°28’50″N,3°58’15″E)

So. 23.10.   Wir hatten gut geschlafen und ich brauchte zum 1. Mal nicht die Heizung zum Frühstück anzustellen. Gegen 11 Uhr ging es weiter Richtung Bordeaux. Bis dahin war es in einem Rutsch zu weit, also suchte ich unterwegs einen Stellplatz. Im Laufe des Nachmittags fuhren wir mehrere aus dem ‚Schulz Buch‘ an, jedoch entweder gab es die nicht mehr oder es waren einsame Parkplätze. Mit meinem App (MapsMe + promobil_Stellplätze.kmz) fand ich einen SP in Oradour sur Glane, der Ort, wo 1944 das Massaker der Waffen SS stattgefunden hatte. Über kurvenreiche Landstraßen erreichten wir den SP gegen 18 Uhr. Auf dem Wege dahin weigerte ich mich ein ums andere Mal, in den vom Navi vorgeschlagenen Feldweg einzufahren. Wir erreichten den großzügigen, freien SP, stellten den Bus ab und machten uns auf den Weg zum alten, zerstörten Dorf, das als Gedenkstätte dient. Der Eingang zum nebenan gelegenen Museum war geschlossen, uns schauderte, als wir dann die Fensterhöhlen der Ruinen sahen. Der Abend wurde dann bei Wein und Tolino verbracht, denn wir hatten zwar ein Fernsehbild, jedoch dabei keinen Ton. (45°56’8″N,1°1’28″E)

Mo. 24.10.   Es waren nur noch 250 km bis Bordeaux, wir konnten uns daher Zeit lassen. Es nieselte, als wir Oradour, wieder über schmale Landstraßen verließen. Bald waren wir auf der N10, die uns an Angouleme vorbeiführte. Erinnerungen an die ersten Reisen nach Portugal vor 37 Jahren kamen auf.  Gegen 15 Uhr überquerten wir die Garonne und erreichten bald darauf den CP ‚Le Village du Lac‘ an der nördlichen Peripherie von Bordeaux. Ein schöner Platz mit freiem Wifi und mit ACSI noch preiswert (16€). Hier wollten wir einige Tage bleiben. Ich hatte das Problem mit dem Fernsehton gelöst.   (44°53’52″N,0°34’58″W).

Die. 25.10.   Das Wetter war weiterhin bedeckt und es nieselte, jedoch nicht kalt. Den Vormittag verbrachten wir mit Stricken, Lesen und Archivarbeit. Am frühen Nachmittag klarte es auf, es kam sogar die Sonne durch, also ’sattelten‘ wir die Stahlrosse und ließen uns vom Navi App zum Supermarkt führen. Einige Male verfuhren wir uns, da die Karten wohl nicht auf dem neuesten Stand waren. Vollbepackt fanden wir den Weg auch wieder zurück. Jetzt mussten wir wenigstens nicht verhungern und verdursten.

Mi. 26.10.   Nach dem Mittagessen wollten wir uns wieder bewegen, also aufs Rad und, bewaffnet mit einem Stadtplan, in dem die Sehenswürdigkeiten verzeichnet waren, machten wir uns auf in Richtung Zentrum. Das Navi App auf dem Handy führte uns auf neuen Radwegen schnell und sicher zum Ufer der Garonne und dort waren wir sehr überrascht über die Menschenmenge, die an einem Wochentag am Ufer flanierte. In der Nähe der Opéra schlossen wir unsere Räder an, ließen uns von der quirligen Menge treiben und fanden nach und nach all die verzeichneten Sehenswürdigkeiten. Vielfach gab es nette ‚Kleinigkeiten‘ zu bewundern, wie die modernen Kunstwerke in der Kirche oder eigenwillige Bauten. Irgendwann hatten wir jedoch genug, es begann zu dämmern, als wir zu den Rädern zurückkehrten und die Rückreise antraten. Zunächst ging es zurück zur Garonne, dort staunte ich über die ‚Pont d‘ Aquitaine‘, eine Hubbrücke mit über 50m Hubhöhe. Mit dem Navi App war das Erreichen des Campingplatzes danach kein Problem. Es war ein schöner Stadtbummel gewesen.

Do. 27.10.   Abfahrtag aus Bordeaux, wir wollten weiter nach Süden, nach San Sebastian. Die Sonne kam raus, als wir nach 12 Uhr den Platz verließen und zum Tanken einen Intermarché aufsuchten. Auf einem Rastplatz unterwegs wurde zu Mittag gegessen. Die Sonne war so stark, dass ich meinen Pullover ausziehen konnte. Als wir uns den Pyrenäen näherten, verschwand die Sonne jedoch hinter dunklen Wolken. Die Berge ringsherum waren im Nebel kaum noch zu erkennen. Die Fahrt durch Bayonne, Biaritz und Irun verlief sehr zähflüssig. Erst  gegen 18:30 erreichten wir den uns schon bekannten SP in San Sebastian in der Nähe der Universität. Der Platz war voll, in der letzten Reihe, fuhr gottseidank gerade jemand weg, wir konnten so dessen Platz einnehmen. Die SAT Antenne wurde herausgefahren und der Abend konnte beginnen. Etwas schwierig war das Entrichten der Parkgebühr (3,25 €/Tag), denn es werden nur Münzen angenommen und so mussten wir lange suchen, bis wir die 6,50 € zusammen hatten. (43°18’29″N,2°0’51″W)

Frei. 28.10.   Wir hatten gut geschlafen, obwohl in der Nacht immer wieder Womos, die einen Platz suchten,  uns umrundeten.  Am Morgen war es noch bedeckt, gegen 10 Uhr strahlte die Sonne jedoch mit voller Macht. Ich machte vormittags Archivarbeit, Lory las Reiseunterlagen und beschäftigte sich mit ihrem Handy. Gegen Mittag lud ich die Fahrräder ab, um in die Stadt zu fahren. Wir ließen uns wieder durch mein Handy bis zum Strand führen und folgten dann unserer Nase. Der Strand und die angrenzenden Straßen waren voll von flanierenden Leuten. Einige wenige waren auch im Wasser. Wir schlossen unsere Räder in der Nähe des Rathauses ab und erkundeten die Stadt. Überall, schien uns, war Urlaubsstimmung. Wir waren hungrig, in einem Mercad kauften wir Wurst und Käse und aßen dieses in einem kleinen Park. Blieb nicht mehr viel übrig. Nach der Besichtigung der Kathedrale  ging’s dann wieder zurück zum Bus. Der Platz war immer noch rammelvoll, mehrere Busse umrundeten uns, um einen Platz zu finden (wir sahen sie am nächsten Tag in der Seitenstraße, sie hatten dort übernachtet).

Sa. 29.10   So, es ging weiter. Lory hatte irgendwo gelesen, dass man in Bilbao  das Guggenheim Museum besichtigen müsste, also änderte ich das Ziel und gab einen SP in Bilbao ein. Wir hatten im Navi die Mautautobahnen ausgeklammert, also führte es uns über kurvenreiche, enge  Straßen nach Bilbao. Einige Male hatte ich den Verdacht, eine falsche Adresse eingegeben zu haben,  da immer wieder Vitoria als Ziel auftauchte. Endlich, nach 2 Stunden. waren wir im Zentrum, fuhren mehrfach im Kreise, um festzustellen, dass der Stellplatz gesperrt war. Danach fanden wir am Straßenrand das Hinweisschild des Museums, verloren es kurz darauf wieder, schlichtweg, die ganze Aktion war eine Pleite. Wir ließen also Bilbao liegen und nahmen die Autovia nach Burgos. Die GPS Daten des Campingplatzes wurden nicht akzeptiert, ich suchte mit meinem NaviProg einen Punkt in der Nähe aus, und so standen wir vor 17 Uhr bei strahlender Sonne auf unserem auf dem CP ‚Fuentes Blancas‘.    (42°20’29.4″N,03°39’28″W)

So. 30.10. Es war in der Nacht richtig kalt gewesen (unser Nachbar sagte 1°). Am Vortag hatten wir unterwegs noch 30° gehabt. Ich machte die Heizung zum Frühstück an. Bald kam die Sonne über die Büsche und dann wurde es schnell warm. Der Platz und das Wetter waren so schön, dass wir auf die Fahrt nach Burgos verzichteten und im Bus herumwerkelten. Jeder hatte etwas zu tun. Mittags konnten wir zum ersten Mal draußen essen. Der Nachmittag und Abend wurde ‚verdaddelt‘.

Mo. 31.10.   Heute wollten wir in die Stadt. Nach langem Frühstück holten wir uns zunächst einen Internetzugang (1€/12h) und jeder begann, seine Mails und Whatsapp Nachrichten abzurufen und neue zu senden. So verging die Zeit, um 15 Uhr jedoch waren wir auf den Rädern und fuhren auf dem schönen Radweg längs des ‚Rio Arlanzón‘ fast bis zur Stadtmitte. Dort schlossen wir die Räder ab und durchstöberten bei sonnigen Wetter das Viertel, sahen prachtvolle Häuser und besuchten die berühmte Kathedrale und, da wir Hunger hatten, aßen Calamari in einer kleinen Bodega gleich nebenan. Die Rückfahrt zum CP führte uns dann auf anderer Strecke durch kleine, malerische Straßen. In einem Mercado unterwegs wollten wir eigentlich nur ein Brot kaufen. Wir kamen jedoch wieder vollbepackt heraus und waren hundemüde, als wir den Bus erreichten.

Die. 01.11.   Der Morgen war kalt, als wir mit den Abreisevorbereitungen begannen. Fröstelnd ging ich zum Duschen. Die graue Matte vor der Bustür war auf der Unterseite noch feucht, trocknete jedoch schnell durch die immer stärker werdende Sonne. Nach V/E wurde zunächst Carrefour angefahren, um zu tanken und einzukaufen. Zuerst wurde getankt (108ct/l)  und dann wollten wir einkaufen. Wir wunderten uns, dass die Tankstelle und der Supermarkt selbst so leer waren. Allerheiligen, Feiertag. Wir fuhren sodann bei Sonnenschein  auf der fast leeren E80 Richtung Valladolid und dann über die E82 nach Zamora. An der Ausfallstraße nach Bragança entdeckten wir eine offene Tankstelle und konnten für 99ct/l nachtanken. Gegen 17 Uhr (in Portugal war es eine Stunde früher) überquerten wir die Grenze und wenige Kilometer später fuhren wir auf einen freien SP in Bragança. Der Platz war abschüssig, sodass wir die Hinterachse auf Keile setzten. Alles war ok, Umgebung war malerisch und die Temperatur höher als in Burgos. (41°48’15″N,6°44’47″W)

Mi. 2.11.   Auch in dieser Nacht war es deutlich wärmer als vorher in Burgos. Nach dem Frühstück wollten wir zunächst das Kastell auf dem Berg in der Nähe anschauen, also wurden die Wanderschuhe herausgeholt. Auf der Festungsmauer marschierten wir entlang rund um die kleinen Häuser innerhalb des Kastellkomplexes. Zum ersten Mal auf unserer Reise sahen wir die berühmten Fliesen, die Azulejos.

Do. 03.11.   Weiter ging es nach Westen! Richtung Vila Real, dort hatte ich einen CP gefunden. Die E82 war so neu, dass sie nicht einmal in Navi angezeigt wurde. Die Zufahrt zum CP erwies sich als sehr schwierig, Vila Real liegt auf dem Berg und die Straßen zum CP sind schmal und teilweise sehr steil. Der CP war absolut leer und nicht so einladend. Nach kurzer Beratung entschieden wir uns für das neue Ziel Pinhao, am Ufer des Douro. Die schmale Regionalstraße führte durch das Gebirge, war jedoch gottseidank wenig befahren. Mehrfach hielten wir an, um die traumhafte Landschaft zu genießen und zu fotografieren. Gegen 17 Uhr waren wir im Ort, die Fahrt zum SP am Flussufer war so steil, dass ich zunächst zu Fuß hinunterging. Die Fahrt danach war ganz einfach. Unser Wunschparkplatz am Ufer war besetzt, wir stellten uns an eine andere Stelle  und gingen in den Ort, um den berühmten Bahnhof mit den schönen Fliesenornamenten, den Azulejos, anzusehen. Der Gang lohnt sich. Danach setzten wir uns bei einem Glas Bier in die Bar am Platz  und warteten darauf, dass ‚unser‘ Platz auf dem Parkplatz frei wurde. Endlich war es soweit, das Bier war ausgetrunken. Ich konnte den Bus installieren. Alles war ok. (41°11’24″N,7°32’54″W)

Do. 3.11.   Die heutige Strecke, nach Porto, war nur kurz. Am Morgen war es  diesig,  dennoch saßen die ersten Angler schon am Fluss. Wir räumten zusammen und mit Herzklopfen fuhr ich unter der Eisenbahnbrücke hindurch auf den steilen Anstieg zu. Unser ‚Brummi‘ nahm diesen Anstieg ohne Mühe. Dann ging es über die Douro Brücke auf die südliche Route entlang des Flusses. Häufig hielten wir in der schönen Landschaft an. Eine geraume Zeit verbrachten wir unterwegs an der Schleuse ‚da Régua‘ des Douro und beobachteten, wie ein Schiff gehoben wurde. In Lamego war der Besuch der Pilgerkirche ‚Nossa Senhora dos Remédios‘ empfohlen und wir stiegen sogar 202 der 686 Stufen der Treppe, die hinunter in die Stadt führt, hinunter und wieder hinauf. An den Mauern gab es schöne Gemälde mit den ‚Azulejos‘.

 In Panoias sollte sich ein riesiger Felsbrocken befinden, dem mystische Eigenschaften zugesprochen wurden, den wollten wir uns ansehen. Mit den angegebenen GPS Daten fanden wir jedoch weder Parkplatz noch ‚Heiligtum‘, also gaben wir auf und fuhren an ‚Mateus‘, dem Weingut des bekannten Weines, vorbei weiter in Richtung Porto, aßen unterwegs auf einer Raststätte und dann ging’s zu den CP Plätzen, deren GPS Daten ich mit meinem Handy ermittelt hatte. Das Anfahren der 1. Adresse brachen wir ab, da Lory der CP zu weit von Porto entfernt erschien. Ich gab dann die 2. Adresse ein und nun wurden wir durch enge Straßen noch weiter von Porto weggeführt. Ich gab also wieder die 1. Adresse, den CPCanidelo Camping‘ wieder ein, wir fuhren ihn an und waren überrascht, der Platz war preiswert (16 € incl. Tennisplatz und Wifi), ruhig und direkt am Meer schön gelegen. Der Receptionist zerstreute meine Bedenken, Porto wegen der gebirgigen Umgebung nicht mit dem Fahrrad besuchen zu können. 7 km wäre der Radweg lang und nur am Strand entlang. Voller Vorfreude auf Porto installierten wir uns. (41°07’28″N,8°39’59″W)

Frei. 4.11.   Porto!! Nach Frühstück, Dusche und Wäsche ging es also auf dem Radweg am Strand entlang. Kurz hinter dem Jachthafen in Vila Nova de Gaja, der Stadt auf der gegenüber liegenden Seite des Douro, bekamen wir bei der Tourist Information einen Stadtplan und konnten so die Sehenswürdigkeiten von Porto eintragen. Zunächst ging es aber über die untere Etage der Brücke ‚Ponte Luis I‘ und dann die Treppe hoch unterhalb der Brücke in die Altstadt. Verfallene und marode Häuser säumten die Treppe, wer wollte aber auch schon dem immerwährenden Lärm der Bahnen, die oben über die Brücke fuhren, ausgesetzt sein? Oben angekommen war das 1. Highlight die Kathedrale mit ihren goldenen Altären. Danach ging es an der Säule ‚Pelourinho‘ vorbei durch schmale Gassen zur ‚Igreja da Misericordia‘, die aber geschlossen war. Über die ‚Rua das Flores‘, eine lebendige, jedoch manchmal auch wieder etwas verfallene Straße, gelangten wir zum berühmten Bahnhof ‚San Bento‘. Hier standen wir staunend vor den riesigen ‚Azulejos‘ Gemälden. In jeder Stadt, die wir besuchen, ist es für uns obligatorisch, den ‚Mercado‘ zu aufzusuchen.  Nördlich vom Bahnhof, oben auf dem Berg, liegt der Markt, auch etwas verfallen, nicht so auf geputzt wie die z. B. in Valencia oder Barcelona, aber mit einem gewissen Flair. Dort angekommen waren wir hungrig und aßen in einer kleinen Kneipe. Lory bekam Thunfisch und ich gegrillte Sardinen, beide mit handgemachten Pommes. Dazu noch ein Bier und das Essen war perfekt. Danach ging es wieder zurück zur Brücke, wo unsere Räder standen. In einer kleinen Confiserie  unterwegs bekamen wir noch einige kleine Köstlichkeiten. Der Blick von der Brücke war in beide Richtungen sehr beeindruckend. Interessant dabei ist, dass alle Züge zunächst über die Brücke und danach durch einen Tunnel in den Bahnhof ‚San Bento‘ fahren. Der Himmel wurde immer dunkler, wir beeilten uns, um trocken zum Bus zu kommen. Dennoch, als wir die Räder bestiegen, begann es zu regnen, wir stellten uns zunächst unter, bekamen dann nach neuem Start einen heftigen Guss ab, wir fuhren weiter. Da es warm war, erreichten wir unseren Bus schon fast wieder getrocknet. Porto hatte uns gefallen.

Sa. 5.11.   Der Morgen war grau. Nach dem schönen Tag in Porto fiel uns also der Abschied leicht. Auf dem Tennisplatz spielten 3 Spieler…, nein, wir wollten weiter.  Von der Zeit her war es angenehm für uns in Portugal, wir wachten nach deutscher Zeit auf, konnten jedoch nach portugiesischer jeweils den CP verlassen, hatten somit 1  Stunde mehr Zeit, um unsere Sachen zusammenzupacken. Bereits vor 12 Uhr waren wir auf der Straße. Noch ein paar Aufnahmen von der aufgewühlten See und dann ging es los. Die Fahrt über Nationalstraßen nach Coimbra verlief langsam und ruhig. Das Wetter war Großteils sonnig. Der SP in Coimbra  liegt in einem Park, ruhig, Stadt nah und die Stadt ist über eine Fußgängerbrücke schnell erreichbar. Wir waren früh in Coimbra und daher machten wir uns sofort auf, die Stadt zu besuchen. Auf dem Weg zur Universität besuchten wir die Kathedrale. Die Wände waren voller Azulejos. Man merkt überall in Coimbra, dass 21 % der Bevölkerung Studenten sind. Die Institute der Universität liegen oben auf dem Berg und sehen aus wie aus sozialistischer Ära, gradlinig und kühl. Ganz anders der große Platz innerhalb des alten Uni Komplexes. Hier war Leben. Überall standen Studentengruppen zusammen und unterhielten sich. Von diesem Platz hatte man einen schönen Rundblick über die Stadt. Wir trennten uns nur ungern von diesem Fleck. Über steile, reizvolle Straßen ging es hinunter zu dem Platz, von dem wir aus gestartet waren. Unterwegs begegneten wir Studenten in Talaren, die offenbar ihr Examen bestanden hatten. Auf einem Platz nahe der Brücke über den ‚Mondego‘ blieben wir bei einem Bier und schauten dem Treiben zu. Als es zu dämmern begann, kehrten wir, wieder über die Fußgängerbrücke, zum Bus zurück. (40°12’07″N,8°25’51″W)

So. 6.11.   Ich hatte sehr schlecht geschlafen und war bei jedem Geräusch wach geworden. Lory hatte sich aus dem Führer einen schönen Park, den ‚Quintas das Lácrimas‘, mit der ‚Fonte das Amores‘ herausgesucht, den wir nach dem Frühstück besichtigten, ganz schön, besonders der riesige Gummibaum und der Bambuswald, jedoch war das Besondere am Park eigentlich die Geschichte drumherum, wie bei Romeo und Julia.

Es war sonnig, als wir Coimbra verließen. Über Nationalstraßen ging es gemächlich in Richtung Lissabon. In Batalha, in der Nähe von Leiria, sah ich nahe der Straße eine prächtige Kathedrale. Ich bog sofort von der Hauptstraße ab und erreichte in der Nähe der Kirche einen großen Parkplatz, auf dem diverse Womos standen. Die  Kathedrale gilt als die schönste Kirche Portugals, und das war sie wirklich, innen wie außen.

 

Nach langer Besichtigung ging’s dann weiter, gegen 16 Uhr erreichten wir die Peripherie Lissabons. Das Navi führte uns zur einer Straße, die jedoch gesperrt war. Ich bog in eine Nebenstraße ein und wurde wiederum zu einer Straße geführt, die gesperrt war. In einer weiteren Nebenstraße sah ich im Vorbeifahren eine Polizeistreife, ich hielt und sprach einen Beamten an. Der eine Beamte sprach etwas Englisch, erwähnte auf meine Frage, wo der CP wäre, immer ein Netz, an dem ich entlang fahren müsste. Ich verstand dieses nicht. Schließlich nach meinem mehrfachen Nachfragen, erklärte der Polizist bereit, vorweg zu fahren. Die Polizisten fuhren dann zu meinem Erstaunen die gesperrte Straße in verbotener Richtung entlang. Das ominöse Netz war übrigens der Grenzzaun des Campingplatzes. Wenig später erreichten wir den CP  ‚Lisboa Camping‘ in Monsanto nahe Belém. Auf dem 1. Stellplatz hatten wir keinen SAT Empfang, ich wechselte den Platz und alles war ok. So war der Abend gerettet. (38°43’29″N,9°12’29″W)

Mo. 7.11.   Die Nacht war kälter geworden. Wir frühstückten erst sehr spät. Erst gegen 12 Uhr machten wir uns auf den Weg zur Busstation. Zunächst war nicht klar, welche der beiden gegenüberliegenden Stationen die richtige für die Fahrt zum Zentrum war. Nach langem Warten kam endlich der 714er mit Anzeige ‚Plaza de Figueira‘. Dort standen wir dann vor dem Problem, dass wir  Straßen und Plätze, die im Portugal Buch erwähnt wurden, auf der Karte nicht fanden. Wir beschlossen, da es inzwischen spät geworden ist, nur wenige Sehenswürdigkeiten aufzusuchen. Zunächst suchten wir die Kathedrale, fanden sie auch und sahen eine schmucklosen Bau mit unscheinbaren Altären, alles etwas verstaubt. Danach ließen wir uns treiben, gelangten irgendwie zurück zum Hafen und  bekamen in der Touristen Information die Adresse des ‚Mercado da Ribeira‘. Neben dem Bahnhof fanden wir dann diese renovierte Markthalle, deren Zentrum aus einem ‚Freßtempel‘ bestand, der von den Ständen rundherum bedient wurde. Wir suchten uns einen Fischstand aus und wählten das Gericht des Tages, Kartoffeln, Spinat, Pulpas und ein Glas Weißwein. Schmeckte alles gut. Danach ging es dann zurück zur Busstation, um zurückzufahren. Wir hatten einen ersten Eindruck vom ‚gebirgigen‘ Lissabon und dem Vorteil von Fahrstühlen in der Stadt bekommen. Kurz vor 18 Uhr waren wir wieder auf dem CP.

Die. 8.11.   Noch mal Lissabon. Das Wetter war bedeckt, aber relativ warm. Zunächst bezahlte  ich unseren Platz für einen weiteren Tag. Wieder wurde der Bus genommen und um 13 Uhr stiegen wir  am ‚Praça de Comércio‘ aus und gingen direkt zum ‚Mercado da Ribeira‘, um etwas zu essen. Dann ging es aufwärts,  am Bahnhof und an skurrilen Kunstwerken vorbei. Auf dem Wege fanden wir die Ruinen der  ‚Igreja do Carmo‘, einem ehemaligen Karmeliter Kloster. Danach weiter hoch zum ‚Praça dos Restauratores‘. Dort hatten wir einen weiten Blick über ‚Lisboa‘. Hinunter gingen wir auf dem Fußweg neben der alten, schräg gebauten Straßenbahn, die für 3,60 € die Leute zum ‚Praça‘ beförderte. Lory wollte zum Abschluss des Tages einen Eindruck des alten Stadtteils  ‚Alfama‘ bekommen, also marschierten wir über die ‚Rua Augusta‘ , vorbei am ‚Eden Teatro‘ im Art Deco Stil, durch den Triumphbogen zum Fluss. Dort sahen wir etwas ‚Steinkunst‘ und dann ging es weiter, bis wir die Kirche ‚Santa Lucia‘, dem Mittelpunkt dieses Stadtteils, erblickten. Durch malerische Gassen, alles etwas heruntergekommen, stiegen wir erneut und kamen dabei wieder etwas aus der Puste. Die Kirche selbst war geschlossen und so beließen wir es mit einem Gang rundherum. Dann hatte auch Lory genug. Auf dem Rückweg fanden wir am ‚Largo de Chafariz de Dentro‘ die bekannte Fado Kneipe ‚Parreirinha de Alfama‘, zu einem Fado Abend hatten wir jedoch keine Lust. So marschierten wir zurück zum ‚Plaza de Figueira‘, der Bus war schon da, erleichtert sanken wir in die Sitze. Eine Dreiviertel Stunde später waren wir an unserem Bus.  Wir beschlossen, am nächsten Morgen abzureisen. Lissabon war ganz schön, uns jedoch hatte Porto besser gefallen.

Mi. 9.11.   Es war, wie in den letzten Tagen, grau, als ich das Frühstück machte, aber die Sonne kam durch. Nach V/E und einem letzten Internetzugang gab ich ins Navi als nächsten Zielpunkt den SP in Ourique, südlich von Grandola, ein. Lory hatte gehofft, über die hohe Brücke des Tejo geführt zu werden, jedoch führte uns das Navi über die nördliche Peripherie und daher über die weiter östliche . Diese Brücke war länger und mit zwei ‚Höckern‘, für große Schiffe, versehen. Dann ging es an Setubal vorbei nach Süden. Die Straßen waren teilweise katastrophal. Ich hatte das Gefühl, über eine Teststrecke für Stoßdämpfer und Federn zu fahren. Nach ungefähr 180 km bogen wir von der IC1 ab und nach ca. 7 km lag vor uns, einsam an einem See, der gewählte SP. Anfangs waren wir etwas verunsichert, hier in der ‚Walachei‘ allein zu stehen, jedoch beim Näherkommen bemerkten wir, dass auf dem SP schon ein  Womo stand. Erleichtert stellen wir uns daneben und genossen die Ruhe und Einsamkeit. (37°43’39″N,8°17’47″W)

Do. 10.11.   Strahlende Sonne weckte uns. Nach Frühstück und kurzem Schwatz mit dem Nachbarn aus Erfurt ging es weiter nach Süden. Ziel war zunächst Faro, wir wollten in der Stadt etwas bummeln gehen. Wir erhofften uns weiterhin, dort aktuelle deutsche Zeitschriften zu finden. Eingegeben wurde also ein SP in der Nähe des Zentrums. Der angewählte SP entpuppte sich als großer Parkplatz und war gerammelt voll, also weiter.  Wir beschlossen, da Mittag war, am Strand eine Pause zu machen. Vorbei am Flughafen und über eine schmale Brücke gelangten wir auf den Strandabschnitt, jedoch war es zu windig, trotz der Sonne, um sich länger draußen aufzuhalten, also weiter nach Osten. In Olhao wurde zunächst der Strandparkplatz angefahren und dort zu Mittag gegessen. Dann machten wir einen Spaziergang in den Ort, vorbei an der alten Markthalle. Die meisten Häuser waren renoviert, man merkte, Olhao hatte in letzter Zeit viele Touristen angezogen, nur wenige Häuser hatten noch den ‚altem‘ Flair, den wir von früher kannten. Voller Erinnerungen kehrten wir zum Bus zurück und fuhren die Straße entlang, die wir vor mehr als 35 Jahren vielfach gefahren waren. Alles war neu. Ziel heute war der uns bekannte CP in Fuseta. Es waren nur wenige Plätze frei. Wir beschlossen, nicht lange zu bleiben, stellten uns daher auf den ersten angebotenen Platz und legten uns danach sofort in die Sonne. Fernsehen gab es für diesen Abend nicht, da dichte Bäume die SAT Antenne verdeckten. Ich rief also meine Mails ab, wir hatten freien WiFi Zugang. Unter meinen Mails gab es eine mysteriöse, offensichtlich ‚gefakte‘  Paypal Mail, in der mir ein Objektkauf signalisiert wurde. Das war mir alles sehr dubios, ich beendete den Abruf Vorgang. Danach ging ich zurück zum Bus und plante die weitere Reise. (37°3’10″N,7°44’42″W)

Frei. 11.11.   Ich hatte schlecht geschlafen. Die Paypal Aktion lag mir im Magen. Um 6 Uhr fiel mir plötzlich ein, dass durch Eingabe meines Passworts es Fremden möglich ist, Artikel zu kaufen. Ich musste also sofort mein Passwort in Paypal ändern. Mehrfach stand ich auf, um ins Café zu gehen, denn dort hatten wir sicheren Internetzugang. Es war jedoch noch zu früh, so legte ich mich wieder hin. Das Frühstück wurde schnell ‚verdrückt‘ und ich ging sofort rüber und loggte mich mit meinem Handy ein. Ich rief Paypal auf, fand gottseidank keine Abbuchung. Sofort änderte ich mein Passwort und richtete einen Sicherheitscode ein. Erleichtert konnte ich alles abschließen. Danach machten wir uns zur Abreise bereit. Ich fuhr noch einmal zum Kanal, um einen Blick auf die aus der Vergangenheit bekannte Umgebung zu werfen und danach ging’s sofort auf die N125 in der Hoffnung, dass sie bis zur Grenze kostenfrei war. Sie war es bis weit über Granada hinaus. Zügig überquerten wir die Brücke über den Grenzfluss ‚Rio Guadiana‘. Vor dem Bau der Brücke war das Überqueren des Flusses per Fähre eine langwierige und abenteuerliche Angelegenheit gewesen und teuer dazu.   Viva España!!  In Sevilla wurde es auf der Autovia voll und anstrengend . Unterwegs beim Mittagessen auf einem Rastplatz korrigierte ich meine Zieladresse in ‚Marchena‚, 70 km östlich Sevilla. Hier hatte ich auf der Karte einen SP gefunden. Wir erreichten den Ort, fanden den Platz jedoch nicht sofort und parkten den Bus in einer Nebenstraße. Das konnte doch nicht der SP sein. Zu Fuß machten wir uns auf, die Umgebung zu erkunden. Ich sprach einfach einen Spanier an, ob es hier einen SP gäbe. Er zeigte auf die Mauer und meinte, dass dahinter ein großer Platz wäre. Wir liefen weiter und siehe da , die GPS Koordinaten waren falsch gewesen. Wir holten den Bus und konnten um 21 Uhr endlich den Fernseher anstellen. (37°19’45″N,5°25’26″W)

Sa. 12.11.   Wir hatten ruhig geschlafen. Auf dem Platz sprach ich einen Spaziergänger an und fragte nach einer Kooperative, da wir Olivenöl kaufen wollten. Ich musste mehrere Male Passanten nach der Adresse fragen, ein freundlicher Spanier schließlich ührte uns dann mit seinem PKW zu der Kooperative. Hier bekamen wir das Öl und regionales Gemüse. Dann ging’s weiter Richtung Südosten. Das Wetter wurde immer besser, sonnig, gefühlte 25 °. Es war erst kurz nach 16 Uhr, als wir überlegten, bei Carrefour in Cartagena einzukaufen und , tanken (101 ct/l). Es dauerte doch länger, bis wir es fanden u sodass wir uns zum Übernachten einem SP in Puerto de Mazarrón aussuchten. Ich hatte allerdings vergessen, dass Puerto auf der anderen Seite der Bergkette lag. Nach 5 km auf bezahlter Autovia (3,75 €) begann dann die Kurbelei, um über den Berg zu kommen. Ich ergab mich meinem Schicksal und spulte die Strecke ab. In Puerto angekommen, war es dunkel und wieder kein SP an den angegebenen Koordinaten. Wir parkten den Bus und erforschten zu Fuß die Umgebung. In einer Nebenstraße fanden wir Parkplätze am Straßenrand, die akzeptabel erschienen. Beim Rückweg zum Bus sprach ich einen Spaziergänger an, der konnte gut Deutsch und sagte uns, dass ganz in der Nähe seiner Wohnung häufig Womos stehen würden. Wir folgten ihm und fanden eine Straße mit breiten Randstreifen, ideal zum Übernachten. Wir holten unseren Bus und hatten wieder einen ruhigen Abend. (37°33’50″N,1°15’46″W)

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So. 13.11.   Als ich aufwachte schien wie selbstverständlich die Sonne, wir waren ja in der sonnenreichsten Region in Spanien. Nach dem Frühstück machten wir einen Spaziergang durch den Ort, die Saison war vorbei, der Strand leer. Wir genossen die angenehme Atmosphäre. Beim Gang entlang des Strands fanden wir auch den in der Karte verzeichneten SP, der allerdings jetzt für Womos gesperrt war.

Lory konnte sich an den CP in Bolnuevo (37°33’47″N, 01°18’14″W), auf dem wir im Jahr zuvor gewesen waren, nicht mehr erinnern. Wir fuhren also hin, parkten den Bus am Eingang und marschierten über den Platz zum Strand. Der CP war ziemlich voll, nur vereinzelt freie Plätze. Nee, uns war das hier alles zu eng. Wir fuhren also weiter. Gegen 14 Uhr erreichten  wir den CP in La Manga und konnten uns auf dem Platz M111 niederlassen. Die Sonne schien weiterhin und so wurden nach Installation sofort Tisch und Stühlchen herausgeholt. Wir waren angekommen und aalten uns erst einmal in der Sonne.  (37°37’30″N, 00°44’36″W)

14.11.   Den Tag verbrachten wir damit, auf dem CP ‚heimisch‘ zu werden. Montags, Mittwochs und Freitags gab es Tennistreff, Donnerstag war Tapa Tag oder es gab etwas Besonderes im Restaurant. Dazwischen wurde viel gelesen oder die Umgebung mit dem Fahrrad erkundet.

Frei. 18.11.   Heute wollten wir mal nach Cartagena fahren. Die Abfahrzeiten und die Haltestelle vor dem CP waren wie im Vorjahr. Nach einer 3/4 Stunde für 2,30 € /Person waren wir am Busbahnhof. Wie in den anderen Städten Portugals und Spaniens merkten wir sofort, dass die Saison vorbei war. Die Straßen waren leer. Wir ließen uns treiben, schauten hier und dort einmal hinein und aßen zum Abschluss hervorragend in einem kleinen Restaurant an der ‚Alameda de San Antón‘ . Müde, wie immer, erreichten wir dann den Busbahnhof, mussten nach der Heimfahrt jedoch noch von der ‚Playa Honda‘ zum CP laufen, da der Bus in Richtung La Manga nur hier hielt. Nun denn, wir ließen uns Zeit beim Gang am ‚Mar Menor entlang‘.

Sa. 19.11. – Mi. 30.11.    Die Tage auf dem CP  ‚La Manga‘ waren angefüllt mit Tennis, Sonnenbaden und kurzen Ausflügen in die benachbarten Dörfer, denn an jedem Wochentag gab es in einem anderem Ort einen Markt. Es war zwar im Prinzip immer das Gleiche und dennoch war es unterhaltsam, das Treiben zu beobachten und sich dort treiben zu lassen. Es gab immer irgend etwas besonders, sei es ein Stand oder ein Ereignis. Leider ging diese schöne Zeit zu Ende. Am 30. 11. lag ich noch in der prallen Sonne, zwischendurch füllte ich Frischwasser auf und packte schon mal die ersten Sachen ein. Nach dem Tennis wurden die Fahrräder aufgeladen und der Teppich eingepackt, denn in der Nacht war leichter Regen angekündigt. Wir waren wieder im Reisefieber.

Do. 1.12.   Der Abreisetag brach an. Als ob uns Spanien rausschmeißen wollte, begann der Morgen mit Regen. Nach Frühstück und Duschen verließen wir um 10 Uhr mit Wehmut den Platz. Danach rollten wir auf die freie Autovia und waren bald in Elche bei Carrefour zum Einkauf und Tanken (106ct/l). Schnell waren wir danach auf der  hier freien AP7 und es ging zügig voran. Inzwischen war auch die Sonne herausgekommen. Die endlosen Orangen- und Mandarinenplantagen glitten an uns vorbei. Zwischendurch sahen wir jetzt vermehrt Kaki Plantagen. Unterwegs wurde auf einem Rastplatz zu Mittag gegessen. Als Ziel des heutigen Tages hatte ich auf der Karte einen SP in San Andreu de la  Barca, ca. 25 km vor Barcelona ausgesucht. Wir erreichten den Ort gegen 20 Uhr, fanden jedoch zu den GPS Koordinaten nur eine Tankstelle. Hier erfuhr ich dann, dass ein freier Parkplatz gleich nebenan wäre. Ich ging zunächst rüber, sah mir den Platz an und nach einigen Wendemanövern war der Übernachtungsplatz gefunden. Der Verkehr brauste vorbei, uns war das egal, wir hatten den ersten Reiseabschnitt geschafft. (41°27’10″N,1°58’09″E)

Frei. 2.12.   Der morgendliche Verkehr weckte uns früh. Es war merklich kälter als im Süden Spaniens. Ich machte die Heizung an und danach das Frühstück. Die Sonne kam heraus, als wir auf die Ausfallstraße nach Barcelona einbogen. An einem Kreisverkehr erwischte ich die falsche Ausfahrt, befand mich so im stockenden  Verkehr in Richtung Zentrum. Bei der nächsten Abfahrt konnte ich den Fehler korrigieren und bald ging es in Richtung Gerona. In Figueras verließen wir die kostenpflichtige Autovia und waren bald an der Grenze. Von Ferne grüßten uns die schneebedeckten Pyrenäen. Le Perthus , der französische Grenzort, war voll von Menschen, die für das Wochenende einkauften. Perpignan kam in Sicht und wieder verfuhr ich mich, sodass wir uns plötzlich mitten in der Stadt und damit im Stau befanden. Unser Navi führte uns jedoch sicher zum Tanken (106,9ct/l) zu Carrefour.

Wie in den letzten Jahren fuhren wir an Beziers vorbei auf die freie A75 Richtung Clermont-Ferrand. Es begann zu dämmern, als wir die Brücke bei Millau überquerten. Irgendwann erschien mir unser Licht seltsam dunkel. Auf einem Rastplatz stellte ich dann fest, dass das linke Abblendlicht defekt war. Nun dann, da es etwas neblig war, stellte ich, zusätzlich die Breitstrahler an.  Gegen 20 Uhr fuhren wir an Clermond-Ferrant vorbei Richtung Vichy. Ich verließ die AB und fuhr die letzten 60 km auf National-und Landstraßen. Der Nebel wurde stärker, ich fuhr schwungvoll am Mittelstreifen entlang. Lory war die ganze Zeit sehr schweigsam, plötzlich brach es aus ihr heraus, dass sie es vor Angst nicht mehr aushalten könnte. Ich fuhr danach etwas langsamer. In meiner Stellplatz App hatte ich einen ganzjährig geöffneten SP nahe Vichy gefunden. Um 21 Uhr rollten  wir durch die Schranke  des ‚Riv‘ Air Camp‘ in Bellerive-sur-Allier. Es war sehr dunkel und wir machten nur wenige Womos auf dem Platz aus. Als ich ausstieg, um die Elektroleitung zu verlegen, bekam ich fast einen Schlag, denn es war deutlich unter 0°. Wir waren dennoch zufrieden, denn wir hatten die uns vorgenommene Strecke geschafft.   (46°6’55″N,3°25’50″E) 

Sa. 3.12.   Es war ungewohnt kalt, noch kälter als in der Nähe von Barcelona. Die Abfahrt nach dem Frühstück war problematisch, da sich die Schranke nicht sofort öffnen ließ. Nach mehrmaligem Anruf auf dem nebenan liegenden CP bekamen wir heraus, dass wir die 10€ Gebühr in einen mit dem Buskennzeichen versehenen Briefumschlag legen mussten und dann eine Codenummer bekamen, mit der sich die Schranke öffnen ließ. Nachdem diese Prozedur geschafft war, fuhren wir zunächst zum Tanken zu Carrefour. Die Tankstelle befand sich an ganz anderer Stelle als gedacht, so parkten und suchten wir zunächst vergebens. Zu aller Letzt war alles geregelt und wir wieder unterwegs. Bis Chalon sur Saone fuhren wir auf einer freien autobahnähnlichen Route, danach auf der mautpflichtigen AB. Vor Mulhouse überfuhren wir mit dem ‚Brummi‘ die 90 000 km Marke. Die  AB Strecke Chalon – Mulhouse kostete 27€ und lohnte sich, denn wir durchquerten den Elsass. Um 16 Uhr rollten wir auf den SP an der Therme in Bad Krozingen. Nach einmaligem Wechsel des Platzes hatten wir auch SAT Empfang. Wir brauchten etwas Bewegung und machten daher einen Spaziergang durch den Ort. Durchfroren kehrten wir danach in den noch von der Fahrt warmen Bus.  (47°55’04″N, 07°41’19″E)

So. 4.12.   Wir hatten hier freien Internetzugang und konnten daher nach dem Frühstück erst einmal alle Mails und Whatsapp Nachrichten abrufen. Um 11 Uhr besuchten wir die Therme. Sie wurde renoviert, daher war der Eingangsbereich sehr kalt, der Außenbereich jedoch schön warm. Wir probierten unterschiedliche Saunaformen aus und kamen dabei in eine meditative Klangschalenvorführung. War ok, ich konnte sie gut aushalten, obwohl es nicht so mein ‚Ding‘ ist. Nach 15 Uhr verließen wir die Therme und, da wir noch genügend Diesel im Tank hatten, verließen wir Bad Krozingen ohne zu tanken. Es ging stetig nach Norden. Ich hatte als nächsten Übernachtungsplatz diesmal einen Rastplatz an der AB gewählt, um am nächsten Tag schnell zum Adria Händler in Egelsbach zu kommen. Es bot sich der Rastplatz ‚Bergstraße Ost‘ an. Kurz nach 19 Uhr erreichten wir diesen. Die Heizung brauchten wir noch nicht anzumachen, denn der Bus war von der Fahrt noch warm. Ich entdeckte ferner, dass es auch hier einen freien Internetzugang gab. So hatten wir beide etwas bis zum ‚Tatort‘ zu tun. (49°41’25″N,8°36’15″E)

Mo. 5.12.   Ich wachte mehrere Male in der Nacht durch den ungewohnten AB Lärm auf. Es waren nur 45 km bis nach Egelsbach, wir standen also nach dem Frühstück bereits um 9:30 Uhr vor dem Firmengebäude in der Tor Einfahrt. Der Reparaturfall war rasch behoben und nach dem Tanken (111 ct/l) waren wir dann gegen 11 Uhr wieder auf der AB Richtung Siegerland. Die Sonne schien und wir kamen gut voran. Wir beschlossen, nach Bremen durchzufahren. Auf der Raststätte ‚Lichtendorf‘ gingen wir obligatorisch essen und packten danach unsere Sachen zum Ausladen zusammen. Gegen 17 Uhr rollten wir vor dem Haus vor, das große Ausladen begann. Gegen 19 Uhr war alles geschafft, ich fuhr den Bus ins Winterlager und war bereits gegen 20 Uhr  wieder zu Hause.  Gesamtstrecke    8090 km