Italien Herbst 2012

Die Reise im Frühjahr nach Italien hatte uns soviel Spaß gemacht, dass wir beschlossen, im Herbst die Ostküste Italiens zu bereisen.

So. 30.09.   Nach dem Frühstück holte ich den Bus vom Tennisparkplatz ab und fuhr in unsere Wohnstraße. Der Tag verging mit Laden des Busses. Um 17 Uhr waren wir auf der Straße. Auf dem Rastplatz  Allertal gab es dann das obligatorische Essen. Kurz vor 22 Uhr parkten wir auf dem Rastplatz  Hasselberg. Nach TV und Wein ging’s ins Bett. (51°02’07″N,09°29’11″E)

Mo. 01.10.  In der Nacht hatte ich schlecht geschlafen. Der Morgen war zunächst mit einem Schrecken verbunden. Der Kocher funktionierte  nicht. Ursache war, dass die Ventile noch geschlossen waren, ich hatte die Taster an der Gasflasche nach dem Austausch nicht lange genug gedrückt.  Ziel heute war zunächst Ulm, da wir dort noch diverse Sachen einkaufen wollten. Wir fanden den Parkplatz in der Nähe des Sportzentrums und fuhren  mit den Rädern in die Stadt. Dort wurden alle Besorgungen erledigt und danach fuhr ich allein sofort zurück, da ich vergessen hatte, den Kühlschrank auf Gasbetrieb umzustellen. Danach ging’s  dann nach Nesselwang, hinter Kempten. Der Stellplatz war ziemlich voll, im  oberen Teil fanden wir noch einen Übernachtungsplatz. Wir verlebten eine ruhige Nacht.   (47°37’12″N,10°29’53″E)

Die. 02.10.  Der Morgen war grau und kalt,  die ersten Wanderer jedoch waren schon unterwegs. Wir mussten etwas tanken. Auf meiner App hatte ich im Ort eine Tankstelle entdeckt und war beruhigt.  wir wollten erst in Landeck, in Österreich,  volltanken. Daneben fanden wir einen Supermarkt, in dem wir alles Notwendige einkauften. Vor Dunkelwerden um 19 Uhr erreichten wir den von früheren Reisen bekannten StellPlatz in Colico. Gegenüber dem Frühjahr war er vergrößert worden. Lory fing sich die ersten Mücken ein.  (46°08’21”,09°22’22″E)

Mi. 03.10.  Da kein Wind zum Surfen war, verwarfen wir das Bleiben am Comer See. Über die kurvige Küstenstraße, später dann über die Tunnelstrecke nach Lecco erreichten wir Randbezirke von Mailand  und waren gegen 15:30 Uhr in Fidenza. Auf dem Parkplatz vor dem Village wurde zunächst Mittag gemacht und gestärkt marschierten wir los. Wir gaben uns als Abfahrtzeit 17 Uhr, merkten jedoch nach einigen Einkäufen, dass alles so nicht klappte. Endlich um 18:30 Uhr rollten wir wieder auf der Autostrada gen Bologna. Es war dunkel, als wir die Autostrada verließen. Das Navi führte uns hin und her. Bei einigen Straßen war die Richtung der Einbahnstraße geändert worden. Dann bogen wir zum CP ein und fanden ihn geschlossen vor. Was nun? Auf der Suche nach einer Wende- bzw. Übernachtungsmöglichkeit stellten wir fest, dass dieses nicht der gesuchte CP  ‚Cittá di Bologna‘ war, denn der befand sich hinter einer Wegbiegung und war offen!! Rasch fanden wir einen fernsehgeeigneten Platz und saßen um 20:30 gemütlich vor dem Fernseher. Am Abend gab es Fußball, somit ging ich erst spät  zu Bett,  Lory war schon vorher in der ‚Falle‘.  Ich schwitzte zum ersten Mal auf dieser Reise, schlief jedoch recht gut. (44°31’27″N,11°22’27″E)

Do. 04.10.  Es wurde warm im Bus, als wir frühstückten. Für 2 € gab es hier ein Passwort für den WiFi Zugang und kurz darauf hatte ich alle Mails auf meinem Netbook. Gegen Mittag nahmen wir dann die Räder herunter und es ging zum Shoppen in die Stadt. Ich ließ mir zur Sicherheit nochmals den Plan für die Fahrradtour in die Stadt ausdrucken. Wie sich zeigte, war aber alles wohlbekannt. Das Wetter war nicht zu warm, die Stadt wirkte zum Teil schon herbstlich. Mein zweiter Eindruck von Bologna war ernüchternder als beim 1. Besuch im Mai. Es sah jetzt alles etwas verfallener aus. Auf dem großen Platz war eine Veranstaltung mit Aufführungen. Wie wir später merkten, war an diesem Tag irgend ein Feiertag, wir konnten also nicht im Supermarkt einkaufen. So setzten wir uns in einer Seitenstraße in ein Bistro und tranken Bier, zu dem kleine Snacks serviert wurden. Es dämmerte leicht als wir zurückfuhren, zurück an den ‚Bordsteinschwalben‘ vorbei, die offensichtlich ein gutes Geschäft machten. Abends gab’s wieder Wein und TV.

Frei. 05.10.  Wir wollten weiterfahren. Zunächst wurden nach dem Frühstück die Mails abgerufen und einige geschrieben. Lory hatte angefangen, einen Pullover zu stricken. Gegen 11 Uhr ging ich zur Reception, zahlte  52€ für 2 Tage, danach Duschen, Entsorgung und Wasserbunkern.

Gegen 12 Uhr verließen wir den schönen CP Richtung Ravenna. Das Navi führte uns diesmal über eine kürzere Strecke zur Autostrada. Schon bald (70 km) waren wir auf dem Parkplatz vor dem ‚Mausoleum des Theoderich‘. Nach dem Besuch wurde zunächst gut zu Mittag gegessen. Danach wollten wir die antiken Sehenswürdigkeiten der Stadt mit dem Fahrrad erkunden. Der Stadtkern lag ca. 3km von unserem Parkplatz entfernt. Bei der 1. Sehenswürdigkeit kauften wir ein Ticket für 4 weitere und konnten so an Hand eines Planes die Stadt durchstöbern. Das, was uns in der ‚Basilica‘ erwartete, raubte uns den Atem. Mosaiken mit Goldsteinen verziert, dazwischen Marmor in allen Schattierungen und Musterungen, es war schon toll, was sich da alles bot. Um 17 Uhr war Schluss, die Museen schlossen, wir setzten uns wieder in eine Cafeteria zum Bier und genossen das Treiben auf der Straße. Gegen 18:30 brachen wir zum SP ‚Area Sosta Camper‘ auf, der lt. der Womo Unterlagen am Meer liegen sollte. Wir fanden jedoch einen großen Rasenplatz mit 6 Womos vor. Zunächst machten wir einen Spaziergang zum Meer. Auf der Reede weit vor dem Strand ankerte ein großes Kreuzfahrtschiff. Durch die Lichter erschien es wie ein Dorf auf einem Berg. Wir waren in guter Stimmung, getrübt wurde das Ganze durch Mücken, die Lory plagten. Käse, Wein und TV entschädigten und beschlossen den Abend. (44°32’57″N,12°16’46″E)

Sa. 06.10.  Nach dem Frühstück wechselten wir den Platz auf dieser Wiese, um den Mücken ein wenig zu entkommen. Lory zählte Maschen und strickte. Heute war San Marino angesagt. Ich ging zum Strand und fotografierte. Das gestern bei Nacht entdeckte Kreuzfahrtschiff entpuppte sich bei Tage als Bohrstation o.ä. Vom Strand aus gelangte ich auf den CP ‚Classe‘. Dort wurden Wohnwagen mit festen Holzhäusern ummantelt, wohl um Ferienhäuser zu erstellen. Auf dem Rückweg zum Bus bekam ich in einem kleinen Laden deutsche Zeitungen,  Mückenspray und ein paar Lebensmittel. Lory war dann soweit fertig, sodass wir Richtung Cesenatico aufbrachen. Der Ort war enttäuschend, sodass wir weiter nach Süden fuhren. Kurz darauf entdeckten wir einen riesigen Supermarkt, wo wir Lebensmittel, eine Batterie für Lorys Uhr bekamen und zudem noch günstig tanken konnten. Kurz vor Rimini ging’s dann hoch Richtung San Marino. Der freie SP war schnell gefunden. Wir wechselten einmal den Platz, um TV Empfang zu haben. Zuerst wollten wir sofort zur Burg hoch steigen, dafür war es jedoch zu spät. Der Abend verlief, wie gewohnt. Ich schlief gut, Lory kämpfte mit den Mücken. (43°56’03″N,12°26’44″E

07.10.  Heute ging es auf die Burg San Marinos. Vom Anstieg nahmen wir Abstand und wählten den einfacheren Weg mit der Seilbahn. Oben ließen wir uns vom Besucherstrom führen. Es war Sonntag und daher waren viele Familien unterwegs. San Marino war als Gesamtheit eine Attraktion. Nach einer Stunde hatten wir genug und fuhren mit der Seilbahn wieder abwärts. Unsere Fahrt mit dem Bus war nach wenigen Biegungen zu Ende, wir befanden uns in einem Straßenradrennen. Im Schritttempo, da bergaufwärts, bewegten wir uns Richtung Rimini. Auch das war irgendwann geschafft, es ging weiter Richtung Süden. Die Bahnlinie von Ravenna nach Bari verhinderte Großteils  die Zufahrt zum Strand. Irgendwann fanden wir doch einen und konnten an der Strandstraße zu Mittag essen. Es gab wieder Fisch mit Salat.  Lory hatte ein Outlet Center gefunden, das sie gerne am nächsten Tag besuchen wollte. So wählten wir einen SP aus, der in der Nähe dieses Centers lag. Dieser entpuppte sich als ein ungemütlicher Lagerplatz, wir fuhren also weiter. Den 2. Platz konnte unser Navi nicht finden, der 3. in Altidona schließlich lag etwas in den Bergen und mit dem waren wir zufrieden. Nach einem Marsch durch das malerische Dorf saßen wir danach bei Wein in unserem ‚Brummi‘. Lory strickte, ich schrieb am Tagebuch, beide warteten wir auf Tatort. Es war ruhig und trocken. Früh ging’s ins Bett. (43°06’23″N,13°47’32″E)

08.10.  Nach dem Frühstück gaben wir die GPS Daten des 1. Outletladens ein, den Lory gefunden hatte. Er lag etwas im Landesinneren, wir ließen das Navi gewähren und wurden so durch die bergige Landschaft des Marche geführt. Wir fanden jedoch nichts, das uns gefiel. So ging es weiter zum 2. Laden. Die Suche gestaltete sich äußerst schwierig, erst nach mehrmaligem Nachfragen auf der Straße gelangten wir zu einem Nobelladen erster Güte. Innen nur betuchte Leute, die gerne 500€ für einen Mantel ausgaben, der, so Lory, sonst das Doppelte kostete. Das war aber auch nichts für uns, also weiter runter zur Küste. Da die Landschaft langweilig wurde, entschlossen wir uns, auf der Autostrada weiter zu fahren. Am späten Nachmittag fuhren wir auf den Parkplatz in Termoli, um die alte Kathedrale  und die Altstadt zu besichtigen. Am Hafen hätten wir auch übernachten  können, jedoch wollte Lory nach dem Rundgang durch die Altstadt weiter.

In Marina di Chieuti fanden wir schnell den beschriebenen SP und dazu 2 Womos mit netten Leuten, mit denen wir sofort ins Gespräch kamen. Abends gab’s diesmal Wurst und Käse und Wein. Nach dem Krimi schaute ich mir noch einen Film von meiner Festplatte an. Lory war schon früher ins Bett gegangen. (41°55’20″N,15°09’52″E)

Die. 09.10.  Nach dem Frühstück kamen wir mit den Nachbarn ins Gespräch. Sie gaben uns einige Tipps zu Stellplätzen im Gargano. Gegen Mittag kamen die Fischer vom Fang zurück. Ich wurde losgeschickt, einen Fisch zu kaufen. Einem der Fischer, der natürlich in Stuttgart bei Mercedes gearbeitet hatte, machte ich verständlich, dass er mir den Fisch ausnehmen sollte, was er auch bereitwillig machte. Am frühen Mittag fuhren die Nachbarn weiter nach Norden, wir blieben weiter am Strand. Nach kurzem Mittagessen ging’s dann Richtung Gargano. Wir rollten wieder auf der Strandstraße parallel zur Bahnlinie. Zunächst war die Landschaft eintönig flach. Kilometerweise Felder für irgendwelche Gemüsearten. 25 km vor Peschici, unserem heutigen Zielort wurde es gebirgig. Enge Kehren, danach ein gerader, steiler Anstieg. Und dann plötzlich dieses mahlende Geräusch hinten am Bus. Ich stoppte auf einem geraden, nur leicht ansteigenden Straßenabschnitt. Der Reifen fahrerseitig hinten war ‚platt‘. Lory holte die Warnwesten heraus, ich suchte den Wagenheber. Gottseidank war er dort, wo ich ihn vermutet hatte, wir hatten ihn ja noch nie gebraucht. Dann begann für mich die Suche nach einem Punkt zum Aufbocken des Busses. Mit unbehaglichem Gefühl, da es nur einen kleinen Auflagepunkt gab, setzte ich den Wagenheber unter die Blattfeder und hob ganz vorsichtig den Bus hoch. Endlich war das Rad frei. Vorsichtig montierte ich das Reserverad und mit Aufatmen konnte ich endlich die Radmuttern anziehen. 10 km weiter fanden wir vor Peschici den CP ‚Bellariva‘ und darauf einen schönen Platz. Die Kabeltrommel wurde aus gerollt und bald saßen wir bei Wein und TV. Da hatten wir wieder Glück gehabt, dass der Radwechsel in einem geraden und breiten Straßenabschnitt durchgeführt werden konnte. Auf dem schönen großen CP waren erstaunlicherweise  nur 5 Wohnmobile. Bevor die Sonne unterging, machte ich einen Spaziergang zum Strand runter. (41°56’41″N,16°01’27″E)

Mi. 10.10.  In der Nacht und in den frühen Morgenstunden regnete es. Der Morgen war bewölkt. Wir frühstückten drinnen und danach überlegte ich, was ich mit dem defekten Reifen anfangen wollte. In der Nähe des CP war eine Tankstelle mit angeschlossenem Reifenhandel. Zunächst jedoch wollte ich zum ersten Mal in diesem Jahr im Meer baden. Der schöne Sandstrand und das saubere Wasser luden dazu ein. Erfrischt kam ich nach einiger Zeit raus und nach dem Abduschen rollte ich den Reifen zur Tankstation. Der Tankwart sprach etwas Deutsch und versprach beim Lieferanten zu erfragen, ob der spezielle Conti Reifen zu erhalten sei. Nach meiner Rückkehr eine Stunde später, erfuhr ich dann, dass der Reifen nicht verfügbar war. Also kaufte ich einen gebrauchten Reifen mit richtiger Größe, der wurde als Reservereifen aufgezogen und ausgewuchtet, alles  für 30€. Am frühen Nachmittag wollten wir endlich den neuen Gasgrill ausprobieren. Während Lory den gestern gekauften Fisch vorbereitete, baute ich den Grill zusammen und versuchte herauszubekommen, was wofür zu verwenden war. Irgendwann, nach 20 Min. Grillzeit öffneten wir voller Erwartung die Alufolie und waren nach erstem Probieren begeistert. Der Fisch mit Reis war ein voller Erfolg. Einzig der Abwasch danach dauerte länger. Während Lory mit dem Strickmuster kämpfte, konnte ich draußen in der Sonne weiter mein Buch lesen. Am späten Nachmittag gingen wir am Strand entlang, über die Treppen in den Ort und durchstöberten zunächst die Altstadt. Als wir schon etwas enttäuscht waren, dass es kein Leben im Dorf gab, öffneten sich die zunächst engen Gassen und siehe da, es gab Plätze mit Bäumen, Bänken und Leben. Am Ende der Hauptstraße fanden wir auch den Supermercado und einen kleinen Obst- und Gemüseladen. Vollbepackt kehrten wir zu unserem Bus zurück. Abends genossen wir dann unseren neuen Wein.

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Do. 11.10.  Das schöne Wetter hielt an. Nach dem Frühstück stieg ich aufs Dach, reinigte die Solarpanells und holte das Surfboard herunter. Gewappnet mit Bürste und Reinigungsschwamm ging’s zum Strand und dort wurde der Dreck von 13 Jahren heruntergeschruppt. Am frühen Nachmittag ging’s wieder nach Peschici, diesmal mit Netbook und Handy, da man uns erzählt hatte, dass mehrere freie Hotspots im Ort sein sollten. Außerdem brauchten wir ein paar Lebensmittel. Der Hotspot, den wir zunächst fanden, war gesichert, der Supermercado geschlossen. 1998 gewann eine Tippgemeinschaft von 99 Spielern aus Pescici im Lotto die Rekordsumme von 63 Milliarden Lire (32 Millionen Euro). In Italien ist „Peschici“ seitdem ein Synonym für unverhofftes Glück. Dieses merkte man dem Ort an, denn überall war investiert worden und alles war sehr sauber und aufgeräumt. An einer der Straßen waren diverse moderne Skulpturen aufgestellt. Etwas weiter am Hauptplatz war eine Bar, in der wir ein Passwort für den Internetzugang bekamen. Wir bestellten ein Bier und bekamen dazu Brot mit Olivenöl, Wurst und Käse. So konnten wir in Ruhe unsere Mails und die Wetterberichte für die nächsten Tage abrufen. Lory hatte zwischenzeitlich die fehlenden Lebensmittel besorgt. Es war ziemlich dunkel, obwohl erst 19 Uhr, als wir am Bus angelangten. Der Abend verlief, wie gewohnt.

Frei. 12.10.  Wir wurden in der Nacht mehrfach von niederprasselndem Regen geweckt. Lory klagte am Morgen dann  wieder über die Gelenkschmerzen, Sodbrennen, Schulterschmerzen. Sie hatte also nicht gut geschlafen. Der Regen setzte sich am Vormittag mit Unterbrechungen fort, so wurde der Tag etwas vertrödelt. Nachmittags schälte sich etwas die Sonne durch die Wolken. Es war nicht kalt, sondern nur eben feucht. Da wir beide keine Lust hatten, ins Dorf zu gehen, wurde die verbleibende Zeit draußen bei Wein und Lesen verbracht, bis es eben kalt wurde und TV rief. 

Sa. 13.10.  Wir hatten beide relativ gut geschlafen. Ab und zu schaute etwas Sonne durch. Der Vormittag wurde ‚verdaddelt‘, ab und zu auch in der Sonne. Mittags ging’s hoch ins Dorf, wie immer  kamen wir außer Atem und heftig schwitzend beim Supermercado an und tätigten zuerst unsere Einkäufe. Der Zugang zum Internet verlief ohne Probleme und so konnte ich Mails und ein paar Seiten herunterladen. Schwer beladen machten wir uns auf den Heimweg. Nach dem Mittagessen beschloss ich, nach langer Zeit mal wieder zu surfen. Es war alles schon arg mühselig. Die Surfschuhe waren zu eng, der Gabelbaum war zu kurz, die Mastfußverlängerung zuerst zu lang eingestellt, und als ich endlich im Wasser stand, schlief der Wind ein. Ich hampelte etwas auf dem Board rum, das aufsteigen, fiel mir gottseidank etwas leichter als beim letzten Mal an der Ostsee, jedoch nach kurzer Zeit gab ich auf und brachte Board und Segel an Land, duschte und reinigte unser WC. Ich hatte mir außerdem beim Kartoffelschneiden ein großes Stück vom Daumen abgehobelt und das Blut suppte durch das Pflaster, das störte ungemein. Bevor der Abend eingeläutet wurde, ging ich zu Reception und wollte   die 5 Tage auf diesem schönen CP bezahlen. Leider war niemand da, so verschob ich es auf den nächsten Tag. 

So. 14.10.  Der Himmel war stark bewölkt , daher drängte ich nach dem Frühstück, zuerst das Board und Masten aufzuladen. Es blieb trocken, ich konnte das Aufladen auf dem Dach ruhig erledigen. Danach kam die Sonne raus. Ich bezahlte den Platz und kaufte noch eine Flasche Olivenöl, das, wie Lory sagte, hervorragend war. Der Platz war für den geringen Komfort teuer  (19 € incl. Strom).  Ich konnte Frischwasser auffüllen, einen Brauchwasserabfluß gab es nicht. Außerhalb von Peschici fanden wir eine offene Tankstelle, wo ich nach dem Tanken den Luftdruck an allen  4 Reifen kontrollieren konnte. Weiterhin gab es hier eine Möglichkeit das Abwasser abzulassen. In Vieste, unserem nächsten Ziel, fuhren wir zunächst zum Strand und parkten dort an der Strandstraße. Zu Fuß gingen wir durch kleine malerische Gassen hinauf zum Kastell. Dort hatten wir einen wundervollen Blick über die Bucht, an deren südlichen Ende sich der CP  ‚Sosta Camper Eden blu‘ befand. In einem großen Bogen ging’s wieder zurück zum Bus und darauf steuerten wir den besagten CP an. Hier fanden wir die Nachbarn aus Peschici wieder. Der CP war einfach und preiswert (13€) und wies alles auf, was wir brauchten.  Die Sonne wärmte, und danach, nachdem wir uns eingerichtet hatten und gegessen hatten, machten wir einen langen Spiergang entlang am langen, weiten Strand. Man merkte den Herbst, denn der Strand war leer und voll von angeschwemmtem Plastikmüll. Die Bäche, die aus den Bergen kamen, waren sauber und kalt, deutlich kälter als das Meer. Abends gab’s dann einen spannenden Tatort, bei dem ich jedoch zeitweise einschlief, sodass mir das Ende etwas merkwürdig erschien. (41°51’33″N,16°10’27″E)

Mo. 15.10.  Nach dem Frühstück wurde zunächst der Bus bewegt, denn Lory wollte morgens wenn möglich in der Sonne sitzen. Danach stellte ich voller Schreck fest, dass die SAT-Anlage nicht reagierte. Ebenso keine rote Signalleuchte. Na ja Sicherung dachte ich mir, das wollte ich später erledigen. Zunächst ging es zum großen Markt, der heute auf dem Parkplatz, an dem wir gestern standen, stattfinden sollte. Der Markt war riesig groß und der Chic der Klamotten war deutlich besser als auf entsprechenden Märkten in Spanien oder Deutschland. In der letzten Reihe fanden wir süße Gebäck und Käse. Auf dem Rückweg ging’s zum Frucht- Gemüse Markt und zum Schlachter.  Nach einigem Hin- und Her fanden wir die Strandstraße Bald darauf waren wir wieder beim Bus. Das Problem mit der SAT-Anlage hatte sich von allein erledigt, die rote Leuchte war wieder an.  Ich setzte mich aufs Fahrrad, um noch Rotwein zu besorgen, denn der hatte nicht mehr in die Tasche gepasst. Als ich beim Supermercado eintraf, stellte ich fest, dass er erst eine Stunde später geöffnet wurde, also zurück. Beim 2. Anlauf war ich eine Viertel Stunde zu früh, so erkundete ich  die Umgebung. Der Nachmittag und Abend verlief gewohnt.

Die. 16.10.  In der Nacht hatte uns mehrfach der Regen geweckt, der Morgen versprach jedoch einen sonnigen Tag. Da es noch etwas kühl war, gab’s das Frühstück im Bus. Am Vortag hatte man uns gezeigt, wo wir Fisch kaufen konnten. Der erste Versuch mit dem Grill hatte uns mutig gemacht. Als fuhren wir vormittags los, kauften zunächst 4 mittel große Fische, danach Gemüse und zu aller Letzt suchten wir die Tourist Information auf. Dort bekamen wir einen Stadtplan und den Hinweis auf WiFi Plätze. Für 1€ konnte ich die Mails und sonstigen Infos herunterladen. Lory brachte die gekauften Sachen zum Bus derweil ich Fotos vom Strand machte. Danach wurde wieder der Grill ausgepackt und die Fische, die Lory vorher ausgenommen hatte, gegrillt, wieder in Al-Folie. Nach dem Abwasch ging’s zum Strand, ich sprang in die Wellen, Lory las. Am Abend schaute ich Fußball, derweil Lory strickte. Ich ging ins Bett, während sie noch las.

Mi. 17.10.  Der strahlende Morgen ließ uns zum 1. Mal draußen frühstücken. Ich fuhr zum Supermercado. Nach meiner Rückkehr wurde die Sonne beim Lesen genossen. Nach dem Essen beschloss Lory, an den Strand zu gehen. Spontan entschloss ich mich, zu joggen. Längs der Straße lief ich bis zum Kreidefelsen und zurück, exakt 4 km, mit vielen Zwischenstopps. Meine Hüftgelenke schmerzten im steigenden Maße. Da Lory bei meiner Rückkehr noch nicht da war, sprang ich ins Wasser, um mich abzukühlen. Kurz darauf kam sie und wir grillten dann die Spieße.

Do. 18.10.  Sonne!! Nach dem Frühstück, beim Einräumen in den Kühlschrank, bemerkte Lory, dass das Tiefkühlfach stark vereist war. Die Klappe zum Tiefkühlfach war einseitig abgebrochen. Mit einigen Schauben konnte ich relativ schnell diesen Schaden beheben. Das Scharnier war jetzt stabiler als zuvor. Mittags gab’s dann die zweite Hälfte der Spieße, diesmal in der Pfanne gebraten und danach ging’s mit Strandsachen und Büchern an den schönen leeren und weiten Strand. Gegen 17:30 Uhr begann es zu dämmern, ich ging noch einmal ins Wasser und genoss das zwischendurch  lauwarme Wasser. Das war eben der Vorteil von Flachwasser. Leider zu spät begannen wir mit den Vorbereitungen des Grillabends. Lory hatte am Morgen Tintenfische und Garnelen gekauft. Wir entschieden uns, die Tintenfische kleinzuschneiden und ohne vorherigem Kochen auf die Grillplatte zu legen. Das erwies sich als Fehler, denn zuerst musste das Wasser der Tintenfische verdampfen, bevor sie gegrillt werden konnten. Die Garnelen  konnten rasch auf der Platte in Öl gegrillt werden und schmeckten auch sehr gut, die Tintenfische schmeckten wie Gummi. Na ja, das Ganze war den Versuch wert. Nächstes Mal wird vorgekocht. Es war schon dunkel, als ich den Abwasch erledigen konnte.

rei. 19.10.  Sonne, jedoch Frühstück drinnen. Danach kaufte Lory einen Fisch für das Abendessen und sonstige Sachen im Supermercado. Der kühle Wind aus aus dem Westen ließ uns manchmal richtig erschaudern. In der Sonne war es herrlich warm. Ich begann  das Trinkwasser aufzufüllen. Nach einem Käsebrot strickte Lory weiter und ich machte Archivarbeit. Gegen Mittag verzog sie sich zum Strand, ich war unschlüssig, folgte ihr jedoch nach einiger Zeit. Das war immer die Entscheidung, am Bus konnte man bequemer sitzen und lesen, jedoch waren die Fliegen unerträglich, am Strand war es umgekehrt, keine Fliegen, jedoch unbequemes Lesen. Am späten Nachmittag wurde es kühl, wir verzogen uns zum Bus und ich bereitete den Grill für unser Abendessen vor. Danach verlief alles wie üblich.

Sa. 20.10.  Samstag, Bundesligaalltag. Zunächst Einkauf im Ort und dann ab 15:30 Uhr hörte ich über SAT RB 1. So zog sich der Samstag hin. Abends sah ich dann alles im Sportstudio ab 23 Uhr. Lory schlief schon lange.

So. 21.10.  Heute waren wir 3 Wochen unterwegs, uns erschien dieses schon wieder endlos lang. Gleichzeitig war es das Bergfest unserer Reise. Mit dem Wetter hatten wir es richtig gut getroffen. Auf der abendlichen Wetterkarte sahen wir Spanien und Deutschland im Tief, während Italien und der Balkan im Hoch lagen. Nachmittags gab es zum 1. Male in Italien Spaghetti Bolognese. Abends dann eben Tatort, Wein und Käse. Danach sah ich mir noch einen 2. Krimi von der Festplatte an.

Mo. 22.10  Morgens, wie immer, Sonne, die anfangs zögernd, später ab 9 Uhr herrlich warm . Lory holte mit dem Fahrrad Brötchen, während ich draußen das Frühstück zubereitete. Auf dem Markt wurden in letzter Minute, kurz bevor sie schlossen, Gemüse, Früchte und Fisch eingekauft. Der Fischer nahm sie aus, entschuppte sie, säubern musste ich sie später.  Am Nachmittag gab es dann wieder ein köstliches Fischessen. Nachmittags las ich meinen Krimi zu Ende, häufig unterbrochen von nervigen Fliegen, die ich mit der Klatsche verfolgte. Lory lag derweil am Strand, kehrte jedoch auch bald ‚verbogen‘ vom Liegen zurück. Um 17 Uhr, als die Sonne so langsam verschwand, wurde es kühl, so wie in Portugal, sagte Lory. Abends verpassten wir die Wetterkarte, da die SAT-Anlage immer wieder den Satelliten neu suchte. Schließlich, endlich, wurde er gefunden, wir konnten wenigstens den Film anschauen. Mit dem neu installierten Audiokabel hatten wir jetzt den Komfort, den Ton mit dem Autoradio zu hören. Somit brauchen wir den Ton im TV nicht mehr so laut zu stellen und konnten dennoch die Sendungen gut verstehen.

Die. 23.10.  Heute fuhr ich zum Supermercado und holte Brötchen. Lory hatte derweil drinnen das Frühstück zubereitet. Es war noch kühl. Ich machte Archivarbeit und radelte dann allein in den Ort. Ich fand Ricardo, das Haushaltswarengeschäft in Vieste. Am Nachmittag joggte ich noch einmal und sprang danach ins Wasser. Es war kühler als an den Vortagen, dennoch erfrischend. Der Nachmittag und der Abend verliefen in gewohnter Weise.  

Mi. 24.10.  Ich fuhr nach dem Frühstück in den Ort und kaufte Fisch und Brötchen. Wir wollten eigentlich gemeinsam  in den Ort fahren, Lory ging statt dessen zum Strand, um den Fliegen zu entkommen und dann um 14 Uhr ging’s zum Grillen zum Bus. Der Nachmittag verlief in Ruhe und am Abend wurde dann die Champions League angeschaut. Witziger weise verpassten wir wieder die Wetterkarte, da genau wieder in diesem Augenblick die TV-Verbindung gestört war.

Do. 25.10.  Heute war es etwas bedeckt, nicht kühl. Ich wartete zunächst auf den Fischhändler, fuhr aber dann doch  zum Brötchenholen los. Nach dem Frühstück noch ein kleiner Schnack mit den Nachbarn aus Gifhorn und dann begannen die Hausaufgaben, denn morgen wollten wir abreisen. Uns war ein neuer Supermercado empfohlen worden, den Lory und ich anfuhren. Tasche und Rucksack waren voll gepackt, ich fuhr zurück und lud die Sachen in den Bus. Nachmittags saßen wir mit den Nachbarn zum Klönschnack bei Kaffee & Kuchen und danach gingen wir (außer Lory) zum letzten Mal ins Wasser. Es war Wetterumschwung angesagt.

Frei. 26.10.  Abreisetag für alle außer uns. Ab 11 Uhr waren wir allein auf dem Platz. Wir hatten viel Raum, um den sonnenreichsten und windgeschütztesten Platz zu finden. Ich fuhr zum Einkaufen, Lory strickte bzw. las. So wurde der Tag ‚vergammelt‘. Abends gab es Fischfilets mit Bratkartoffeln, alles auf dem Grill. Das Erstellen des Gerichts erwies sich als schwierig, da zunächst die Kartoffeln nicht gar wurden. Das Ergebnis jedoch war sehr gut. Zuletzt kam noch unsere Außenleuchte zum Einsatz, denn durch die Kochprobleme hatte sich alles etwas verzögert.

Sa. 27.10.  Abreisetag für uns. Trinkwasser hatte ich am Vortag aufgefüllt, nach dem Frühstück war die Entsorgung dran. Nach dem Bezahlen fuhren wir zum Fleischer in den Ort. Dort wurde neben Schinken  auch gutes Olivenöl gekauft und danach ging’s hoch Richtung Monte St. Angelo. Inzwischen war die Sonne herausgekommen, in Vieste war es etwas diesig und windig gewesen. Der angefahrene Parkplatz in Monte St. Angelo war  leer, wir mussten jedoch mit der Besichtigung warten, da ein Regenschauer herunterkam. Dann ging’s runter zur Kirche und dort über Treppen zur ‚Grotte‘, in der ein Kirchenschiff untergebracht war. Sehr imposant alles. Lory wollte gerne den Beginn der Messe miterleben. Kurz vor 16 Uhr begann sie. Ungewöhnlich war einerseits ein recht alter Messdiener und andererseits eine weibliche Predigerin. Dann hatten wir genug gesehen und besuchten die Museen innerhalb der Grotten. Als wir dem Ausgang zugingen strömten uns die Massen entgegen. Draußen war es trocken jedoch windig und kühl. Wir machten wir noch einen Rundgang durch die Altstadt von Monte St. Angelo und kehrten nach einer halben Stunde zum Parkplatz zurück.

Zu unserem großen Erstaunen war der Platz jetzt voll von großen Reisebussen. Vorsichtig fuhr ich zum Ausgang, bezahlte 5€ und dann waren wir auf dem Weg nach San Giovanni Rotondo zum SP Sosta Camper ‚Coppa Cicuta‘, wo wir die Nacht verbringen wollten. Gegen 17 Uhr sah ich mehrere Womos auf dem Platz stehen. Wir stellten uns daneben.    (41°41’45″N,15°42’15″E)

So. 28.10.  Umstellung auf Winterzeit, dadurch gewannen wir am Morgen 1 Std., da wir meistens zu gleicher Zeit aufwachten. Nach Frühstück und Bezahlen entschieden wir uns gegen den Besuch der ‚Basilika‘ in San Giovanni Rotondo und fuhren weiter nach Rignano. Dort auf einer Aussichtsplattform hatten wir einen herrlichen Blick auf die Ebene, die sich am Gargano anschloss. Danach hatten wir als Ziel die Dolina ‚Cento Pozzi‘ eingegeben. Dieses sind  kreisförmige Einbrüche im Karstgebirge mit Brunnen.

Weiter ging’s nach Rignano und dann in atemberaubenden Kehren runter vom Gargano ins Flachland. Dort besichtigten wir zunächst das Kloster ‚San Leonardo di Siponte‘ mit dem herrlichen Löwentor (gottseidank war die Kirche offen) und danach von außen die Kirche ‚Santa Maria Maggiore di Siponte‘, denn diese war leider geschlossen. Nach einem kleinen Schwenk durch Gegen 14 Uhr auf unser nächstes Ziel, den CP  ‚Lido Salpi‘ in Manfredonia. Nach kurzem Umsetzen fand unsere SAT-Anlage den Satelliten, sodass der ‚Tatort‘ am Abend gesichert war.  (41°33’19″N,15°53’43″E)

Mo. 29.10.  Der Morgen begann mit etwas Regen, daher verzichteten wir auf Frühstück draußen. Wir beschlossen, einen weiteren Tag auf diesem schönen CP zu bleiben. Gegen 11 Uhr fuhren wir mit den Rädern in die Stadt, um die Sehenswürdigkeiten anzusehen. Manfredonia sollte nur 7 km entfernt sein. Die Fahrt gestaltete sich dann doch schwieriger und länger als gedacht. An der Tourist Information gab man mir einen Stadtplan und den Tipp, die alte Stadtmauer und das Castello zu besuchen. Die Sehenswürdigkeiten waren jedoch alle recht unscheinbar. Lory wollte nur noch zurück zum Bus. Wir kauften in einem Supermercado Obst und Gemüse ein und begannen danach die Rückfahrt. Dieses war anstrengender als die Hinfahrt, wir hatten Gegenwind. Dafür bekamen wir die berühmten Büffel zu sehen, aus deren Milch die bekannte Mozzarella gemacht wird. Am Ende hatten wir über 26 km abgestrampelt. Es war richtig kalt (so nach unserem Gefühl) geworden. So zogen wir uns in den Bus zurück und nutzen den Internetzugang.

Die. 30.10.  Heute wollten wir aber weiter. Da die Sonne rauskam, konnten wir die Matte und die nach dem Duschen nassen Handtücher trocknen. Lory hatte inzwischen Gefallen daran gefunden, mit ihrem Handy die aktuellen Wetterdaten abzurufen. In Ruhe packten wir alles zusammen und fuhren nach Manfredonia. Der Platz war der bisher beste und preiswerteste CP (12 €/Tag incl. Strom, WiFi)  gewesen. In Manfredonia fanden wir am Hafen einen Parkplatz (am Ende machte uns die Polizei aufmerksam, dass wir dort gar nicht stehen durften), besichtigten Kathedrale und die Umgebung des Hafens.

Noch ein kleiner Imbiss im Stehen und dann ging’s nach Süden Richtung Barletta. Auf der Suche nach einem SP fuhren wir den Strand entlang, fanden jedoch keinen geeigneten. Wir fuhren weiter nach Cannae della Battaglia. Dort auf dem Parkplatz vor der antiken Stadt Cannae wollten wir übernachten, jedoch zuvor besichtigten wir das antike Gelände. Das war richtig groß und imposant. Ich konnte mir vorstellen, dass Hannibal von hier oben die Schlacht geführt hat, obwohl der Ort mit der Schlacht historisch nicht gesichert ist.    (41°17’42″N,16°09’01″E).

Mi.31.10.  Die Nacht war fast schon gespenstisch ruhig.  Am Morgen weckten uns die vorbeifahrenden Autos. Der Morgen sah verhangen aus, zögernd kam die Sonne raus. Nach dem Frühstück beschlossen wir zunächst  nach Barletta reinzufahren, denn dort sollte es einige historische Sehenswürdigkeiten geben. Unser Navi führte uns durch  Gegenden, die von riesigen Feldern mit Olivenbäumen und Weinreben geprägt wurden. Zunächst konnten wir sehr günstig tanken (1,67 €/l), dann fanden wir am Strand den am Vortag gesuchten Parkplatz. Die Fahrräder wurden abgeladen und dann ging’s  zur Altstadt, hofften wir wenigstens. Wir landeten jedoch in einem etwas ärmlichen Viertel und plötzlich waren wir auf einem Markt, wo wir frischen Fisch kaufen konnten. Auf der Suche nach aktuellen deutschen Zeitungen fanden wir erst den Bahnhof, dann die Haupteinkaufsstraße (Corso Garibaldi) und zuletzt das ‚Castell‘ und den ‚Koloss‘, aber keine Zeitung. Da wir nun alles Sehenswerte gesehen hatten, fuhren wir zum Strand und damit zum Bus. Es begann leicht zu nieseln, als ich die Fische am Strand entschuppte und säuberte.

Weiter ging’s zum ‚Castel del Monte‘. Gegen 16 Uhr hatten wir den SP erreicht. Wir beschlossen, das Castel, da es anfing zu regnen, erst am nächsten Tag zu besichtigen und genossen den Nachmittag. Für 7 € hatten wir SP, Wasser und Strom und kostenlosen Shuttle zum Castel. Nach dem Essen begann die Abendunterhaltung mit Wein und TV. (41°04’36″N,16°16’29″E)

Sonne. Da ich bereits um 7:15 Uhr aufgestanden war, und mit dem Geschirr klapperte, war Lory bald wach, sodass wir bereits kurz nach 9 Uhr beim Shuttle Bus standen, der uns zum Castel del Monte brachte. Das Bauwerk ist gigantisch, wenn man das Erstellungsdatum (13. Jahrh.) betrachtet. Mich faszinierte die Geometrie dieser Anlage. An Hand vieler Konstruktionszeichnungen wurde detailliert das Bauwerk dargestellt. Nach unserer Rückkehr zum Parkplatz wurde Wasser gebunkert und danach ging’s nach Minervino. Dort konnten wir die Überreste eines Minerva Tempels besichtigen.

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Do. 01.11.  In der Nacht hatte es heftig geregnet. Gegen Morgen klarte es auf und zum Frühstück schien die Sonne.

Lory wollte speziell in dieser Gegend Olivenöl kaufen, es sollte besonders gut sein. Daher fuhren wir Richtung Canosa di Puglia. Und siehe da, auf der rechten Straßenseite sahen wir einen Olivensammelplatz einer Cooperative. Ich fuhr rauf, wir konnten miterleben, wie  eine Ernte abgeladen wurde, außerdem konnten wir beim Patron Olivenöl, Weiß- und Rotwein kaufen. Danach besichtigten wir frohgemut die antiken Tempelreste mit dem Museum. Weiter ging’s dann nach Tróia, wo wir in einem relativ kleinen Ort eine sehr große Kathedrale mit außen schönen Sandsteinverzierungen vorfanden. 

Es war nach 16 Uhr, als wir zum Zielpunkt des heutigen Tages, nach Lucera, aufbrachen. Es ging allerdings nur 20 km bergab. Dank unseres Navis fanden wir schnell das ‚Castel‘ (auch eins von Friedrich II). Lory sagte der große Parkplatz nicht so zu, beim zweiten war es zu windig, sodass wir zum ersten zurückkehrten. Hier wollten wir übernachten. Erst jedoch mussten wir uns von den vielen Besichtigungen am heutigen Tag erholen. Wir lasen beide im Tolino, ich wechselte früh zum TV. Statt Abendbrot gab es Kekse. (41°30’32″N,15°19’26″E)

Frei. 02.11.  Der Morgen begann wie fast immer, mit Sonne, zwar windig, aber eben sonnig. Ich schnürte nach dem Kaffeeaufsetzen die Schuhe und ging zum nahen Supermercado, um Brötchen zu holen. Nach dem Frühstück erkundeten wir das ‚Kastell‘. Riesengroß, aber alles etwas baufällig, es scheint wohl keinen hohen Rang in der Hierarchie mittelalterlicher Baudenkmäler zu haben, wie z.B. ‚Castel del Monte‘. Danach erkundeten wir den Ort und waren überrascht von vielen hübschen Details. Alles hatte jedoch, wie das ‚Kastell‘ einen etwas morbiden Charakter. Man merkt, dass an allen Ecken und Kanten das Geld fehlt. Wir setzten uns auf eine Parkbank in die Sonne und genossen unser Reise.

Lucera war der südlichste Ort unserer 2.Italienreise. Von nun an ging es zurück nach Norden. Nach ca. 100 km machten wir wieder Schluss, da wir noch etwas die Sonne genießen wollten und dabei den Fisch grillen mussten, der seit 2 Tagen im Kühlschrank lag. Wir wählten Petacciato, nördlich Termoli aus, wo wir auf der Hinfahrt am Hafen gestanden hatten. Zunächst standen wir am Ende des großen Parkplatzes. Wir packten die Stühlchen und den Grill aus. Ich installierte den Grill, Lory bereitete den Salat vor. Das Essen war wie immer köstlich. Danach wechselten wir den Standort, um den Mücken zu entgehen. Auf dem 2. Platz waren wir näher dem Strand, der Wind war stärker und somit weniger Mücken. Der Abend verlief wie gehabt, außer dass wir auf Gebäck verzichteten. (42°02’08″N,14°51’06″E)

Sa. 03.11.  Die Sonne lachte, als wir aufwachten. Den Vormittag ‚vergammelten‘ wir in der Sonne. Als ich einmal zum Strand ging, spürte ich beim Rückweg etwas unter meinen Sohlen. Als ich diese später betrachtete, waren sie voll gesät mit ‚Morgensternen‘, kleine mehrzackige Dornen. In mühevoller Kleinarbeit zog ich die dann einzeln mit den Fingern und dann mit einer Zange heraus. Gegen 12:30 ging’s dann los. Nach 10 km parkten wir an einem Einkaufszentrum und deckten uns für das Wochenende ein. Die Umgebung war gebirgig, also beschlossen wir die Weiterfahrt auf der Autostrada. Gegen 17 Uhr erreichten wir Porto Recanati, südlich Ancona. Die 1. GPS Adresse aus dem Stellplatzführer erwies sich als Flop, eine Wohnsiedlung. Also zurück. Der Parkplatz, den wir zuvor gesehen hatten, lag neben der Bahnstrecke, also auch nichts. Die 2. Adresse aus dem ‚Schulz‘ lag 7 km entfernt in den Bergen. Die Zufahrt zu dieser Adresse war eng und steil, der SP selbst aufgelöst. Also zurück zu einer Adresse in Porto Recanati. Dieser CP war ebenfalls geschlossen. Es war 18:30 Uhr und zu spät, um weiter zu suchen, also zwängten wir uns in die Einfahrt zum CP.   (43°26’45″N,13°39’24″E)

So. 04.11.  Nach dem Frühstück an dem etwas ungewöhnlichen Ort, machten wir zunächst einen kleinen Spaziergang zum Strand, um mal die Umgebung bei Tage zu betrachten. Der Platz bot sich für weitere Italienreisen an. Sodann ging es weiter in Richtung Rimini, Auf der Landstraße ging es wegen des sonntäglichen Verkehr sehr gemächlich voran.. Gegen 13:30 Uhr fanden wir ein riesiges Einkaufszentrum, das auch am Sonntag geöffnet hatte. Wir verweilten lange dort und nach dem Tanken waren wir erst gegen 15:30 Uhr ‚on the road‘, jetzt allerdings auf der Autostrada. Der Verkehr hier war dicht, zunächst Staus, später zähfließender Verkehr. Es wurde dunkel, als wir, diesmal von Süden her, in die Straße zum CP ‚Cittá di Bologna‘ in Bologna einbogen. Wieder verpassten wir die richtige Einfahrt und erst beim 2. Anlauf waren wir auf dem CP. Sofort aktivierte ich die SAT-Anlage, hatte aber keinen Empfang und so wechselten wir den Standplatz. Danach war alles ok. Lory bereitete das Essen vor, ich sah Sport im Fernsehen. Nach dem Essen gab es den Tatort, danach den 2. Krimi und den neuen Wein. Alles gut.  (44°31’27″N,11°22’27″E)

Mo. 05.11.  Als ich aufwachte lugte die Sonne etwas durch die Bäume, ich begann mit Frühstück. Dabei überlegten wir, erst am nächsten Tag weiter nach Norden zu fahren und heute in Bologna etwas herumzulaufen. Gegen Mittagfuhren wir mit den Rädern nach Bologna rein, vorbei wieder an den ‚Bordsteinschwalben‘. Strahlenblauer Himmel, wie für uns bestellt, begleitete uns. Es ging auf 13 Uhr zu, als wir die Innenstadt  erreichten. Wir ließen uns treiben und entdeckten neue Stadtteile. Auf einem gemütlichen Platz bekam Lory einen Capuccino und ich ein Kakaogetränk mit etwas Kaffeegeschmack, sehr gewöhnungsbedürftig. In einem Klamottenladen wurde Lory ‚fündig‘. Zuletzt setzten wir uns am Platz vor der Kathedrale in ein Café und bekamen jeder ein Bier. Dabei erhielten wir beide einen freien Internetzugang und konnten so unsere Mails abrufen. Danach ging’s mit den Rädern, noch bei Sonnenschein, zurück zum Bus. Gerade rechtzeitig, kurz vor 17 Uhr, waren wir wieder in gewohnter Umgebung und freuten uns auf Fisch mit Kartoffeln. Der Abend verlief dann in gewohnter Weise.

Die. 06.11.  Die letzte Nacht auf italienischen Boden verlief ruhig. Während Lory das Frühstück vorbereite, holte ich Brötchen und bezahlte die CP-Gebühr, teuer (26€/Tag), eben Bologna. Danach wurden die üblichen Abreisevorbereitungen getroffen. Gegen 11:30 Uhr waren wir ‚on the road‘, sonniges Wetter, ideal zum Reisen. Wir hatten zunächst die Autostrada ausgeklammert,  blieben auf der Nationalstraße, da Lory in Italien noch etwas einkaufen wollte. Vor Rovereto gab es eine größere Umleitung wg. Bauarbeiten, sodass wir nur langsam voran kamen. Wir fanden im Ort ein Einkaufszentrum. Lory ging allein los, ich las derweil im Bus, erschreckt und unterbrochen durch den oberhalb des Parkplatzes durchdonnernden Zug. Es war merklich kälter geworden. Kurz vor 17 Uhr waren wir wieder auf der Straße, jetzt jedoch auf der Autostrada Richtung Brenner. Bei einem Halt entdeckte ich die gebrochene Halterung an unserem Fahrradträger, die Reparatur konnte ich gottseidank mit den mobilen Werkzeugen durchführen. Es war etwas dunkel, als wir in Vipiteno auf der Nationalstraße den Brenner überquerten (dort Schnee!) und uns dann nach Innsbruck bewegten, ich immer mit bangem Blick auf die Tankanzeige, irgendwie traute ich der Reichweitenangabe nicht. Da es nach dem Brenner aber nur talwärts ging, war ich bedingt beruhigt. Wir fanden im Stadtkern von Innsbruck eine günstige Tankstelle (1,47 €/l) und konnten über 80l ‚bunkern‘. Auf der Anfahrt zum ‚Zirler Berg‘ verfuhr ich mich zunächst, ich befürchtete, dass unser Navi uns weitentfernt durchs Inntal führen würde, die Sorge war jedoch unbegründet, denn nach einer kurzen Umleitung waren wir bald wieder auf dem steilen Anstieg Richtung Scharnitz. Mühsam im 2. Gang quälten wir uns hoch. Ab Scharnitz ging’s dann wieder runter und wenig später standen wir auf dem SP ‚Alpencamp Am Wank‘ in Garmisch Partenkirchen. Angegeben waren 10€ Gebühr, jedoch war das ‚Stüberl‘ geschlossen, in dem wir hätten zahlen können. Wir mummelten uns ein und genossen Käse, Wein und TV. (47°30’17″N,11°06’26″E)

Mi. 07.11.  Es war grau und kalt, als ich mich spät aus den Federn schälte. Auf dem Platz wollten wir nicht frühstücken. Ich machte den Bus soweit reisefertig, fuhr herunter nach Partenkirchen und fand bald eine Bäckerei. Hier gab es wieder ‚richtiges‘ Brot und ‚richtige‘ Körnerbrötchen. Lory war begeistert. Nach 10 Uhr ging’s dann auf die Autobahn Richtung München auf der Suche nach einem Rastplatz zum Frühstücken. 35 km vor München fanden wir einen und hatten ein ‚göttliches‘ Frühstück, wie Lory meinte. Wir ließen uns Zeit, Lory konnte Zeitschriften kaufen, ich begann mit Archivarbeit und erst gegen 12 Uhr ging’s weiter Richtung Metzingen. Um 19 Uhr waren wir auf dem freien SP. Metzingen ist ein einziges großes Outletcenter, dem Lory einen Besuch abstatten musste, ich bereitete den Fernsehabend vor. Mit Käse und Wein ging der Abend zu Ende. Lory war zurückgekehrt mit der Mitteilung: „alles Müll, wir brauchen morgen überhaupt nicht reinzugehen“. (48°31’55″N,09°16’33″E)

Do. 08.11.  Wir schliefen gut. Entgegen der Aussage von Lory vom Vortag, gingen wir dennoch nach dem Frühstück ins Center. Die Sonne schien und heizte offensichtlich unsere Kauflust so richtig an. Es war gegen 17:30 Uhr, als wir Richtung Stuttgart aufbrachen. Wir wollten unsere Freunde in Mannheim besuchen. Zunächst saßen wir jedoch im Feierabendstau, unser Navi führte uns über Landstraßen und Dörfer. Bei Karlsruhe wurden wir wieder auf die Autobahn geleitet. Da es nach 19:30 Uhr war und wir den Krimi sehen wollten, sagten wir bei unseren Freunden für diesen Abend ab und übernachteten auf dem Rastplatz Bruchsal. Die Anfahrt verlief etwas problematisch, wir fanden jedoch einen freien Platz. Der Abend verlief dann in gewohnter Weise. (49°09’39″N,8°34’10″E)

Frei. 09.11.  Wir haben unruhig wg. des Verkehrslärms geschlafen, waren daher frühzeitig wach, um dann pünktlich um 10 Uhr zum Frühstück bei unseren Freunden in Mannheim einzutreffen.  Den Bus parkten wir auf einem kleinen Parkplatz am Friedhof in ihrer Nähe.. Über Mittag luden wir die Räder ab und machten eine lange Tour längs des Neckars und Rheins. Nach der Rückkehr gab es Kaffee und Kuchen und es wurde viel erzählt. Am frühen Abend verabschiedeten wir uns. Es war kalt draußen. Erst nach mehreren Versuchen fanden wir am Friedhof einen Platz mit Satellitenempfang. Durchfroren konnten wir dann endlich TV genießen. (49°29’25″N,8°31’53E)

Sa. 10.11.  Bis auf die kurze Zeit, wo sich ein Pärchen draußen lauthals unterhielt, schliefen wir ruhig an diesem Platz. Nach einer ‚Katzenwäsche‘ im Bus fuhren wir, zu unseren Freunden vor das Haus. Nach dem sehr lustigen Frühstück kamen wir dann gegen 11:30 Uhr los und  beschlossen, direkt nach Hause zu fahren. So wählten wir nach kurzer Irrfahrt die Autobahnroute nach Dortmund und standen gegen 18 Uhr auf dem Rastplatz Dollenberg. Dort wurde gekocht und bis spät in die Nacht Fernsehen geschaut. (50°41’18″N 8°17’44″E)

So. 11.11.  Der Platz war erstaunlich ruhig gewesen, wir hatten gut geschlafen. Es war kühl, jedoch trocken. Wir ließen uns Zeit und räumten auf. Dann ging’s weiter nach Norden. Im Siegerland überfuhren wir die 40000 km Marke und weiter ging es Richtung Bremen. Zum Entladen war es zu spät, also steuerten wir den Rastplatz Wildeshausen an, mussten lange nach einem Platz mit SAT-Empfang suchen. Wir konnten  in Ruhe Tatort schauen, jedoch brach die Verbindung zum Satelliten danach ab, sodass ich den 2. Sonntag Krimi nur sehen konnte, indem ich den Bus nochmals etwas versetzte. (52°54’50″N,08°25’34″E)

Mo. 12.12.  Es war ruhig hinter der Tankstelle gewesen, da hier keine LKWs an-und abfuhren. Um 10:30 Uhr waren wir in unserer Wohnstraße , luden aus und reinigten die Geräte, die wieder in den Bus sollten. Um 14:00 Uhr war alles fertig und ich fuhr den Bus ins ‚Winterquartier‘. Um 20 Uhr war TV angesagt. Der Urlaub war vorbei, der Alltag hatte uns wieder, die Waschmaschine wurde kontinuierlich ‚gefüttert‘. Auf dieser Italientour hatten wir 4860 km zurückgelegt.