Spanien Frühjahr 2019
Überwinterung 2. Teil und Rückreise durch Andalusien
Im Januar 2019 begann der zweite Teil unser 2. Überwinterung in Südspanien. Unser Bus stand auf dem CP ‚Marjal‚ in Catral, nahe Alicante. Wir waren über Weihnachten nach Bremen geflogen. Am 6.1.2019 flog ich zunächst allein für eine Woche mit Freunden nach Mallorca. Wir verbrachten die Zeit bei Wechsel Wetter in Sóller, im Norden dieser reizvollen Insel mit Ausflügen und Wanderungen.
So. 13.01. Es ging weiter nach Catral. Zunächst brachte mich der Regionalbus von Sóller zum Flughafen in Palma de Mallorca. Als ob der Wettergott meine Reise geplant hätte, schien von jetzt ab die Sonne. Verschwitzt saß ich im Flieger und wartete gespannt auf das, was mich erwartete. Eine Stunde später landeten wir in Alicante, meine Freunde holten mich ab und brachten mich zum CP ‚Marjal‘. Den Tatort konnte ich bereits in gewohnter Umgebung genießen. Der zweite Teil der Überwinterung begann. (38°10’40″N,00°48’34″W)
Mo. 14.01. Ich musste zuerst meinen Campingalltag organisieren, allein, denn Lory war wegen diverser Termine zuhause geblieben. Der Tag verging also mit Einkaufen und den üblichen Campingaufgaben.
Die. 15.01. Heute begannen die ersten Sportaktivitäten, weiterhin baute ich das Markisen Vorzelt auf. Dieses allein durchzuführen war gar nicht so einfach, zumal oft die dritte Hand fehlte. Ich kam ganz schön ins Schwitzen, denn die Sonne schien kräftig vom Himmel. Zufrieden saß ich dann am Nachmittag im Vorzelt und genoss den Vino Tinto.
Mi. 23.01. Heute Nachmittag machte ich mit meinen Padel Freunden aus Recklinghausen einen Ausflug in ein ‚marokkanisches‘ Anwesen in der Nähe von Crevillente. Es heißt ‚Carmen del Campillo‘, ist eine sehr schön hergerichtet Anlage. Wir besichtigten die vielen dekorierten Zimmer und genossen zuletzt den Pfefferminztee mit dem gereichten Gebäck. Es war ein schöner Ausflug. (38°13’22″N,0°50’52″W)
Frei. 01.02. Heute kam Lory mit dem Flieger aus Bremen. Ich hatte mir von Freunden einen PKW geliehen und holte sie um 23 Uhr vom Flughafen Alicante ab. Nach einem Willkommenstrunk ging es schnell ins Bett. Lory fror etwas in dieser Nacht.
Frei. 15.02. Wir beabsichtigten mit den Padel Freunden, uns einmal andere Campingplätze anzusehen, um eventuell auch einmal zu wechseln. Kriterien bei der Auswahl waren ein Padelplatz, Strand in der Nähe, genügend große Plätze und Freizeitangebote. Wir hatten einen Platz ca. 30 km entfernt gefunden, der den Kriterien entsprach. Es war der CP ‚La Marina‘ im gleichnamigen Ort. Der CP war groß mit vielen Freizeitangeboten und einem Padelplatz, jedoch waren die Einzelplätze eng und gedrängt, wir waren von dem CP nicht so sehr überzeugt. Der Spaziergang zum 500m entfernten Strand war sehr schön.
Die. 19.02. Heute fuhren wir nach Pilar de la Horadada, um den CP ‚Lo Monte‘ anzuschauen. Ich war dort allein einmal im Dezember 2017 gewesen. Der 40 km entfernte CP war wesentlich kleiner als ‚Marjal‘ und sehr voll. Trotz des neu erstellten Padel Platzes waren wir von ihm nicht so recht überzeugt. An der Reception erfuhren wir zudem, dass für 2019/2020 alles belegt war und wir uns auf die Warteliste setzen lassen könnten. Damit kam er für uns nicht in Frage. Auf der Rückfahrt besuchten wir dann noch einen an der Hauptstraße gelegenen CP, der jedoch wegen der Nähe zur Schnellstraße auch nicht in Betracht kam. Somit blieb der CP ‚Marjal‘ unsere erste Wahl.
Die Wochen bis zu unserer Abreise vergingen mit unseren Sportaktivitäten wie im Flug. Als Abreisetermin hatten wir den 01.04. festgelegt und bis dahin mussten wir das Vorzelt und die ca. 80 qm große Bodenplane abbauen und verstauen. Das Wetter schien sich zu verändern, also mussten wir rechtzeitig beginnen, um alles trocken in die Bus Garage zu bekommen.
Frei. 29.03. Die Plane, die mit vielen Nägeln am Boden ‚verankert‘ war, war abgenommen, das Vorzelt verstaut und die Busgarage vollgepackt.
Sa. 30.03. Wir hatten es geahnt, es fing an zu regnen, nein an zu gießen und es goss die beiden Tage bis zu unserer Abreise. Wir verkrochen uns in unseren Bus und verbrachten beide Tage mit Lesen und Fernsehen.
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Mo. 01.04. Abreise! Wir verabschiedeten uns von den Campingfreunden. Zunächst ging’s zur Reception, Lory bezahlte den letzten Monat, wir reservierten für das nächste Jahr den Platz C064 und dann verließen wir endlich um 11:30 Uhr Marjal. In Catral tauschten wir unsere spanische Gasflasche gegen eine volle aus. Bald waren wir dann auf der AP7 Richtung Murcia. Dort wollten wir einkaufen. Unser erstes Ziel der Rückreise war Almeria. Unterwegs gab es Mittagessen auf einem Rastplatz, auf dem wir auch tanken konnten. Wir waren knapp mit dem Essen fertig, da öffnete der Himmel wieder seine Schleusen. Wir warteten, bis es etwas weniger wurde und fuhren dann zum Tanken (117ct/l). Das nächste Ziel war der ‚Savannah Ressort Park‘, ein neuer Campingplatz, den uns Irgendjemand empfohlen hatte und den wir uns ansehen wollten. Der Platz liegt mitten in der ‚Pampa‘, 6 km von Sorbas entfernt, einem kleinen Ort 89 km nordöstlich von Almeria. Als wir dort ankamen, fing es wieder an zu regnen, ich ging allein in meinem Regencape über den eigentlich gesperrten Platz. Er war weitgehend leer und bot eigentlich nur einen Pool als Sportangebot. Nee, das war nichts für uns. Die Umgebung war ganz reizvoll, jedoch nur für Wanderer, denn nach Sorbas konnte man wegen der Gebirgslage mit dem Fahrrad nicht fahren.
Also weiter. Ich hatte den CP ‚La Garrofa‘, 6 km hinter Almeria, ausgewählt . Die Anfahrt war abenteuerlich, steil hinunter, der CP liegt in einem Talkessel am Strand. Der Platz ist nur für Womos geeignet, denn die einzelnen Parzellen sind knapp bemessen. Wir gingen über den Platz, es boten sich nur wenige Stellmöglichkeiten mit freier Sicht nach SSO für Satellitenempfang. Wir fanden einen Platz nah am Strand, allein abgetrennt durch ein paar Büsche. Die Service Einrichtungen waren sehr einfach. Nun denn, wir waren angekommen, der erste Tag unserer Rückreise ging zu Ende. (36°49’35″N,2°30’59″W)
Dien. 02.04. Eigentlich hatten wir uns für diesen Tag vorgenommen, Almeria zu besuchen. Wir kamen aber irgendwie nicht in Schwung und vertrödelten den Tag. Wir hatten einen freien Wifi Zugang, die Sonne schien entgegen der Prognosen und so saßen wir draußen. Ich ermittelte die Abfahrzeiten des Busses nach Almeria, man hatte mir an der Reception von einer Fahrt mit dem Fahrrad abgeraten. Am frühen Abend zogen Wolken auf, es wurde kühler. Ich machte Archivarbeit, Lory saß draußen und las. So ging der Tag dahin. Abends wechselte ich zwischen Krimi und Fußball.
Mi. 03.04. Bei Sonnenschein brachen wir nach dem Frühstück nach Almeria auf. Wir standen um 12 Uhr an der Bushaltestelle oberhalb des CPs und um 12:25 Uhr kam der Bus. Im Bus erfuhren wir, dass unsere Haltestelle am CP ‚Aquadulce‘ hieß, das war ja wichtig für die Rückfahrt. Nach knapp 20 Minuten waren wir in Almeria und marschierten in die Richtung, in der wir die Altstadt vermuteten. So liefen wir denn eine geraume Zeit, ohne die Kathedrale oder etwas Antikes zu sehen. Schließlich ließ ich mich durch mein Handy zur Touristen Information führen und siehe da, die Altstadt lag am an der anderen Seite der Stadt. Almeria wird beherrscht von einer mächtigen Burganlage der Mauren, oberhalb der Stadt, der Alcazaba de Almeria, . Der Aufstieg war beschwerlich, wir wurden jedoch durch die Besichtigung dieser grandiosen Anlage entschädigt. Von oben sah Almeria sehr nordafrikanisch aus. Nach einer Stunde waren wir müde, wir stiegen ab. Auf dem Platz vor der Kathedrale gab es eine Bar und dort für uns eine Canja, das kleine Bier und eine halbe Bocadillo, das Brötchen mit Schinken. Zufrieden schlenderten wir dann über den Paseo, der Einkaufsstraße, zum Busbahnhof. An der Information fragte ich nach dem Bahnsteig, das hörte ein junger Spanier, zeigte auf einen anderen Steig, wo in Kürze der Bus abfahren sollte. Eilig bestiegen wir den Bus und wenig später rollten wir unserem CP entgegen . Bald waren wir wieder in unseren ‚Brummi‘.
Do. 04.04. Weiter, wir packten flott zusammen, das Rangieren vom Platz ging wider Erwarten einfach vonstatten und bereits um 11 Uhr waren wir auf der Straße. Lory hatte vor Tagen in einem Führer über die ‚Höhlen von Nerja‘ gelesen, die ich zunächst ansteuerte. Nachdem wir die Tickets gekauft hatten, mussten wir eine Zeitlang warten, denn nur Gruppen mit Guide wurden hereingelassen. Jeder bekam einen Audiogerät, an den Haltepunkten gab es dann in Deutsch die entsprechenden Informationen. Die Tropfsteinhöhlen waren eine Wucht, gigantisch, was die Natur hier produziert hatte. Der Rundgang dauerte ungefähr eine halbe Stunde und war sein Geld wert (24 € für beide). (36°45’43″N,3°50’42″W)
Wenig später waren wir wieder auf der AB und bald darauf in Torremolinos, unserem nächsten Zielpunkt. Der CP war mit Bäumen besetzt, sodass wir lange suchen mussten, bis wir einen einigermaßen ebenen Platz mit freier Sicht nach SSO hatten. Angeblich war dieser Platz reserviert, wir riskierten es hier zu stehen, da wir nur 2 Nächte hier bleiben wollten. Nach unserer Installation konnten wir bald in der Sonne sitzen. Der Abend verlief in gewohnter Weise. (36°38’48″N,4°29’20″W)
Frei. 05.04. Bereits während des Frühstücks fing es an zu regnen und es schien nicht aufhören zu wollen. So verschoben wir den Besuch auf den nächsten Tag und verkrochen uns in den Bus. Unsere Rückreise stand wettermäßig unter keinem guten Stern. Am frühen Nachmittag klarte es etwas auf, sodass ich beschloss, mit dem Fahrrad zum Einkaufen in den Ort zu fahren. Vorsorglich nahm ich das Regencape mit. Ich vergaß leider mein Handy und musste mit einer kleinen Karte den Weg suchen. Atemlos erreichte ich den Supermarkt, denn der Laden lag oben auf dem Hügel. Als ich nach dem Einkauf meine vollen Packtaschen ans Fahrrad anhängen wollte, begann es aus ‚Eimern‘ zu gießen. Ich verzog mich in den Supermercado. In einer Regenpause startete ich, wurde jedoch unterwegs von Regengüssen bis auf die Haut ‚eingeweicht‘. Nach dem Mittagessen kam die Sonne heraus und wie zum Hohn brannte sie mir beim Abwaschen auf die Schultern.
Sa. 06.04. Kurz nach 10 Uhr brachen wir zum 500m entfernten Bahnhof ‚Los Alamos‘ auf, um den Zug nach Malaga zu nehmen. Den 1. Zug verpassten wir, da wir auf Anhieb nicht die Anleitungen des Fahrkartenautomaten verstanden. Der nächste Zug kam 20 Minuten später und weitere 20 Minuten später stiegen wir am Endbahnhof ‚Malaga Centre‘ aus. Der erste Anblick, der sich uns bot, war eine Riesenbaustelle, die sich von einem sogenannten Fluß, eigentlich ein Rinnsal, bis in die Innenstadt zog. Nun denn, wir suchten die Touristen Information, fanden diese, indem wir dem Touristenstrom folgten. Ausrüstet mit einem Stadtplan suchten wir die Sehenswürdigkeiten, die Anfang des Jahres in dem Fernsehbericht ‚Malaga und die Costa del Sol‘ auf hr3 aufgeführt worden waren. Zuerst wurde natürlich die Kathedrale aufgesucht. Der ermäßigte Eintrittspreis (11 € für beide) lohnte sich, da wir hier einen Audioführer bekamen. Das Picasso Museum ließen wir links liegen, dafür entdeckte ich in der Altstadt die Bodega ‚Pimpi‘, die wir sofort betraten. Wir waren fasziniert von der weitläufigen, skurrilen Aufmachung dieser Bodega. Wir hatten beide Hunger und so bestellten wir nach den obligatorischen kleinen Bieren, den Canjas, für uns Meeresfrüchte. Lory bekam eine große Portion gebratenen Sardinen und ich einen gebratene Calamar. Gesättigt gingen wir dann am Geburtshaus von Picasso und der ‚Alcazaba de Malaga‘ vorbei zum botanischen Garten, der sich als ‚Paseo del Parque‘ längs des Hafens hinzieht. Hier konnten wir die unterschiedlichsten Pflanzen und Bäumen bestaunen. Lory wollte danach den bekannten Strandabschnitt ‚Playa de la Malagueta‘ sehen und so gingen wir den Park bis zum Ende entlang. Es war bedeckt, dennoch waren die Straßen voller Menschen. Als wir die Straße zum bunten ‚Centre Pompidou Malaga‘ überquerten, fielen die ersten Tropfen. Unter unserem Regenschirm erreichten wir die am Hafen gelegene Einkaufsmeile und stellten uns unter. Magisch zog mich ein Eis Laden an und so gab es für uns beide jeweils einen großen Becher. Die Sonne kam raus und wir zogen weiter zum Strandabschnitt. Der war leer und bot nichts Besonderes, sodass wir den Rückweg durch den Park antraten. Zu aller Letzt kauften wir bei ‚El Corte Ingleis‘, einem Kaufhaus, den Wein, den wir bei ‚Pimpi‘ probiert hatten. In Eile ging es zurück zum Bahnhof. Wir ließen uns erschöpft im Polster nieder. Nach einer Weile, kurz bevor der Zug abfahren sollte, wurde ich misstrauisch, da einige Reisende den Zug hastig verließen. Ich fragte den Bahnbeamten und siehe da, dieser Zug fuhr nicht nach ‚Los Alamos‘, sondern der folgende. Eine Viertelstunde später saßen wir dann im richtigen Zug. Malaga hatte sich als eine quirlige, bunte Stadt gezeigt, die wir bestimmt noch einmal besuchen werden.
So. 07.04. Es ging weiter nach Westen. Kurz nach 11Uhr war alles gereinigt und der Wasservorrat war aufgefüllt. Der CP war gemessen an dem, was er geboten hatte, sehr teuer gewesen (20 €/Nacht). Ein Spanier in Catral hatte uns Mijas, kurz hinter Torremolinos empfohlen, und so bog ich bald von der A7 ab und quälte mich über eine schmale Straße den Berg hinauf. Mijas sollte eins von diesen schönen ‚weißen Dörfern‘ Andalusiens sein. Was sich uns zeigte war jedoch ein weißer neuer Touristenort. Wir fanden zudem keinen Parkplatz und verzichteten somit auf einen Spaziergang durch den Ort. So rollten wir den Berg wieder runter und waren bald wieder auf der Autovia gen Westen. Wir rollten durch die spanischen Touristenhochburgen Marbella und Estepona. Wie konnte man hier nur Urlaub machen? Nach weiteren 30 km näherten wir uns Gibraltar. Um 13 Uhr fuhren wir auf den CP ‚Sureuropa‘ in La Linea de la Conception, diesseits der Grenze zu Gibraltar. Wir bezogen einen schönen Platz auf einem einfachen CP (18€/Nacht). Beim Rundgang stolzierte mir ein Pfau entgegen. Na, das konnte ja herrlich werden. (36°11’30″N,05°20’05″W)
Mo. 08.04. Der Morgen war bedeckt, mit zwischendurch leichtem Regen. Als es mittags etwas aufklarte, fuhren wir mit den Rädern in den Ort und kauften im Supermarkt ein. Vollbepackt kehrten wir wieder zurück. Der Nachmittag und Abend wurde im Bus verbracht.
Die. 09.04. Gibraltar!! Um 11 Uhr verließen wir den CP und 7 km weiter in der Nähe der Grenze, suchten wir einen Parkplatz. Das erwies sich zunächst als problematisch. Alles war voll. Der Parkplatzwärter am Jachthafen zeigte in eine Richtung, in der ich suchen sollte. Der Rat war richtig, denn kurz darauf, neben einem kleinen Palmenpark, fanden wir freie Plätze. Der Parkautomat nahm 4 € nicht an. Erst als ich genau 3,90 € einwarf, spuckte er den Parkschein aus. Der Grenzübergang war weniger als 1 km entfernt. Bald saßen wir in einem Doppeldeckerbus, der uns zum ‚Market Place‘ brachte. Danach wanderten wir die ‚Main Street‘ entlang, eine Einkaufsstraße voller Menschen. Am Ende der ‚Main Street‘ lag die Kabinenbahn, die uns auf den Berggipfel brachte (55 €). Die Rundumsicht oben war beeindruckend. Wir machten einen langen Rundgang längs des Gipfels bis zu den Kanonen ‚O’Hara’s Batery‘ an der Südküste. Unterwegs sahen wir dann die zutraulichen und manchmal aufdringlichen Affen und lehnten uns mutig an die Glaswand des ‚Skywalks‘. Kurz vor 18 Uhr waren wir wieder an der Cable Car und fuhren hinunter in den Ort. Der Stadtbus brachte uns zur Grenze. Unser ‚Brummi‘ war nicht weit, wir hatten keine Kralle am Reifen, obwohl wir die Parkzeit um über 2 Std. überschritten hatten.
Mi. 10.04. Hinter Tarifa tauchte das Schild ‚Rio Jara‘ auf, bei dem wir einbogen. Der CP istschön angelegt und wir fanden einen Platz mit Satelliten Empfang. Ich ging zum Strand und filmte die Kite Surfer. Dabei musste ich meinen Sonnenhut fest halten, da ein stürmischer Wind von Nordwest blies. (36°02’33″N,5°37’46″W)
Wir waren gespannt auf Tarifa, zuletzt waren wir 1981 hier gewesen. Heute war es fatst windstill, sodass wir zügig auf der Straße die 4 km bis zum Ortskern schafften. Wir schlossen die Räder am antiken Stadttor an und begannen die Stadt kreuz-und quer zu durchwandern. Tarifa ist eigentlich afrikanisch, weiße Häuser, enge Gassen. Zwischendurch gab es idyllische Plätze mit Restaurants und Kneipen. Am Hafen ging ich eine lange Mole entlang, um am südlichsten Punkt Spaniens Photos zu machen. Die Rückfahrt machten wir auf dem Radweg am Strand entlang.
Do.11.04. Weiter, von jetzt an ging es nach Norden. Das nächste Ziel war Cadiz. Wir hatten viel Zeit für den Checkout in Tarifa (12 Uhr) und die Strecke war relativ kurz. Cadiz ist eigentlich eine Insel, nur durch einen Damm und eine große Brücke mit dem Festland verbunden. Es hat keinen Campingplatz, der nächste liegt gegenüber der Bucht in Puerto de Santa Maria. Über eine Katamaranverbindung gelangt man nach Cadiz. Der Platz liegt lt. Beschreibung im Campingführer in einem Dünengebiet am Wasser. Das Problem war nur, dass die GPS Daten im Campingführer offenbar falsch waren. So irrten wir eine geraume Zeit in einem Viertel mit kleinen Ferienhäusern umher und fluchten insgeheim auf ACSI. Als wir an einer Häuserzeile zwei Spanier nach dem Weg fragten, überholte uns ein Auto und deutete uns an, ihm zu folgen. Einige Wegbiegungen weiter, um 14 Uhr, sahen wir die Einfahrt zum CP ‚Playa Las Dunas‘. Wir fanden einen schönen Platz und sofort packte Lory die Stühle aus, wir genossen den Sonnennachmittag. (36°35’14″N,6°14’27″W)
Frei. 12.04. Cadiz ruft! Mit dem Rad fuhren wir die 3 km bis zum maritimen Anleger und nach einer 3/4 Stunde Fahrt mit dem Katamaran verließen wir das Hafengelände in Cadiz und ‚grasten‘ die Sehenswürdigkeiten ab, die wir, wie immer, auf dem an der Reception erhaltenen Stadtplan eingetragen hatten. Cadiz ist spanischer als Tarifa, rauer, alles nicht auf Hochglanz poliert, aber irgendwie charmant. An der alten Zigarrenfabrik vorbei besichtigten wir zuerst die ‚Iglesia de San Juan‘ mit all den Gold- und Silberprunkstücken. Dann gingen wir die Strandpromenade entlang, schauten kurz in die unscheinbare Markthalle und wollten die ‚Catedral‘ besichtigen, die war jedoch geschlossen. So stiegen wir dann auf den ‚Torre Tavira‘ und hatten einen herrlichen Rundblick über die Stadt. Zuletzt dann ging’s zur Festung, die über eine lange Steinbrücke mit der Stadt verbunden ist. Auf den wild zerklüfteten Felsen standen die Angler. Leider wurde das Fort renoviert und war daher auch geschlossen. Es war, wie in den letzten Tagen, sehr warm, nur ein lauer Windhauch kam vom Meer herüber. In der Stadt wurden die Tribünen für die Osterumzüge aufgebaut. Kurz nach 17 Uhr waren wir zurück am Bootsanleger und wenig später saßen wir wieder auf unseren Rädern, die uns zum CP zurückbrachten. Der weitere Nachmittag wurde dann in der Sonne verbracht.
Sa. 13.04. Wir hatten überlegt, mit der Eisenbahn nach Jerez de la Frontera zu fahren, um es zu besichtigen. Heute allerdings waren wir zu müde und verbrachten den Tag mit Lesen und Sonnenbaden. Der Abend verlief, wie gewohnt. Ich bekam zwischendurch einen Schreck, da plötzlich die Toilettenspülung wieder ausfiel und ich mich also wieder im schmalen Schacht arbeiten sah. Da sich beim Austausch der Pumpen Sicherung nichts änderte und weiterhin kein Wasserhahn funktionierte, fand ich heraus, dass zwischenzeitlich auf dem Platz der Strom wohl abgestellt worden war und dadurch die beiden Relaisschalter für Licht und Wasser im Bus abgefallen waren. Ein Tastendruck und alles lief wieder. In der Nacht bemerkte ich, dass der Kühlschrank ausgestellt war und sich nicht normal anschalten ließ. Dieses Problem ließ sich, wie ich schon einmal erlebt hatte, durch Aus-und Einschalten des Zentralschalters und danach Anschalten des Kühlschrankes beheben. Nun so ging der Tag letztendlich gut aus.
So. 14.04. Auch diesen Tag verbrachten wir auf dem Platz in der Sonne, da Lory meinte, die Geschäfte wären ja eh geschlossen und das wäre langweilig, die Stadt zu besuchen. Ok, das Wetter war schön, wir sonnten uns, gingen zwischendurch einmal zum Strand und genossen so den Tag.
Mo. 15.04. Heute also ging es nach Jerez de la Frontera, wie geplant mit dem Zug. Der Bahnhof lag etwas weiter als die Anlegestelle des Katamarans. Die Fahrt mit dem Zug (2 €/Person) war nur eine Haltestelle und dauerte eine Viertelstunde. Dann standen wir zunächst auf einem reich verzierten Bahnstein und danach vor einem ebenso reich verzierten Bahnhof. Ich hatte leider den Stadtplan mit den eingetragenen Sehenswürdigkeiten im Bus vergessen, so suchten wir im Zentrum zunächst eine Touristen Information. Wir setzten uns bei einem Glas Bier in ein Bistro und notierten die Sehenswürdigkeiten. Der Stadtplan war unübersichtlich, die Straßen kaum leserlich, jedoch in Verbindung mit meiner Handy App fanden wir alle Punkte. Die Kathedrale wurde uns leider vor der Nase geschlossen. Wir merkten sofort, Jerez war ein reiche Stadt. Es gab viele malerische Parks und schön renovierte Gebäude. Die meisten aufgelisteten Sehenswürdigkeiten sind jedoch Bodegas, denn Jerez ist eben die Stadt des Sherrys und des Portweins, beides wollten wir weder um die Mittagszeit trinken, noch kaufen. Für die Besichtigung einer Destilliere verlangten sie außerdem 16 €, das war uns der Besuch nicht wert. Am späten Nachmittag erreichten wir müde und dennoch zufrieden wieder den Bahnhof und waren bald wieder in unserem Bus. Jerez war nicht so spektakulär wie Tarifa oder Cadiz, doch in irgendeiner Weise auch reizvoll. Auf der Rückfahrt kauften wir noch in einem Supermarkt ein und am Bus gab es an diesem Abend draußen ein Abendbrot. Das hatten wir lange nicht mehr gemacht.
Die. 16.04. Weiter nach Sevilla !! Ich fand mit dem Handy eine günstige Tankstelle in der Nähe. Bei der Bezahlung mit der Karte gab es Probleme, die jedoch mit Hilfe eines netten Spaniers gelöst wurden. Nach Einkauf in einem Supermarkt ging es weiter nach Dos Hermanas, 15 km südlich Sevilla, denn dort liegt der einzige CP in der Gegend. Um 14:30 Uhr waren wir auf dem bewaldeten ‚CP Villsom‘ und begannen, zu Fuß einen Platz mit TV Zugang suchen. Es war nicht einfach, entweder war der Platz schön, dann versperrten Bäume die freie Sicht für die SAT Antenne. Nach einigen Suchen fanden wir einen Platz, der uns gefiel, etwas eben und TV Zugang hatte. Ich holte den Bus, das Rangieren auf den engen Gelände war schwierig, aber bald konnten wir in der Sonne sitzen. Das Abendessen gab es wieder draußen. (37°16’39″N,5°56’11″W)
Mi. 17.04. Auf nach Sevilla! Als wir an der 300 m entfernten Haltestelle ankamen, fuhr gerade ein Bus uns vor der Nase davon. Wir nahmen es gelassen hin. Der nächste Bus kam fast pünktlich und eine halbe Stunde später stiegen wir am ‚Parque de Maria Luisa‘ aus dem M132. Hier staunten wir über grandios große und exotische Bäume. Auf der ‚Paseo de las Delicies‘ kamen wir an den ersten Prachtbauten vorbei. Am alten Nebenarm des Guadalquivir kamen wir dann zum ‚Torre de Oro‘ und sahen bald die größte gotische Kirche der Welt, die Kathedrale ‚Santa Cruz‘. Von da ab ging es durch das jüdische Viertel. Es gab viele schöne Gebäude zu fotografieren, u.a. das ‚Museo del Baile Flamenco‘. Der Stadtplan war sehr unübersichtlich. Auf dem Wege zu den Sehenswürdigkeiten, die ich nur in Verbindung mit meinem Handy fand, begegneten uns viele verkleidete Menschen mit violetten Talaren und hohen, schwarzen Spitzhüten. Sie erinnerten mich an Darstellungen des Ku-Klux-Klans . Wir schenkten ihnen zunächst keine große Beachtung, doch dann hörte ich Blasmusik. Wir folgten ihr und sahen jetzt erneut eine Prozession dieser ‚Spitzhüte‘ mit einem Blasorchester. Das waren die berühmten Prozessionen der ‚Semana Sancta‘, der ‚heiligen Woche‘. Wir folgten einigen, hörten den getragenen Weisen zu und standen plötzlich auf dem ‚Plaza de la Encarnation‘ vor dem ‚Metropol Parasol‘, der größten Holzkonstruktion der Welt. Mit einem Aufzug (3 €) gelangten wir auf das Dach dieser riesigen ‚Pilze‘. Dort gab es einen einen Rundgang und wir hatten einen grandiosen Rundblick über Sevilla. Wir konnten uns nicht sattsehen. Diese ‚Las Setas‘ erhielten viele Architekturauszeichnungen. Wir hatten danach irgendwann genug und wollten zurück zur Bushaltestelle. Da begann das Problem. Wir gerieten in die Prozessionen der ‚Semana Santa‘ und waren eingeschlossen. Jede Straße oder Gasse, die wir betraten, endete in einer Absperrung, dahinter bewegte sich diese Prozession der ‚Büßer‘ mit der goldenen Lade. Weit über eine Stunde irrten wir durch die Altstadt. Endlich nach langer Zeit konnten wir den Kreis durchbrechen und wenig später standen wir wieder an dem Punkt, an dem wir mittags ausgestiegen waren. Der nächste M132 fuhr um 18 Uhr und bald waren wir wieder in unserem ‚Brummi‘. Eine abenteuerliche Reise lag hinter uns. Es begann zu tröpfeln, wir luden Tisch und Stühle ein und überlegten, ob wir am nächsten Tag nochmal in die Stadt fahren wollten. Da in der ‚Semana Santa‘ in Sevilla und vielfach auch in Andalusien alles geschlossen war, beschlossen wir, am nächsten Tag weiterzufahren.
Do. 18.04. Wir ließen uns Zeit mit der Abfahrt. Wir wollten hier im Süden gutes Olivenöl kaufen, fragten daher an der Reception nach einer Empfehlung. Dabei wurde uns nochmals gesagt, dass auch am heutigen Donnerstag alle Geschäfte in Spanien geschlossen wären. Wir fuhren also los und waren bald auf der Autovia Richtung Merida. Nach ungefähr 10 km meinte Lory, was wir denn Ostern in Spanien sollten, alles wäre zu und wir könnten viel besser zu unserem Freund Wolfgang nach Cabanas in Portugal fahren. Gesagt getan, das Navi wurde umgestellt und an der nächsten Abfahrt ging es wieder zurück nach Westen, Richtung Huelva. Es war sonnig, als wir die bekannten Namen Richtung Portugal lasen. Viele Erinnerungen wurden wach. 10 km vor der Grenze wurde der Verkehr dichter, schließlich endete alles in einem massiven Stau. Bald kamen wir auf die Ursache, in Portugal war kein Feiertag, also verkaufsoffen, die Leute fuhren zum Einkaufen. So brauchten wir endlos lange, bis wir auf der Brücke über den Rio Guiana und damit an der Grenze zu Portugal waren. Danach ging es flott weiter, wir kauften noch im Supermarkt in Vila Real de St. António ein und gegen 16 Uhr rollten wir auf Wolfgangs Grundstück. Wir hatten uns telefonisch angekündigt. Bei einem Bier saßen wir bei ihm bald auf der Terrasse und konnten erzählen. Um 19 Uhr nach unserer Zeit, in Portugal war es eine Stunde früher, verzogen wir uns in den Bus. (37°08’39″N,7°35’51″W)
Frei. 19.04. Uns weckte strahlende Sonne. Nach dem Frühstück begann ich mit Archivarbeit. Um 12 Uhr kam Wolfgang und wir überlegten, welche ‚Reparatur Projekte‘ wir angehen wollten. Wenn ich bei ihm war, gab es immer etwas zu tun, eben ein Projekt. Als wir mit seinem tropfenden Wasserhahn beginnen wollten, fing es an zu tröpfeln, wir verschoben es. Außerdem gab es Mittagessen. Nun denn, so wurde der Nachmittag dann vertrödelt.
Sa. 20.04. Heute wollten wir das 7 km entfernte Tavira besuchen. Im Gegensatz zum Besuch vor Jahren fuhren wir dieses Mal die gesamte Strecke an der Hauptstraße entlang. Das war nicht so gefährlich, da der Randstreifen meistens sehr breit war. Vor der Stadt sahen wir einen Wochenmarkt. Wir waren leider zu spät und die wenigen Stände wurden bereits abgebaut. So fuhren wir direkt in den Ort. Tavira war, obwohl das Wetter bedeckt war, voller Menschen. Wir fuhren herum, da wir einen Fischladen suchten und kamen so in Stadtteile mit vielen neuen kleinen Läden, die wir nicht kannten. Wir fanden keinen Fischladen und so fuhren wir wieder zurück zu einem großen Einkaufszentrum. Hier kauften wir alles Mögliche, außer Fisch, denn wir scheuten uns vor dem Ausnehmen und Säubern. Ja und dann ging es auf gleichem Weg wieder zurück. Im Bus verfolgte ich die Fußballspiele über SAT Radio. Bald gab es als Essen und dazu Wein.
So. 21.04. Ostern!! Wir planten am Montag, Ostermontag, weiter zu fahren, heute setzen uns daher bei strahlendem Sonnenschein auf die Räder und machten eine Rundfahrt durch Cabanas. Hinter dem Hafen waren viele Appartementhäuser hochgezogen worden und hatten das Aussehen des Ortes entscheidend verändert. Das war nicht mehr das ehemals ärmliche und leicht schmuddelige Fischerdorf, das wir vor 40 Jahren besucht hatten. Nach der Rückkehr beschäftigte ich mich, da ich mich nützlich machen wollte, etwas mit Rasenmähen. Irgendwann war ich fertig, ebenso das Essen und ich war zufrieden, die erste Arbeit, die ich Wolfgang versprochen hatte, war getan.
Mo. 22.04. Etwas lag mir im Magen, ich hatte Wolfgang beim letzten Besuch versprochen, den hässlichen großen Busch vor der Terrasse zu entfernen. Gegen Mittag machte ich mich mit der elektrischen Heckenschere vertraut, merkte jedoch bald, dass die meisten Äste viel zu dick für diese Schere waren. Also wurde die elektrische Kettensäge herausgeholt, geölt und dann ging’s los. Nur mühsam kam ich voran. Beim Schneiden des Busches musste ich vorsichtig sein, da sowohl ein Mandelbaum, als auch ein Birnbaum umwuchert worden waren, diese beiden Bäume sollten jedoch erhalten bleiben. Langsam wurden sie freigeschnitten. Gegen 15 Uhr war ein Drittel des Busches fort, der Durchblick war schon sehr bemerkenswert. Kurz vor 20 Uhr konnte ich die letzte Wurzel durchtrennen und zu meiner Befriedigung auf den riesigen Haufen werfen, der Busch war weg und es gab eine schöne freie Sicht auf den Garten. Noch ein Bier und dann ging es zu unserem Bus. Ich wusch mich und wollte nur Ruhe. Jedes Mal beim Aufstehen, merkte ich mein Kreuz und die zerkratzten Stellen an Armen und Beinen, aber ich fühlte mich gut.
Die. 23.04. So, heute sollte es endgültig weitergehen. Der Besuch bei unserem Freund war ja eine spontane Entscheidung gewesen, die unseren Zeitplan etwas durcheinander gebracht hatte. Wir rollten gegen 12:30 Uhr vom Grundstück. Das erste Ziel war der Supermarkt in Vila Real de Santo António an der Grenze zu Spanien. Hinter der Grenze regnete es. Wenig später waren wir auf der Autovia Richtung Sevilla und 1 1/2 Std. später auf der N 630, einer Autobahn ähnlichen Straße gen Norden. Ziel heute war Mèrida, wo wir 1979 einmal in einem Park an der Römerbrücke übernachtet hatten. Auf halber Strecke wurde auf einem Rastplatz zu Mittag gegessen und gegen 18 Uhr rollten wir auf den ‚Camping Mérida‘, an der nördlichen Peripherie von Mèrida. Ein Wiesenplatz am Ende des CPs versprach freie Sicht für die SAT Antenne. Es dauerte lange, bis wir TV Empfang hatten. (38°56’09″N 6°18’18″W)
Mi. 24.04. In der Nacht hatte es geregnet und es regnete weiter am Morgen. Wir verzichteten auf den Besuch der 5 km entfernten Stadt und verdrückten uns in den Bus. Regen und Sonne wechselten sich im Laufe des Tages ab, verbunden mit starkem Wind, all das störte uns allerdings nicht. Der Tag verging also mit Lesen und Archivarbeit. Zwischendurch gab es Mittagessen. So ging langsam der Tag vorbei.
Do. 25.04. Mérida ist eine sehr alte Stadt mit vielen antiken römischen Baudenkmälern und liegt auf einer Anhöhe. Mit den GPS Daten in meinem Handy suchten wir die Touristen Information. Leider waren die Daten falsch. Wir wurden in die Randbezirke von Mérida geführt und fuhren Straße um Straße ab, ohne die Touristen Information zu finden. Enttäuscht gaben wir auf und fuhren nach Gefühl in die Innenstadt zurück und siehe da, wir fanden sie zentral gelegen. Wir schlossen die Räder dort ab und gingen die ‚Calle Eulalia‘ zum ‚Rio Guiana‘ hinunter. Ich wollte die ‚Ponte Romana‘, die alte Römerbrücke besichtigen, über die wir vor 40 Jahren nach Portugal gefahren waren. Sie erschien mir jetzt unglaublich schmal und scheinbar für den Verkehr ungeeignet. Daneben war der Park, in dem wir einmal übernachtet hatten. Beim Rückweg glaubte ich die Kneipe gesehen zu haben, in der Lory und ich damals nachts eingekehrt waren. Auf dem Weg zurück zu den Rädern kamen wir am ‚Diana Tempel‘ vorbei und zu aller Letzt wollten wir das ‚Amphitheater‘ besuchen. Wir waren überrascht über die Größe der Anlage. Wir kehrten zu unseren Rädern zurück, mussten uns unterstellen, da es wieder zu regnen angefangen hatte, kamen jedoch trocken zurück zum Bus.
Frei. 26.04. Weiter in Richtung Salamanca. Nachdem wir alles bezahlt hatten (18 €/Nacht), wurde zunächst die preiswerte Tankstelle aufgesucht, die ich im Internet gefunden hatte. Diese war 3,5 km in Richtung Mérida und gleich nebenan war ein Supermarkt. So konnten wir beides erledigen. Die Sonne schien, es ging flott voran.
Unterwegs sahen wir die schneebedeckten ‚Sierra de Gredos‘. Kurz vor Salamanca meinte Lory, dass sie keine Lust auf Salamanca hätte, also suchte ich mit dem App ‚Archies‘ einen CP hinter Valladolid. In Cubillas de Santa Marta fand ich einen kleinen CP. Er war preiswert (16 €) und wir installierten uns. Zusammen mit einem anderen Womo waren wir die Einzigen auf dem Platz. (41°48’18″N,04°35’15″W)
Sa. 27.04. Es ging weiter Richtung Bilbao. Wir starteten um 11:30 Uhr. Unser erster Versuch vor Jahren, Bilbao zu besuchen, war kläglich gescheitert. Ich hatte zwei GPS Adressen von CPs. Im Stadtbereich wurden wir durch das Navi hin und her dirigiert. Ich wurde nervös, da die Reservelampe aufleuchtete. Als wir nach dem Tanken schließlich bei der 1. Adresse in eine Sackgasse geführt werden sollten und somit nicht weiterkamen, lud ich die zweiter Adresse ein. Das Navi führte uns nun 44 km ins Gebirge. Schmale Straßen und Kurve um Kurve wurden abgespult , bevor uns nach ungefähr 1 Std. ein schmaler und steiler Weg hinunter zum CP ‚Portuondo‘ in Mundaka führte. Lory schrie auf, ‚da kommen wir nie wieder hoch‘. Ich fuhr mit etwas Herzklopfen hinunter und fand sofort einen Platz mit freier Sicht nach 164° SSO. Der CP war neu und bestens ausgerüstet (22€/ Nacht). Der einzige Nachteil war, dass die Serviceanlagen auf dem Berg lagen, wir also immer steigen mussten, zwar nicht weit, aber immerhin anstrengend. Um 17:30 Uhr konnten wir uns installieren. (43°23’57″N,02°41’46″W)
So. 28.04. Bilbao! An der Reception hatte ich erfahren, dass jeweils um 15 Min. nach jeder Stunde ein Bus nach Bilbao fahren sollte. Er kam jedoch später als angegeben und fuhr in die Richtung, aus der wir aus Bilbao gekommen waren. Den bestiegen wir und er fuhr zunächst nach Bermio, 10 km weiter. Dort leerte sich der Bus. Ich fragte den Fahrer, wann es weitergehen sollte. Er meinte, in 30 Minuten. So zogen wir beide los, den Ort zu erkunden. Bermio ist ein bunter, schöner Ort mit Fachwerkhäusern und Kunstwerken im öffentlichen Raum.
Als ich dann nach 25 Min. zurück kam, war der Bus weg und Lory sauer. Jetzt merkten wir auch, dass wir an der falschen Haltestelle in Mundaka eingestiegen waren, denn die Fahrtrichtung von Bremio nach Bilbao verlief in umgekehrter Richtung. Nach 1 Std. saßen wir wieder im Bus, fuhren an unserem CP vorbei und stiegen nach einer weiteren Stunde an der Haltestelle ‚Abondo‘ in Bilbao aus. Uns fielen sofort das Nebeneinander von alter spanischer Architektur und moderner Kunst auf. Ziel für uns in Bilbao war vorrangig das ‚Guggenheim Museum‘. Unterwegs überkam uns der Hunger, wir bestellten in einem kleinen Bistro eine Pizza und Bier. Gestärkt bestaunten wir dann die großartige Struktur dieses Museums. Die Ausstellung moderner Kunst im Museum interessierte uns nicht, uns faszinierte die gesamte Umgebung rund um das Museum. Bilbao war einst eine graue Industriestadt, die nach Niedergang der Stahlindustrie durch den Bau des Museums sein Gesamtbild total verändert hat. Man kann sich nicht mehr vorstellen, dass vor einigen Jahren Fabrikschlote das Stadtbild beherrschten. Wir ließen uns treiben und kamen so langsam wieder zurück zur Bushaltestelle und wenig später saßen wir, diesmal im richtigen Bus. Um 18:30 Uhr konnten wir uns in unserem ‚Brummi‘ ausruhen. Bilbao hatte uns trotz der Widrigkeiten gefallen.
Mo. 29.04. Der Tag unserer Abreise aus Spanien begann. Bei Sonnenschein ging ich zu Fuß zum Ort Mundaka, 3 km vom CP entfernt, um abschließende Photos von der wundervollen Bucht zu machen.
Nach meiner Rückkehr begann der spannende Augenblick, nämlich der steile Anstieg zur Hauptstraße. Bei der Anreise vor 2 Tagen hatte Lory ja gestöhnt ‚da kommen wir nie wieder hoch‘. Die Befürchtung hatte ich auch, insgeheim. Lory hatte die Rechnung (22€/ Nacht) am Morgen bezahlt, denn ich konnte unterwegs an der Reception nicht anhalten. Ich setzte den Bus also in Startposition und fuhr im 1. Gang auf die erste Anhöhe zu, zu langsam, denn die Vorderräder drehten oben durch. Ich rollte langsam wieder zurück zum Ausgangspunkt. Dann im zweiten Anlauf kam ich im 1. Gang mit Vollgas über die Anhöhe und dann mit heulendem Motor die 100 m hoch bis oben zur Hauptstraße. Auf halber Strecke versuche ein PKW von rechts auf die Straße einzubiegen, der wurde durch lautes Hupen verscheucht. Mit klopfendem Herzen standen wir dann endlich oben an der Hauptstraße. Als wir dann nach Guernica herunterrollten, beruhigte sich mein Puls. Nun lagen noch 2 Probleme an, ich wollte die spanische Gasflasche in Spanien gegen eine volle tauschen und dann noch in Spanien volltanken. Mit meinem Handy hatte ich mir eine Cepsa Tankstelle in der Nähe herausgesucht, auf der ich die Flasche zu tauschen hoffte. Dies war eine Pleite, da die Tankstelle nicht mehr existierte. Nun denn, so fuhren wir also weiter Richtung San Sebastian. 10 km davor fanden wir eine Tankstelle und konnten so beides erledigen. Zufrieden überquerten wir die Grenze, Bonjour France. Wir hatten Zeit, daher schaltete Lory im Navi die Mautoption aus. Das war keine gute Entscheidung, denn die Fahrt durch Irun, Biaritz und Bayonne war sehr zähflüssig, eben Einkaufsmontag. Ich gab auf und fuhr auf die AB. Von da ab ging es schnell voran. Erst kurz vor Bordeaux wurde der Verkehr dichter mit einigen Staus. Um 18 Uhr konnten wir endlich auf den CP ‚Le Village du Lac‘ rollen. Auf dem ersten Platz fand die Antenne keine Satelliten, nach Wechsel des Platzes waren wir fündig und konnten uns installieren. Wir gönnten uns zufrieden ein GlasWein
ie. 30.04. Der letzte April Tag, auf nach Bordeaux. Bei strahlender Sonne ließen wir uns durch die App ‚OsmAnd+‘ und hier mit der Fahrradoption in die Stadt führen. Wir gelangten über kleine Nebenstraßen auf neuen Radwegen bis zum ‚Place de Bourse‘. Dort schlossen wir die Räder an und gingen zum ‚Boulevard Catherine‘, der Einkaufsstraße von Bordeaux. Ziellos ließen wir uns treiben und genossen die quirlige Umgebung. Zuletzt tranken wir gegenüber der Kathedrale ein kleines Bier für 4,10 €, ..für ein Bier! Das waren hier andere Preise als in Spanien. Auf dem Rückweg wurde Lory in einem Schuhladen fündig. Das reichte, wir traten den Rückweg an und konnten zuletzt in einem Supermarkt einkaufen. Müde und verschwitzt kamen wir am Bus an. Lory fing an zu kochen, ich lud die Räder auf. Bis zum Abendfernsehen war es noch lang, also haben wir beide in der Sonne gelesen. Ich filmte zwischendurch eine Entenherde, die unbekümmert über unseren Platz watschelte. So verging ein schöner Tag in Bordeaux.
Mi. 01.05. Es ging weiter nach Amboise. Bis Portiers fuhren wir auf der Maut Autobahn (35 €). Überflüssig im Nachhinein, da die Gegend weitgehend flach war und die AB fast parallel zur Route National verlief. Noch war es trocken. Hinter Portiers wurden wir über die Dörfer geführt. Es ging nur zähflüssig voran, eben Feiertag. Dann waren wir an der Loire, schöne kleine Orte zogen vorbei. Für die 350 km brauchten wir 7 Std. Endlich um 18 Uhr erreichen wir den CP ‚Le Jardin Botanique‘ in Limeray, ca. 5 km hinter Amboise. Der CP war einfach, preiswert (17€), mit freiem Wifi und hat eine Besonderheit, nämlich ein kleines Hallenbad mit einem ca. 10 x 5 m Becken. Nachdem wir uns installiert haben, stieg ich in die Badehose und drehte ein paar Runden. (47°26’48″N,01°02’52″E)
Do. 02.05. In der Nacht fing es an zu regnen. Wir waren frühzeitig um 10 Uhr auf der Straße. In Amboise wollten wir tanken, daher mussten wir zurück in den Ort fahren. Als wir auf die Hauptstraße einbiegen wollten, erwartete uns ein Sperrschild. Wir umrundeten dieses, wurden dann auf unserer Fahrt von mehreren entgegen kommenden Fahrzeugen angeblinkt und am Ende stoppte uns die Polizei. Nein, wir könnten nicht weiter, alles gesperrt, der Präsident Macron sei im Ort. Man erlaubte uns allerdings, zur Tankstelle zu fahren. Danach fragte ich einen Beamten, wie wir denn nach Troyes fahren könnten. Er wies mir den Weg über die Dörfer. Es fing an zu regnen und der Verkehr war wesentlich dichter als am Vortag. Wir kamen um 18 Uhr auf dem CP ‚Lac d’Orient‘ in Mesnil Saint Pere am Lac d‘ Orient an. Bei Regen installierten wir uns. (48°15’48″N,04°20’48″E)
Frei. 03.05. Der letzte Tag im Ausland und die Heimkehr nach Deutschland nahte. Im Navi hatte ich Trier eingestellt und die Mautoption ausgeschaltet. Es ging an Saint-Dizier vorbei Richtung Nancy. Unterwegs sah ich einen Supermarkt an der Straße und bog entschlossen ein. Da das Wochenende nahte, so mussten wir einkaufen. Diesel hatten wir bis Luxemburg genug. Ab Nancy war uns die Strecke wohl vertraut, wir kamen zügig voran und tankten in Wasserbillig (112ct/l). Wenig später waren wir wieder in der ‚Heimat‘ und um 17 Uhr konnten wir nach langem Suchen, denn der Stellplatz war ‚proppevoll‘, einen Platz an der Mosel belegen. Die Stellplatzkarte wurde ausreichend aufgeladen. Es war kalt, wir zogen uns im Bus zurück. (49°44’25″N,06°37’27″E)
Sa. 04.05. Wir mussten bei unseren Freunden in Recklinghausen einen geliehenen Router zurückbringen und brachen daher früh in Trier auf. Die Sonne wechselte mit kurzen Regenschauern . Unser Navi führte uns diesmal über Bitburg (BAB 51). Dieses ging zeitweise nur sehr langsam voran. Mittags wurde auf einem Rastplatz gekocht und um 16 Uhr parkten wir bei unseren Freunden. Wir hatten zunächst erwogen, bei ihnen zu übernachten, jedoch verwarfen wir den Plan, da wir näher an Bremen unseren Brummi für das ‚Winterlager‘ aufräumen wollten. Wir starteten also um 21 Uhr und waren eine Stunde später auf dem Rastplatz ‚Tecklenburger Land‘. Er war groß und weiträumig , wir fanden einen ziemlich ruhigen Platz, verzichteten auf TV, und begannen, die ersten Sachen umzuräumen und zu verstauen. (52°14’01″N,07°52’56″E)
So. 05.05. Wir hatten gut geschlafen trotz BAB Nähe. Selbst das An-und Abfahren der LKWs hatte nicht gestört. Nach dem Frühstück bereiteten wir den Ausladevorgang zu Hause vor. Dann starteten wir die letzte Etappe und bereits um 12:30 Uhr standen wir vor unserer Haustür. Dank der Vorbereitungen auf dem Stellplatz ging das Ausladen rasch voran und bereits eine halbe Stunde später konnte ich den Bus ins ‚Winterlager‘ fahren. Fazit: Schöne Überwinterung, tolle Rückreise Gesamtstrecke 6239 km